In der begehbaren Schieferhöhle Layekaul im Dünnbachtal wurde im 19. Jahrhundert Dachschiefer gebrochen.
Vom Aussichtspunkt Kaisertsbank geht es pfadig sanft bergab. Ein aufgelassener Steinbruch, die so genannte Steinkaul, wird passiert. Gleich daneben treffen wir auf den Zieleinlauf der Zilshausener Kugelbahn. 40 Baumstämme waren erforderlich um die 400 Meter lange Kugelbahn, die längste ihrer Art in Rheinland-Pfalz, im Jahre 2017 zu errichten. Entlang der Kugelbahn bergauf wandernd treffen wir wenig später auf die Routenführung der Traumschleife Dünnbach-Pfad. Mit ihr gemeinsam läuft der Felsenweg den Aussichtspunkt "Hardbank" an. Hier hat man sogar eine Panoramaliege installiert, die herrliche Tiefblicke ins Dünnbachtal möglich macht. Vom aussichtsreichen Felsenhorst geht es noch einmal und diesmal nahezu alpin auf felsigen Steigen bergab ins Dünnbachtal. Im Talgrund hat man eine plattige Felsstelle sogar mit einem rustikalen Holzgeländer versehen. Direkt am Gewässer, leicht nach links von der Route abzweigend, zeigt sich die Schieferhöhle "Layekaul". Im 19. Jahrhundert hat man hier Dachschiefer gebrochen. Die heute noch für jedermann begehbare Höhle diente ausgangs des 2. Weltkrieges als Schutz- und Zufluchtsort vor Luftangriffen der Alliierten.
Ein kleiner Wasserfall der in eine enge Schlucht hinab stürzt setzt die letzten herausragenden Akzente
Von der begehbaren Schieferhöhle läuft der Felsenweg eine Weile recht holprig am Dünnbach entlang, um dann wieder zu den Hunsrückhöhen hinauf zu klettern. Auf der Anhöhe führt ein felsiger Steig ausgesprochen imposant über einen Grat hinweg. Noch zwei Aussichtspunkte werden passiert, bevor uns ein breiter Forstweg sanft bergan in Richtung Zilshausen führt. Wer jetzt glaubt, dass sei es an Highlights gewesen, der muss überrascht feststellen, dass es noch einmal pfadig in eine enge, klammartige Schlucht hineingeht, in der ein kleiner Wasserfall über Felsen lotrecht zu Tal stürzt. Ausgesprochen steil und felsig klettert die Route aus der Schlucht empor und setzt auch im letzten Abschnitt noch alpine Akzente. Aus dem sonnengefluteten Herbstwald heraustretend, schweift dann der Blick hinüber zum Petershäuserhof. Über langwirtschaftliche Nutzflächen wandern wir jetzt zurück nach Zilshausen. Hier endet eine überraschend traumhafte Pfad- und Steigroute auf dem Hunsrück.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Zugegebenermaßen sind wir in Zilshausen ohne große Erwartungen in diese knapp elf Kilometer lange Rundwanderung eingestiegen und wurden alsbald angenehm überrascht. Die pfadige Steigroute sucht wohl auf dem Hunsrück ihresgleichen! Mit einem Streckenprofil in Premiumqualität, traumhaften Ausblicken über die Hunsrückhöhen und ins Dünnbachtal, zwei Wasserfällen und einer begehbaren Schieferhöhle braucht sich der Felsenweg Zilshausen hinter keiner Traumschleife zu verstecken. Neben all den Highlights kommt noch ein Stück Abenteuer mit auf den Weg. Die totale Abgeschiedenheit, das mehrmalige Durchsteigen umgestürzter Bäume und die geheimnisvollen Gemäuer von Sabelsmühle beeindrucken jeden Wanderer. Allerdings sollte man konditionell gut gerüstet und trittsicher an die Sache herangehen. Alpine Erfahrung schadet auf keinen Fall. Denn Handyempfang bei einem Wanderunfall im Dünnbachtal darf nicht erwartet werden. Ob die Route seitens der Ortsgemeinde noch gepflegt wird, entzieht sich unserer Kenntnis. Die Beschilderung lässt sehr zu wünschen übrig und einige Ruheplätze befinden sich in einem bedenklichen Zustand. Trotz dieser Einschränkungen vergibt Profirouten in den Kategorien Landschaft und Erlebnis vier von fünf möglichen Bewertungssternen.
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