Die Route führt an der ehemaligen Grenze zwischen dem Großherzogtum Hessen und der bayerischen Kurpfalz entlang
Mit dem Walderlebnispfad Stein-Bockenheim geht es alsbald mit einem breiten Forstweg stramm bergan und dann nach mehreren Richtungswechseln auf eine weitläufige Freifläche hinaus. Über das Finkenbachtal und den Daimbacherhof hinweg fällt der Blick vom Waldrand tief in das Nordpfälzische Bergland hinein. Am Horizont ist die lang gestreckte Silhouette des Donnersberges zu sehen. Mit seinen 686 Metern ist er der höchste Berg der Pfalz. Am aussichtsreichen Waldrand vollzieht die Hiwweltour einen Rechtsschwenk und folgt jetzt dem historischen Grenzweg, der mehr als einen Kilometer und sehr aussichtsreich am Waldrand entlang läuft. Rechts der Route tauchen in regelmäßigen Abständen uralte Grenzsteine auf. Eine Hinweistafel informiert den interessierten Wanderer, dass hier nach den napoleonischen Kriegen und dem im Jahre 1815 auf dem Wiener Kongress geschlossenen Friedensvertrag die Grenze zwischen dem Großherzogtum Hessen im Nordosten und der bayerischen Kurpfalz im Südwesten verlief. Heute befindet sich hier die Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz.
Weitblicke ins Appelbachtal und hinüber zum Eichelberg gefallen im letzten Drittel der Runde
Nach der Querung einer Kreisstraße führt uns die Beschilderung hinter dem Forsthaus Jägerlust in den Wald hinein. Aber schon bald gelangt die Gruppe wieder in eine, nach links leicht abfallende Feldgemarkung zurück. In einem weiten Rechtsbogen umrunden wir kurz darauf den Homberg und erfreuen uns an herrlichen Ausblicken ins Appelbachtal und auf die umliegenden Erhebungen und Ausläufer des Hunsrücks. Dabei passieren die Wanderer auch eine kleine Weinbergparzelle. Im weiteren Verlauf geht es im Hinterwald durch einen Buchenforst. Am Hermannsfeld bietet sich die Wanderhütte an der Nonnenhecke noch einmal zur Rast an. Von diesem schönen Aussichtspunkt genießt die Gruppe die Fernsichten hinüber zum Eichelberg, dessen lang gezogener Bergrücken in der Ferne aufragt. Bevor die Hiwweltour wieder die Ortschaft Tiefenthal erreicht, wird noch auf einem schmalen, windungsreichen Serpentinenpfad durch ein kleine Schlucht gewandert.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ein kleines, zugegebener Maßen feines, Feuchtbiotop, ein alter Steinbruch und ein historischer Grenzweg sind einfach zu wenige Höhepunkte um diese Rundwanderung in der Rheinhessischen Schweiz in bleibender Erinnerung zu behalten. Allein die Bezeichnung "Rheinhessische Schweiz" erscheint mir doch sehr weit her geholt zu sein. Die Zusatz-Namensgebung "Schweiz" für eine Region steht im Allgemeinen für Felsen, Schluchten und für bizarre Gesteinsformationen, die man auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen durchwandern und erkunden kann. Nichts davon ist in diesem Teil Rheinhessens anzutreffen. Auch die schönen Aussichten von der Hiwweltour Tiefenthaler Höhe ins Nordpfälzische Bergland, ins Appelbachtal und auf den Eichelberg können den Mangel an Höhepunkten einfach nicht ersetzen. Die Beschilderung ist ausreichend und die Wege befinden sich, der Jahreszeit entsprechend, in einem ordentlichen Zustand.
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