Der Rothaarsteig führt an der historischen Heilwasserquelle der Ilse vorbei
Über die historische Eisenstraße geht es dann an der aufgegebenen Hofstelle Heiligenborn vorbei zur Ilsequelle, einem acht Kilometer langen Zufluss zur Lahn. Sie ist eine der bekanntesten Heilquellen des Mittelalters. Die Einfassung der Quelle und ein kleiner Weiher, der von ihr gespeist wird, sind Überreste eines regelrechten mittelalterlichen Kurbetriebes. Von weit her kamen Kranke, um durch das heilende Wasser der Ilse Linderung zu erlangen. Für die damaligen Landesherren, die den Betrieb organisierten war es ein Gewinn bringendes Geschäft.
Über den Herrenberg mit seinen naturnahen Pfaden geht es zur Haincher Höhe hinüber
Von der Ilsequelle steigen wir zum Jagdberg auf. Schnurgerade, aber nie langweilig verläuft der Rothaarsteig dann über den Herrenberg. Breite Fahr- und Wanderwege wechseln immer wieder ab mit naturnahen Pfaden. So macht die Streckenführung richtig Laune. An der alten Kaffeebuche halten die Wanderer noch einmal Rast. Dann gelangen wir zur Haincher Höhe. Auch hier hat der Orkan Kyrill stark gewütet. Durch die Sturmschneise fällt der Blick erstmals auf Irmgarteichen, den Zielort der 5. Etappe. An der Haincher Höhe verlassen wir den Rothaarsteig und steigen über viel Bruchholz, welches noch im Weg liegt, zu Tal. Durch die offene Feldflur nähern wir uns Irmgarteichen, dem schmucken Ort am Rothaarsteig inmitten sattgrüner Frühlingswiesen und halten in einer gastlichen Schenke Einkehr.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Auf der 5. Etappe des Rothaarsteiges von Lützel über die Haincher Höhe nach Irmgarteichen tritt die Bezeichnung des Rothaargebirges als Wasserscheide Europas in besonderem Maße zu Tage. In dem rund 25 Kilometer langen Teilabschnitt werden die Ederquelle, die Siegquelle, die Ilsequelle und die Lahnquelle angelaufen. Dabei gehören breite Wald- und Wiesenwege aber auch schmale, naturnahe Pfade zum Streckenprofil. Mehrere schöne Fernsichten von der Gratschneide des Rothaargebirges fallen darüber hinaus ausgesprochen positiv ins Auge und bleiben in guter Erinnerung. Allerdings werden die absoluten Höhepunkte einer erlebnisreichen Wanderung, einsame Bachtäler, Wildbäche, felsige Steige entlang hoch aufragender Felsbarrieren und idyllische Seen schmerzlich vermisst. Daher vergibt ProfiRouten drei von fünf Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert für die 5. Etappe des Rothaarsteiges.
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