Zwischen Dernau und Rech läuft der Rotweinwanderweg nahezu alpin über schmale Pfade und felsige Steige
Von der Heinrich-Nietgen-Ruh folgt der Rotweinwanderweg in halber Hanglage und in einem ständigen Auf und ab geschotterten und asphaltierten Weinbergwegen. Den Weinort Dernau hat man dabei tief unten im Ahrtal stets im Blick. Hinter dem gemauerten St. Joseph Bildstock (Achtung: Wegezeichen fehlt! Stand 2021) fällt die Route in die Ortsnähe von Dernau ab, um dann an der Dr. Karl-Näkel-Hütte vorbei zu laufen. Der hier noch breite Wingertweg verjüngt sich alsbald zu einem schmalen Pfad, der in den Niederwald eintaucht. In diesem, relativ kurzen Teilabschnitt zeigt sich der Rotweinwanderweg unerwartet recht alpin. Rechter Hand stehen bizarre Felsformationen lotrecht an und zur Linken bricht das Gelände unmittelbar neben der oftmals auch felsigen Steigspur nahezu senkrecht ab. Holzgeländer sorgen an mehreren Stellen für die notwendige Sicherheit. Am Aussichtspunkt Mosesquelle hat man eine Sitzgruppe installiert, die zur Wanderrast einlädt.

Nach dem Überschreiten der Ahr geht es mit dem Ahruferweg des Eifelvereins direkt am Flussufer entlang
Hinter der Weinlaube Eremitage geht es dann durch die Rotweinlagen sanft bergab in den Weinort Rech hinein. Am Dorfrand verlassen wir den Rotweinwanderweg und überschreiten mit einer Behelfsbrücke die Ahr. Die aus vier Korbbögen bestehende historische Nepomukbrücke, die man im Jahre 1981 zum Kulturdenkmal erhoben hatte, wurde durch die Ahrflut leider zerstört. Das beeindruckende Brückenbauwerk zierte eine Figur des Hl. Nepomuk. Mitten in dem Weinort Rech treffen die Wanderer dann auf den Ahruferweg des Eifelvereins. Gleich hinter der Ortslage geht der anfangs noch breite Weg in einen schmalen Pfad über, der in Ufernähe und stets direkt neben der wild schäumenden Ahr flussabwärts führt. In Dernau wandert die Gruppe am Winzerverein vorbei und dann stramm ansteigend in den bewaldeten Hang hinein. Rechts des schmalen Pfades ragen auch hier einzeln stehende bizarre Schieferfelsen auf, während die Ahr jetzt zwanzig Höhenmeter tiefer dem Zielort Walporzheim zustrebt.

Zum Schluss der Tour lockt ein überaus steiler Aufstieg zum aussichtsreichen Katzleyfelsen
Kurz bevor wir die Ortslage von Walporzheim erreichen, lockt rechter Hand ein unbeschilderter Extremanstieg hinauf zum Aussichtspavillon auf dem Katzleyfelsen. Diese Möglichkeit lassen wir natürlich nicht verstreichen und werden, oben angekommen, für den mühsamen Aufstieg mit einem traumhaften Ahrtalpanorama belohnt. Tief unten im engen Ahrtal zeigt sich die Felsformation Bunte Kuh, geradewegs voraus ist der Start- und Zielort Walporzheim zu sehen und in der Ferne liegt die Kreisstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler mit dem weithin sichtbaren und von der Sonne angestrahlten ehemaligen Ursulinenkonvent. Der Abstieg von der Katzley erfolgt über die Aufstiegsroute. Auch hier gelangen wir über eine Behelfsbrücke ans gegenseitige Ahrufer und in den Start- und Zielort Walporzheim. Vorbei am historischen Weinhaus St. Peter geht es zurück zum Wanderparkplatz an der Prümer Straße, wo diese herausragende Ahrtalrunde ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Diese rund 18 Kilometer messende Rundwanderung im mittleren Ahrtal lässt auch Kenner und Bewunderer des Ahrgebirges ins Schwärmen geraten. Wild zerklüftet, aussichtsreich und überaus kurzweilig zeigt sich die Landschaft die auf dem Rotweinwanderweg und dem Ahruferweg durchlaufen wird. Den guten Gesamteindruck schmälern die doch recht zahlreichen asphaltierten Abschnitte im ersten Teil nur unwesentlich, werden sie doch durch die naturbelassene pfadige Streckenführung des Ahruferweges locker aufgewogen. Auch das kurze, nahezu alpine Teilstück des Rotweinwanderweges zwischen Dernau und Rech begeistert jeden Wanderer. So kann man durchaus von Premiumqualität sprechen, wenn man diese Ahrtalrunde kurz und knapp beschreiben will. Den konditionell herausfordernden Aufstieg zur Katzley kann man natürlich auslassen und ebenen Fußes entlang der Ahr zurück nach Walporzheim wandern. Die Beschilderung ist bis auf einige neuralgische Punkte auf dem Rotweinwanderweg bei Dernau ausreichend. Rast- und Ruhemöglichkeiten werden in genügender Zahl vorgehalten.
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