Auf den aussichtsreichen Westerwaldhöhen verlassen wir den Wiedweg und folgen dem Westerwaldsteig
Links der Wied führt uns die Erlebnisschleife Basaltbogen auf einem breiten Forstweg in den Wald. Nach einem strammen Anstieg gelangen die Wanderer auf eine Freifläche. Hier gedeihen am Wegrand, man will es kaum glauben, Bambusgehölze. Durch einen alten Buchenbestand und vorbei an einem erst kürzlich freigelegten Holzeinschlag führt uns die Route auf einer Anhöhe in Wiesengelände. Herrliche Weitsichten über den vorderen Westerwald erwarten uns an dieser Stelle. Jenseits einer bewaldeten Senke zeigt sich die Westerwaldgemeinde Weißenfels. Am Wegweiserstandort WAB009 verlassen wir den Wiedweg und folgen scharf rechts schwenkend ab sofort dem Westerwaldsteig. Über feuchte Grassoden geht es bergauf zum Gleitschirmstartplatz. Heute hängt leider dichter Nebel über dem Wiedtal und verhindert die ansonsten sicherlich geniale Fernsicht vom frei geschlagenen Absprunggelände. Eine Ruhebank nutzen wir zu einer kurzen Rast und wandern anschließend, der Beschilderung des Westerwaldsteigs folgend, durch einen Hohlweg bergab ins Masbachtal.
Auf dem Basaltlehrpfad umrunden wir das Rossbacher Häubchen und erfahren viel über Vulkanismus und Basaltabbau
Im Talgrund kreuzen wir den Masbach und wandern an einer Wegekreuzung scharf links in die Flanke des Rossbacher Häubchens. Erneut beschreiten wir jetzt schmale Waldpfade, die ausgesprochen steil durch Wald, später durch verbuschtes Gelände über 130 Höhenmeter zum Vulkankegel hinauf steigen. Glutheißes Magma stieg im Tertiär, also vor 24 Millionen Jahren aus Erdspalten auf und hat so das Rossbacher Häubchen entstehen lassen. Bei diesen vulkanischen Ausbrüchen bildeten sich nach dem Erstarren fünf- oder sechseckige Basaltsäulen, die heute im Bereich des Bergkegels deutlich zu sehen sind. Die Erlebnisschleife umrundet das Rossbacher Häubchen auf dem Basaltlehrpfad. Mehrere Info-Tafeln vermitteln viel Wissenswertes über den Vulkanismus und den damit zusammenhängenden Basaltabbau von 1883 bis 1942.
Der Gipfel des Rossbacher Häubchen ermöglicht Fernblicke bis ins Siebengebirge und in den Hohen Westerwald
Schließlich steigen wir über einen wilden Steig mit Seilsicherungen zum 350 Meter hohen Gipfel des Rossbacher Häubchens hinauf. Vom exponierten Aussichtpunkt genießt man bei guter Wetterlage eine phantastische Fernsicht. Nach Osten hin sind die Erhebungen des Hohen Westerwaldes zu sehen. Im Westen zeigen sich die "Gipfel" des Siebengebirges. Sogar die Eifelberge jenseits des Rheins sind an klaren Tagen am Horizont auszumachen. Leider ist die Fernsicht heute alles andere als gut. So müssen wir uns damit zufrieden geben, lediglich den Start- und Zielort Rossbach und das Wiedtal aus der Vogelperspektive zu betrachten. Nach dem Abstieg vom Gipfel folgen wir der Routenführung des Westerwaldsteiges bergab nach Rossbach. Vorbei an der Michaelskapelle betreten wir die Ortschaft und wandern durch Dorfstraßen zurück zum Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz an der Wiedhalle. Hier endet eine erlebnisreiche Runde im vorderen Westerwald.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Bemerkenswerte Teilabschnitte von Wiedweg und Westerwaldsteig hat man überaus erfolgreich zu der knapp 13 Kilometer langen Erlebnisschleife Basaltbogen zusammen gefasst. Gleich zu Beginn läuft die Route auf drei Kilometern überaus idyllisch auf naturbelassenen Pfaden an der Wied entlang. Das absolutes Highlight der Tour ist allerdings der Aufstieg zum Gipfel des Rossbacher Häubchens im zweiten Teil der Rundwanderung. Allein die traumhaften Weitsichten sind aller Mühen wert, die der kurze knackige Steig dem Wanderer im Gipfelbereich abverlangt. Die Informationen entlang des Bergpfades entsprechen einer Themenwanderung zu Vulkanismus und Basaltabbau. Erdgeschichte kann man hier hautnah erleben. Besonders im Sommer sollte man sich diese Basaltbogen-Runde im Wiedtal vornehmen, führt sie doch in erheblichen Teilen durch schattige Waldparzellen. Die Ausschilderung der beiden Fernwanderwege ist im Bereich der Erlebnisschleife vollkommen in Ordnung. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.
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