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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg: 498 Höhenmeter
Gesamtabstieg: 457 Höhenmeter
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aus der Kurstadt Bad Bergzabern zum Deutschen Weintor in Schweigen

Die Schlussetappe des Pfälzer Weinsteigs von der Kurstadt Bad Bergzabern zum Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach führt durch dichte, abgeschiedene Waldparzellen und offene, aussichtsreiche Weinlagen. Bei einem großen Pfadanteil zeigt sich die knapp 17 Kilometer lange Streckenwanderung ausgesprochen kurzweilig. Neben einer sehenswerten Burgruine, werden ein Aussichtsturm und der mittelalterlich anmutende Weinort Dörrenbach mit seinen malerischen Fachwerkhäusern angelaufen. Unterwegs sorgen kleine Hütten und Schnitzereien für Abwechslung, die sich mit Märchen der Gebrüder Grimm befassen. Schautafeln des Westwallweges informieren den Wanderer über den Bunkerbau in der Grenzregion zu Frankreich und erinnern an die dunklen Zeiten des 2. Weltkrieges. Zum Schluss der Tour geht es durch die sonnengefluteten Weinberge zum Endpunkt des Pfälzer Weinsteigs, dem Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach.


Im malerischen Weinort Dörrenbach dem Dornröschen der Pfalz

Der Weinort Dörrenbach mit seinem historischen Ortskern wird als das Dornröschen der Pfalz bezeichnet

Die Wanderung beginnt auf dem Bahnhofsparkplatz von Bad Bergzabern. Hier kann kostenlos geparkt werden. Wir folgen der Beschilderung des Pfälzer Weinsteigs durch die Kurstadt, passieren den schön gestalteten Marktplatz und wandern durch den sehenswerten Kurpark, der vom Erlenbach durchflossen wird. In der Nähe des Hotels Luisenpark verlässt der Pfälzer Weinsteig den Kurpark und steigt in den bewaldeten Hang. Pfadig und windungsreich geht es zur Anhöhe hinauf und sodann meist ebenen Fußes über die Wegespinne "Im Metzenbuhl" in den Weinort Dörrenbach. Bei der Durchwanderung der Ortschaft, bewundern die Wanderer den romantischen Ortskern mit seinen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir dabei dem historischen Renaissance-Rathaus von 1590 und der imposanten Wehrkirche, die dem Hl. Martin geweiht ist. Bei letzterer handelt es sich um eine Simultankirche, die von beiden Konfessionen genutzt wird und deren älteste Bauteile aus der Zeit um 1300 stammen. So ist es nicht verwunderlich, das Dörrenbach volkstümlich als das "Dornröschen der Pfalz" bezeichnet wird.

 

Die Kolmerkapelle auf dem Kolmerberg ist ein sakrales Kleinod und ein bekanntes Wallfahrtsziel

Über die steil bergauf führende Schulstraße verlassen wir den pittoresken Ortskern von Dörrenbach, werfen einen letzten Blick zurück auf den Turm der Wehrkirche St. Martin und tauchen dann in den Wald ein. Ständig bergwärts wandernd gelangen wir zur Kolmerkapelle. Mitten im Wald ist das schmucke Kirchlein auf dem 391 Meter hohen Kolmerberg anzutreffen. Es handelt sich bei der Kolmerkapelle um eine der bekanntesten Wallfahrtskapellen der Südpfalz. Erste urkundliche Erwähnungen gehen auf das Jahr 1470 zurück. Mehrmals zerstört und wieder aufgebaut erhielt die Kapelle durch den Einsiedler Martin Schaaf zwischen 1804 und 1815 ihre heute sichtbare Form. Leider ist die Kapelle für Besucher während der Woche verschlossen. Den am Kapelleneingang vorzufindenden Rastplatz nutzen wir zu einer ausgiebigen Wanderpause, bevor wir unseren Marsch fortsetzen.


