Im Etscheider Forst waren seinerzeit zwei Leichenfunde zu verzeichnen, die dem Stumpfarm zuzurechnen sind
Nachdem man den kurzen Abschnitt durch das Mörsbachtal hinter sich gelassen hat, trifft man vor der Brücke im Nitztal auf die Hinweistafel, die die Kindheit des Johann Mayer beschreibt. Von hier aus geht es entlang der Nitz bachaufwärts nach Brücktal. Hinter dem kleinen Weiler wandern wir über die freie Feldflur in ein Wiesental mit einem munter plätschernden Bachlauf hinein. An der Brücker Mühle und an Fischteichen vorbei führt der Reimerather Weg die Wanderer durch den Etscheider Forst bis zur Gemarkung "Toter Mann". Auf dieser Strecke waren seinerzeit zwei Leichenfunde zu verzeichnen, die dem Stumpfarm zuzurechnen sind. Dabei wurde an der Leiche des Lorenz Reuter der Kopf des ebenfalls gemeuchelten Nikolaus Schüller gefunden.
Im Gefängnis Klingelpütz wurde der Johann Mayer wegen fünffachen Mordes enthauptet
Mitten im Wald treffen die Wanderer dann auf den historischen Aufruf der Staatsanwaltschaft aus dem Jahre 1919, der eine Belohnung von 500 Reichsmark auslobte und zur Ergreifung des Stumpfarms beitragen sollte. Über einen schmalen Pfad geht es jetzt abwärts in das Arbachtal hinein. Wir folgen dem kleinen Gewässer in Fließrichtung und gelangen alsbald zur Franzermühle. Dort fand der Stumpfarm oftmals Unterschlupf, um seine Jagdzüge in die umliegenden Wälder zu starten. Durch ein Naturschutzgebiet wandert die Gruppe auf breiten Forstwegen alsbald wieder bergwärts nach Boos. Im Eifelort trifft man schließlich noch auf „Schubbesse Häuschen“. Hier wuchs der Stumpfarm auf. Seine Ergreifung im Jahre 1922 machte dem Spuk endlich ein Ende. Vor dem Koblenzer Schwurgericht hat man ihn in einem Indizienprozess zum Tode verurteilt. Im Kölner Gefängnis Klingelpütz wurde gegen den Johann Mayer wegen fünffachen Mordes wenig später die Todesstrafe durch das Fallbeil vollstreckt.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Mysteriös und überaus spannend wird die Kriminalgeschichte des Johann Mayer entlang des Stumpfarmweges anhand von acht Infotafeln erzählt. Allein schon aus diesem Grund lohnt sich die Wanderung über den hochinteressanten Themenweg durch die Abgeschiedenheit der Eifelwälder rund um Boos. Die Streckenführung weist außer dem Booser Eifelturm und der Umrundung des Booser Weihers keinerlei Höhepunkte auf und führt ausnahmslos über breite Wald- und Wiesenwege.
- << Zurück
- Weiter