Mit dem Wegezeichen "Spessart-Weg 2" läuft der Räuberland-Pfad durch die aussichtsreiche Flanke des Eichelsbergs
Aus dem Wald kommend wird eine Asphaltpiste gequert und über Wiesenpfade sanft ansteigend bis an den Ortsrand von Volkersbrunn hinauf marschiert. Hier wechselt die Beschilderung des Räuberland-Pfades. Wir folgen ab sofort dem Wegezeichen "Spessart-Weg 2" und laufen auf breiten Wegen in die Flanke des 426 Meter hohen Eichelsbergs hinein. In diesem Wegeabschnitt begleiten uns eine ganze Weile herrliche Spessartpanoramen. Über das Elsavatal hinweg schweift der Blick weit in den Naturpark Spessart. Kurz darauf erwarten uns von einer neu errichteten Wanderhütte schöne Aussichten über ausgedehntes Wald-, Wiesen- und Weideland.
Im Elsavatal führt der Räuberland-Pfad am Industriedenkmal der ehemaligen Eisenschiede "Höllhammer" vorbei
Wenig später gelangen die Wanderer in den Weiler Heimathenhof. Im dortigen Hotel-Restaurant mit angeschlossenem Reiterhof ist eine Einkehr möglich. Vom Heimathenhof führt uns der Räuberland-Pfad, weiterhin mit der Beschilderung "Spessart-Weg 2" und stetig bergab wandernd in das Elsavatal hinein. Im Talgrund treffen wir nach Querung einer Landstraße auf das historische Industriedenkmal Höllhammer. Um der einheimischen Bevölkerung ausgangs des 18. Jahrhunderts ausreichendes Arbeitseinkommen zu sichern und sie vom Auswandern nach Amerika abzuhalten, erteilte die kurmainzische Regierung im Jahre 1794 Johann Ludwig Rexroth die Erlaubnis, im Elsavatal einen Eisenhammer zu betreiben. Da die Rexroths zeitweise im Besitz von sieben Eisenhämmern waren, hat man sie im Volksmund als die "Krupps des Spessarts" bezeichnet. Die heute leider nicht zugänglichen ehemaligen Gemäuer des Höllhammers sind weit über die Region hinaus bekannt.
Zum Schluss der Tour werden der idyllisch gelegene Waldsee und der Kurparksee in Heimbuchenthal angelaufen
Vom Höllhammer geht es noch ein kurzes Stück flussabwärts an der Elsava entlang. Hinter der Wilhelmsscheune erfolgt ein scharfer Linksschwenk. Die Route steigt in den Hang hinein. Erneut wechselt das Wegezeichen. Der Räuberland-Pfad folgt jetzt der Beschilderung "H3". Die Route führt an steilen Hangwiesen entlang, die an Almen im Alpenraum erinnern. Den kurz darauf rechts abzweigenden, rund 200 Meter messenden und wenig lohnenden Abstecher zum Rexroth-Friedhof kann man getrost auslassen. Breite, etwas eintönige Forstwege geleiten uns dann hinauf zum idyllisch gelegenen Waldsee. Breite, etwas eintönige Forstwege geleiten uns dann hinauf zum idyllisch gelegenen Waldsee. Ruhebänke laden hier zu einer beschaulichen Rast ein. Vom Waldsee fällt der Räuberland-Pfad erneut in das Elsavatal hinab. Überaus abwechslungsreich wandern wir jetzt flussaufwärts am Musikpavillon vorbei in den Kurpark von Heimbuchenthal. In dem sehr ansprechend gestalteten Gelände bewundern wir den Kurparksee, einen schön gestalteten Bauerngarten und einen Lehrbienenstand. Mit dem Wegezeichen "Europäischer Kulturweg" geht es schließlich zurück zur Martinuskirche, an der diese schöne Spessartwanderung endet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Bei dieser bemerkenswerten Runde über den Räuberland-Pfad Höhen und Tiefen ist es nicht ganz einfach, eine abschließende und zutreffende Bewertung vorzunehmen. Neben herausragenden Teilabschnitten mit herrlichen Fernblicken über die Spessarthöhen und der schönen Wanderung durch den Kurpark im Elsavatal, gehören auch breite, eintönige und manchmal geschotterte Wald- und Wiesenwege zum Streckenprofil. Zudem profitiert die Route ungemein von den Info-Tafeln des Europäischen Kulturweges, die Historisches aus der Region rund um Heimbuchenthal zu berichten wissen. Für ungeübte Wanderer ist die Beschilderung, bestehend aus insgesamt vier verschiedenen Wegezeichen, recht gewöhnungsbedürftig. Wer sich allerdings damit zurecht findet, für den ist die Tour fast unverlaufbar ausgeschildert. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Anzahl vorhanden. So verpasst der Räuberland-Pfad Höhen und Tiefen bei Profirouten knapp die Vier-Sterne-Bewertung in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert. Aus den vorgenannten Gründen scheinen drei Sterne angemessen zu sein.
Tipp des Autors:
Im Anschluss an die Wanderung über den Räuberland-Pfad Höhen und Tiefen empfiehlt sich eine Besichtigung der im Jahre 1757 erbauten Martinuskirche im Start- und Zielort Heimbuchenthal, die über einen Seiteneingang zugänglich ist. Der Innenraum mit drei Altären im Rokokostil zeigt sich ausgesprochen prunkvoll und sehenswert.
- << Zurück
- Weiter