An der Kolmerkapelle kann Wanderrast gehalten werden

Vom 21 Meter hohen Stäffelsbergturm schweift der Blick über die Südpfalz und in die Rheinebene

Schmale Pfade und breite Forstwege bestimmen im weiteren Verlauf das Routenprofil. Es geht an der Station 5 des Dörrenbacher Gebrüder Grimm Märchenweges vorbei. Das Märchen Hänsel und Gretel wird anhand eines Hexenhäuschens, des Backofens und eines hölzernen Gefängnisses liebevoll nachgestellt. Sanft ansteigend führt uns die Beschilderung des Fernwanderweges auf den 480 Höhenmeter messenden Stäffelsberg. Hier treffen die Wanderer auf den Stäffelsbergturm. 120 Stufen führen zu der 21 Meter hohen Aussichtsplattform hinauf, die traumhafte Fernblicke ermöglicht. Große Teile der Südpfalz bis in die Rheinebene betrachten wir aus der Vogelperspektive. Bei guter Sicht sollen sogar der Nordschwarzwald und die nördlichen Ausläufer der Vogesen zu sehen sein.


Mit dem pfälzischen Westwallweg führt der Weinsteig an Resten gesprengter Bunkeranlagen vorbei

Nach der Besteigung des Stäffelsbergturmes läuft der Pfälzer Weinsteig eine ganze Weile durch stille, einsame Waldlagen. Das Märchen "Rapunzel lass dein Haar herunter" hat man am Wegrand in einen abgestorbenen Baumstumpf geschnitzt. Alsbald tauchen entlang der Streckenführung, die durch die südliche Flanke des Farrenberges läuft, Info-Tafeln des Westwallweges auf. Der Westwall war eine 630 Kilometer lange Verteidigungslinie, die entlang der deutschen Grenze von Kleve bis nach Weil am Rhein verlief. Ungezählte Gräben, Panzersperren und 18.000 Bunker bildeten den Westwall. Der Pfälzer Weinsteig führt in der Waldgemarkung von Oberrottenbach an gesprengten Resten von ehemaligen Weltkriegs II - Bunkeranlagen vorbei.


Der Turmrest der Burgruine Guttenberg

Burgruine Guttenberg wurde auf dem schmalen Buntsandsteinfelsen des Schlossberges errichtet

Schließlich gelangen die Wanderer zur Burgruine Guttenberg. Nahe der Grenze zum Elsass wurde sie im 12. Jahrhundert auf dem 503 Meter hohen Schlossberg auf einem langen, schmalen Buntsandsteinfelsen errichtet. Die Grafen von Leiningen waren bis ins 13. Jahrhundert Besitzer der Burg. Im Deutschen Bauernkrieg wurde Burg Guttenberg 1525 zerstört und danach nicht wieder aufgebaut. Wir betreten das mittelalterliche Gemäuer durch das noch vorhandene Burgtor und steigen zur Oberburg hinauf. Vom Burgfelsen genießen wir schöne Ausblicke über den Oberen Mundatwald und in die Rheinebene. Von der Burg Guttenberg führen schmale Pfade zu Tal. Durch das idyllische Breitenborntal geht es mit dem Kehrweg in Richtung Schweigen-Rechtenbach. Schließlich tritt die Route aus dem Wald heraus und läuft durch aussichtsreiche Weinlagen. Wenig später beenden wir die kurzweilige Streckenwanderung über die 11. Etappe des Pfälzer Weinsteigs am Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die siebzehn Wanderkilometer messenden Schlussetappe des Pfälzer Weinsteigs von Bad Bergzabern nach Schweigen-Rechtenbach ist zweifellos dem Premiumsegment von Profirouten zuzuordnen. Neben dem überaus großen Anteil an erdigen Waldpfaden besticht die Routenführung durch ihren ungemeinen Abwechslungsreichtum. Der schön gestaltete Kurpark von Bad Bergzabern, der malerische Weinort Dörrenberg, die schmucke Kolmerkapelle, der Stäffelsbergturm mit seinen traumhaften Fernsichten und last but not least Burgruine Guttenberg die über einer Buntsandsteinformation aufragt, sorgen für ein übergroßes Angebot an kurzweiligen Höhepunkten entlang der 11. Etappe des Pfälzer Weinsteigs. Den fulminanten Schlusspunkt setzt schließlich das imposante Bauwerk des Deutschen Weintores in Schweigen Rechtenbach an dem der Fernwanderweg sein Ende findet. Die Beschilderung der Schlussetappe ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind unterwegs in ausreichender Zahl vorhanden. Pfälzerwaldhütten die zur Einkehr einladen werden leider keine angelaufen.

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