Das imposante Gemäuer von Burg Drachenfels kann wegen Einsturzgefahr leider nicht mehr vollständig bestiegen werden
Im 13. Jahrhundert erbaut, ragt Burg Drachenfels auf dem gleichnamigen 150 Meter langen Sandsteinfelsen auf, der sich auf einem 368 Meter hohen Bergrücken erhebt. Der höchstgelegene Teil des Burgfelsens wurde im Mittelalter als Bergfried genutzt. Wegen seines heutigen Aussehens bezeichnet man den Turmrest im Volksmund als „Backenzahn“. Leider kann man die imposante Felsenburg nur noch bis zur unteren Plattform besteigen. Der Rest ist wegen Einsturzgefahr und/oder Renovierungsarbeiten zurzeit gesperrt (Stand 2018). Etwas enttäuscht verlassen wir das mittelalterliche Gemäuer und folgen der Beschilderung hinter der Drachenfelshütte in den Wald hinein. In halber Hanglage führt uns der Busenberger Holzschuhpfad unterhalb des Jüngstberges auf breiten Waldwegen durch den lichten Forst und schließlich in das Geiersteinbachtal hinein.
Der Sprinzelfelsen gestattet herrliche Ausblicke auf Busenberg und überrascht die Wanderer ebenfalls mit einem Felsentor
Aus dem Geiersteinbachtal führt uns die Beschilderung zum Sprinzelfelsen hinauf. Er überrascht uns mit einer genialen Routenführung. Über felsige Steige und steinerne Trittstufen geht es am senkrecht aufragenden Felsmassiv vorbei. Metallgeländer zur Linken bewahren die Wanderer vor einem Sturz in den Abgrund, bevor die Route scharf nach rechts schwenkt und durch ein natürliches Felsentor wieder auf der anderen Seite des Sprinzelfelsens ans Licht tritt. Das ist Wandern in Premiumqualität! In Serpentinen geht es jetzt zur Aussichtsplattform hinauf, um die Ortschaft Busenberg aus der Vogelperspektive betrachten zu können. Über den lang gezogenen Felsenkamm des Sprinzelfelsens hinweg folgen wir schmalen Wurzelsteigen an gigantischen Sandsteingebilden und vorspringenden Felsnasen vorbei zu weiteren Aussichtspunkten, bevor es die B 427 erneut zu queren gilt. In einer großen Schleife führt der Holzschuhpfad sodann um den Eichelberg herum, wobei ein letzter exponierter Panoramablick auf Busenberg angelaufen wird. Entlang mächtiger Felsbarrieren geht es auf einem schönen Hangpfad zurück zum Wanderparkplatz am Hexenplätzel. Hier endet diese traumhafte Route im Dahner-Felsenland.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Einzigartig aber konditionell sehr anspruchsvoll läuft der Busenberger Holzschuhpfad überaus windungsreich im Mittleren Wasgau um Busenberg herum. Bei einer Streckenlänge von 25 Kilometern sind im Auf- und Abstieg fast 1.000 Höhenmeter zu bewältigen, von denen man allerdings kaum einen missen möchte. Lediglich den kurzen, aber steilen Abstecher von der Drachenfelshütte des Pfälzer-Wald-Vereins zur Burgruine Drachenfels kann man sich eigentlich sparen. Wer die imposante Felsenburg, so wie wir, aus früheren Wanderung kennt, wird maßlos enttäuscht sein. Die einstige Aussichtsplattform in luftiger Höhe kann man aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr besteigen. Unserer Meinung nach sollte seitens der Ortsgemeinde Busenberg bereits an der Drachenfelshütte auf diesen misslichen Umstand hingewiesen werden. Ansonsten gibt es an der Route nicht das Geringste auszusetzen. Sie ist an Erlebnisreichtum auch im Dahner Felsenland nur schwer zu toppen.
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