Vom Plateau der Altschlossfelsen fällt der Blick weit in das französische Lothringen hinein
Schließlich führt die Altschlossfelsenrunde zu einem kleinen Sattel hinauf, der das Ende des Felsenbandes markiert. An dieser Stelle kann man rechts abzweigend vom Hauptweg einen kurzen Abstecher unternehmen, der auf das Plateau eines der Altschlossfelsen hinauf führt und von dort aus herrliche Ausblicke bis weit nach Lothringen und in die Nordvogesen hinein ermöglicht. Die Hauptroute hingegen vollzieht vom Bergsattel einen scharfen Linksschwenk und führt sanft bergab in die Waldgemarkung Hohle Halde hinein. Wir folgen jetzt einem nicht markierten Pfad, der hier und da noch das verblasste grüne "W" des ehemaligen Wasgau-Wanderweges zeigt. Wenig später geht es mit dem örtlichen Wanderweg Nr. "2" durch eine kleine, üppige Waldheide mit bereits verdorrten Farnwedeln und den Boden bedeckenden Blaubeersträuchern. Kleine Rinnsale werden überschritten, bevor aus einem engen Tälchen ein strammer Anstieg zu meistern ist.
Den einstign Grenzverlauf zwischen der bayerischen Pfalz und dem Herzogtum Lothringen markieren uralte Grenzsteine
Auf der Anhöhe treffen wir dann auf das Wegezeichen "Blau-Weißer-Balken", dem wir entlang der deutsch-französischen Grenze in fast gerader Linie durch den sonnigen Mischwald folgen. Immer wieder tauchen rechts des Weges uralte Grenzsteine mit der Jahreszahl "1826" auf, die den einstigen Grenzverlauf zwischen der damals noch bayerischen Pfalz und dem französischen Herzogtum Lothringen markierten. So hat man auf deutscher Seite ein deutliches "B" für Bayern in die Steine hinein gemeißelt. Mit diesem alten Schmugglerpfad wandern wir über den 420 Meter hohen Staffelskopf zur Zollstockhütte hinüber. In diesem Teilabschnitt stören allerdings die Detonationsgeräusche vom nahegelegenen französischen Truppenübungsplatz sehr. An der Zollstockhütte wird Wanderrast gehalten. Dann geht es mit breiten geschotterten Waldwegen noch einmal eine kurze Weglänge an der Grenze entlang. Hinter einer Waldlichtung, der Wüstung am Erlenkopf, folgen wir schließlich links abzweigend der Wegmarkierung "Roter Punkt". Mit dem Karl-Hager-Weg gelangen die Wanderer alsbald und zum Schluss wieder auf schmalen Wald- und weichen Wiesenpfaden in das moorige Wüsteichelbachtal. Kurz vor der L 478 überquert die Gruppe noch den Stüdenbach im Naturschutzgebiet Eppenbrunner Quellbäche und folgt dann einem breiten Fahrweg am herbstbunten Stüdenbachweiher vorbei. Er bringt uns zurück zum Ausgangspunkt der Altschlossfelsenrunde, dem Wanderparkplatz am Spießweiher, wo diese herrliche Wanderung ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Phänomenal, gigantisch, unvorstellbar, phantastisch oder gar galaktisch!!! Jede dieser Kurzbeschreibungen ist wohl eine zutreffende Bezeichnung für das, was einen an den Altschlossfelsen erwartet, die auf dem Brechenberg mitten im Wald und wildzerklüftet in den Himmel ragen. Pfadspuren in Premiumqualität laufen in unmittelbarer Nähe an den Wänden entlang, so dass man die Felsenbastion in all ihren Facetten erkunden und erfahren kann. Uralte, in den Fels gehauene Treppenstufen, leider kaum noch sichtbar, sind Zeitzeugen, dass sich im Mittelalter auf diesem gewaltigen Buntsandsteinmassiv wohl auch eine Burg befunden haben muss. Neben dem 1,5 Kilometer langen Felsenband begeistert die Abgeschiedenheit der Tour in besonderem Maße. Das idyllische Wüsteichelsbachtal und die beiden Weiher zu Beginn und zum Ende der Runde bleiben ebenfalls in guter Erinnerung. Allerdings ist die Wegfindung hinter den Altschlossfelsen nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Man sollte entweder ein GPS-Gerät oder eine aktuelle Wanderkarte der Region im Maßstab 1:25.000 mit sich führen.
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