Oberhalb des Weinortes Klotten inmitten der Weingärten liegt die Burgruine Coraidelstein
Gleich eingangs des Weinortes Klotten fällt der Blick auf Burg Coraidelstein. Inmitten der Wingerte und hoch über der Ortschaft ragt das zerfallene Gemäuer auf. Der Überlieferung nach wurde die Anlage 960 von Pfalzgraf Hermann I. erbaut. Sie gelangte später in Kurtrierischen Besitz und wurde bis zum Jahre 1830 bewohnt. Danach verfiel die Burg zu einer Ruine, die sich heute in Privatbesitz befindet. Der Moselsteig führt unter dem Burgberg entlang und dann erneut in die Ortschaft Klotten hinein. Ausgangs der Bebauung läuft die Route hinter der Leitplanke der vielbefahrenen B49 und wenig später dicht neben der Gleisanlage der Deutschen Bahn entlang. Nach ca. 400 nervtötenden Metern neben der Asphaltpiste wird die Gleisanlage der Deutschen Bahn unterschritten. Die Wanderer gelangen in das Naturschutzgebiet Dortebachtal. Sanft bergan werden rechts und links des munter plätschernden Bachlaufes schmale, klammartige Schluchtpfade beschritten.
Im Naturschutzgebiet Dortebachtal lockt ein 200 Meter langer Abstecher zu einem Wasserfall
Abweichend vom Moselsteig, der schon bald über einen Steg nach rechts abzweigt und den Dortebach quert, folgen wir dem Bachlauf entgegen der Fließrichtung weiter in das im enger werdende Dortebachtal hinein. Nach etwa 300 Metern Fußmarsch trifft die Gruppe nach kurzer Kletterei auf einen rauschenden Wasserfall, der über moosige Felsen zu Tal stürzt. Nachdem wir das beeindruckende Naturschauspiel eine Weile betrachtet haben, kehren wir wieder um und durchwandern das idyllische Naturschutzgebiet nun talwärts. Erst jetzt steigen die Wanderer mit der eingangs erwähnten Abzweigung des Moselsteiges aus dem Dortebachtal zum Aussichtspunkt Kasteschkopp hinauf. Von dieser hohen Warte fällt der Blick ins Moseltal, auf Klotten und Burgruine Coraidelstein. In einer nebenstehenden rustikalen Wanderhütte wird ausgiebig gerastet, um die schönen Ausblicke eine Weile zu genießen.
Hoch über dem Zielort Pommern bewundern wir in den Weinbergen eine riesige Sonnenuhr
Im weiteren Verlauf verlässt die Route die steil abfallende Hangkante der Moselberge und läuft nun über Wiesenwege und an Waldsäumen entlang auf einer plateauartigen Hochfläche in einem weiten Bogen um den Annischerhof herum. Im Bereich der Ortschaft Kail geht es durch Mischwald, um kurz darauf den kleinen Ort zu durchwandern. Mit dem Schilzergraben und einem kleinen Bachlauf wandern wir wieder moselwärts. Noch einmal leicht ansteigend geht es schließlich in halber Hanglage und in ständigem Auf und Ab durch die Weinberge, vorbei an einer riesigen Sonnenuhr und dann hinab in den Zielort Pommern. Hier endet eine ereignisreiche Moselsteigetappe. Wer noch Lust hat, kann weiterwandern bis nach Karden, dem eigentlichen Zielort der 19. Etappe des Premiumfernwanderweges, die dann allerdings eine beachtenswerte Weglänge von 24 Wanderkilometern aufweist.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Sehr abwechslungsreich und somit überaus kurzweilig windet sich die 19. Moselsteigetappe durch das mittlere Moseltal. Zwei stramme Anstiege sind im Teilabschnitt zwischen Cochem und Pommern zu bewältigen, die auf schmalen, oftmals felsigen Steigen zu den Moselhöhen hinauf klettern. Auf den plateauartigen Hochflächen der Eifel und in den Weinlagen bestimmen hingegen breite Wald-, Wiesen- und Weinbergwege das Streckenprofil. Den etwa 200 Meter messenden Abstecher zum Wasserfall im Dortebachtal, abweichend von der Hauptroute des Moselsteigs, sollte man sich nicht entgehen lassen. Negativ ist anzumerken, dass der Fernwanderweg ausgangs von Klotten etwa 400 Meter an der viel befahrenen B49 entlang führt. Unverständlicher Weise ist man in diesem Teilabschnitt vom alten Moselhöhenweg abgewichen, der in halber Hanglage Klotten passiert und dann ins Dortebachtal abfällt. Warum man hier einen so trögen und durch den ständigen Verkehrslärm auch lauten Abschnitt als Moselsteig ausgeschildert hat, wird wohl das Geheimnis der Planer bleiben. Ansonsten ist die Wanderung über die 19. Moselsteigetappe eine runde, empfehlenswerte Sache. Die Ausschilderung ist ausreichend. Eine genügende Anzahl an Rast- und Ruheplätzen hat man der Streckenführung ebenfalls mit auf den Weg gegeben.
Weitere Moselsteig-Etappen
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