Über den Rheingrafenstein und die Gans zur Altenbaumburg
Die Vitaltour Rheingrafenstein ist ohne Zweifel eine Rundwanderung der Superlative, die auch im Premiumsegment herausragende Akzente setzt. Dafür sorgen der enorm hohe Pfadanteil im Routenprofil, traumhafte Tiefblicke ins Alsenz- und Nahetal und felsige, fast ausgesetzte Steige im Bereich des Berggipfels der Gans. Es geht über ausgedehnte Hochflächen hinweg, die herrliche Fernsichten bis ins Nordpfälzische Bergland ermöglichen. Mit der Burgruine Rheingrafenstein und der bewirtschafteten Feste Altenbaumburg liegen sogar noch zwei sehenswerte mittelalterliche Gemäuer am Weg. Langeweile kommt also keine auf, wenn man die 18 Kilometer lange Vitaltour Rheingrafenstein erwandert.
Mit der einzigen Handseilfähre Südwestdeutschlands gelangen wir ans gegenüberliegende Naheufer
Abweichend von der vorgegebenen Routenführung einschlägiger Wanderportale beginnen wir die Rundtour auf dem gebührenfreien Wanderparkplatz am Naheufer in Bad Münster am Stein-Ebernburg. Naheabwärts geht es ein kurzes Stück direkt am Flussufer entlang. Am Rand des Kurparks von Bad Münster am Stein treffen wir auf eine handgezogene Fähre, mit der wir gegen einen Obolus von 1 € sicher und stressfrei ans gegenüberliegende Naheufer gelangen. Es handelt sich dabei, wie uns der freundliche Fährmann stolz versichert, um die einzige Handseilfähre in Südwestdeutschland. Beim Übersetzen bewundern die Wanderer die schroffen, lotrecht in die Nahe fallenden Felswände des Rheingrafensteins, dessen Gipfel im Herbstnebel noch verborgen ist. Am rechten Naheufer angelandet geht es durch das Huttental und über unzählige Trittstufen stramm bergan zum Rheingrafenstein hinauf. In halber Hanglage treffen wir auf die Routenführung der Vitaltour, der wir ab jetzt unentwegt folgen.
Die Höhenburg auf dem 246 Meter hohen Rheingrafenstein war der Stammsitz der Grafen vom Stein
Begleitet von bizarren Gesteinsformationen rechts und links der Route gewinnen die Wanderer mit dem Serpentinenpfad durch das Huttental schnell an Höhe. Die senkrecht aufragenden Mauern der Vorburg, die im steilen Fels kurz zu sehen sind, zeigen an, dass uns nur noch wenige Höhenmeter von der Burgruine Rheingrafenstein trennen. Durch einen "Nebeneingang" betreten wir schließlich das umfangreiche Ruinengelände. Teile des Burgrings, Treppen zum einstigen Wohnturm und ein begehbarer Gewölbekeller sind von dem imposanten mittelalterlichen Gemäuer erhalten geblieben. Im 11. oder 12. Jahrhundert wurde die Burg auf dem 246 Meter hohen Felsen aus Porphyrgestein von den Nahegaugrafen errichtet. Außerdem war sie während des Mittelalters bis zur Französischen Revolution der Stammsitz der Ritter vom Stein, der späteren Wild- und Rheingrafen. Eine durch den Fels getriebene Steintreppe führt uns hoch zu einer Aussichtsplattform, die grandiose Tiefblicke ins herbstbunte, leicht neblige Nahetal möglich macht. Den Kurort Bad Münster am Stein-Ebernburg betrachten wir aus der Vogelperspektive und jenseits des Talkessels fällt der Blick auf die gewaltigen Wände des Rotenfels.
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