Der Napoleon-Steig läuft am Eisenbahnfelsen vorbei, der mehr als 100 Meter lang ist
Hinter dem Retschelfelsen geht es jetzt steiler in die Bergflanke hinein. Zwischen den Kiefern sind auf dem schmalen, mit knorrigen Baumwurzeln durchsetzten Pfad natürliche Felsentritte zu überwinden. Dabei ist überaus bedachtsames Wandern angesagt. Auch in diesem Teilabschnitt zeigen sich immer wieder einzeln stehende Buntsandsteinfelsen rechts und links des Weges. Als die Route schließlich verflacht und nahezu ebenen Fußes in sanftem Auf und Ab durch den sonnigen Forst läuft, trifft die Gruppe auf den Eisenbahnfelsen. Eine ganze Weile führt der Napoleon-Steig an dieser gigantischen Felsformation entlang, die in der Tat an einen Eisenbahnzug erinnert. Felsen an Felsen reihen sich wie riesige Waggons hinter einander auf und sorgen so für ein durchgängiges, mehr als 100 Meter langes und ca. 30 Meter hoch aufragendes Buntsandsteinband, das seinesgleichen sucht und vom Napoleon-Steig umrundet wird.
Von der natürlichen Plattform des Rauhbergfelsens fällt der Blick in den waldreichen Wasgau hinein
Damit nicht genug! Schon wenig später wartet die nächste Felsengruppe auf die Wanderer. Nach einer ausgiebigen Rast an der unbewirtschafteten Kaiserslauterner Hütte des Deutschen-Alpen-Vereins wird der Rauhbergfelsen bestiegen. Von seiner natürlichen Plattform fällt der Blick in den waldreichen Wasgau. Eine uralte mächtige Kiefer hat auf dem kargen Plateau ihren Standort gewählt. Ihre Wurzeln umklammern das Gestein und kommen mit dem wenigen Wasser aus, das sich in den engen Felsenspalten sammelt. Wir verlassen den Rauhbergfelsen und folgen dem windungsreichen Waldpfad in engen Serpentinen überaus steil bergab. Auch auf dem Weg ins Tal begleiten uns die bizarren, rotbraunen Gesteine die oftmals von gelben Schwefelflechten überzogen sind und so ein buntes Farbenspiel zusammen fügen, wie es nur die Natur zu schaffen vermag.