Über eine furchteinflößende, in die Jahre gekommene Eisenkostruktion besteigen wir den Backelsteinfelsen
Vom Kreuzfelsen führt uns der Schusterpfad an einer ganzen Reihe von bizarren Sandsteinformationen vorbei hinüber zum nächsten Aussichtspunkt, dem Kahlen Felsen. Auch von dieser hohen Kanzel sind die Panoramablicke auf Hauenstein überaus bemerkenswert. Nachdem wir vom Dörreinfelsen noch einmal die herrlichen Talblicke genossen haben, lockt unterhalb des Weimersberges ein Abstecher zum Backelstein. Auf diesem lang gestreckten Felsenband soll sich dereinst eine frühmittelalterliche Holzburg befunden haben. Vorbei an einer lotrecht abfallenden Steilwand und über eine kleine Holzbrücke besteigen wir diese imposante Buntsandsteinformation. Die herausragende Rundumsicht von dem exponierten Felsplateau entschädigt die Wanderer für die etwas Furcht einflößende Kraxelei über die ziemlich morschen, recht luftig angebrachten hölzernen Trittstufen einer in die Jahre gekommenen Eisenkonstruktion.
Absolutes Highlight des Hauensteiner Schusterpfades ist der Aufstieg zum Hühnerstein über eine rundum gesicherte Stahlleiter
Vom Backelsteinfelsen ist es nicht mehr weit bis zum Hühnerstein. Leicht bergan wandernd erreichen wir nach kurzer Zeit die völlig frei stehende, etwa 25 Meter hohe Felsformation. Schwindelfreiheit vorausgesetzt, kann man den Hühnerstein über eine rundum gesicherte Stahlleiter, die vom Pfälzerwaldverein Hauenstein installiert wurde, erklettern. Von der Aussichtsplattform des 456 Meter hohen Hühnersteins schweift der Blick dann weit über den Pfälzer Wald. Burg Trifels bei Annweiler und die Erhebungen des Dahner Felsenlandes sind von hier aus gut auszumachen und werden von einer stählernen Windrose auch nachvollziehbar bezeichnet.
Das Naturdenkmal "Dicke Eiche" fiel einer heimtückischen Freveltat zum Opfer
Zu Füßen des Hühnersteins wird kurz gerastet, um dann an der nächsten bemerkenswerten Kreuzung der Wegmarkierung des Schusterpfades nach rechts und leicht bergab zur gastlichen Pfälzerwaldhütte "Dicke Eiche" zu folgen. Hier wird Mittagseinkehr gehalten. Dabei fällt der Blick tief hinab ins Stephanstal. Dort unten entspringt die Queich, die nach 52 Kilometern bei Germersheim in den Rhein mündet. Nach der Mittagspause führen breite Waldwege zum Naturdenkmal "Dicke Eiche" hinüber. Leider ist die gewaltige Traubeneiche mit einem Stammumfang von 5,25 Meter im Jahre 1994 einer heimtückischen Freveltat zum Opfer gefallen. Mit einer Motorsäge wurden sämtliche Leitungsbahnen des 300 Jahre alten Baumes durchtrennt. Nach erfolglosen Rettungsversuchen musste der abgestorbene Stamm aus Sicherheitsgründen im Jahre 2010 gefällt werden.
Vom Trifelsblick genießen wir ein letztes Mal die herausragenden Fernsichten über den waldreichen Wasgau
Auch im letzten Drittel wartet der Hauensteiner Schusterpfad noch mit einigen Höhepunkten auf. Die Route führt an der Wallfahrtskapelle Winterkirchel vorbei, deren herab hängendes Glockenseil jeder Wanderer einmal bedienen darf. Am kurz darauf anzulaufenden "Hängeler Brunnen" kann man noch einmal seinen Durst löschen, bevor der Trifelsblick ein letztes Mal herausragende Fernsichten über den Wasgau und die am Horizont aufragende Reichsburg möglich macht. Sonnenüberflutete Waldpfade führen dann zum Wanderparkplatz am Penny-Markt zurück, wo diese herausragende Rundwanderung ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ohne Zweifel in Premiumqualität windet sich der Schusterpfad um den Luftkurort Hauenstein in der Südwestpfalz. Ein enorm hoher Pfadanteil, unzählige Buntsandsteinformationen und traumhafte Fernsichten über den Wasgau bei einer gut gewählten Routenführung sorgen für ein Spitzenergebnis an Wanderqualität, das man auch in der Region nur selten antrifft. Herausragendes Highlight sind sicherlich die Besteigung des Hühnersteins über eine geschlossene Stahlleiter und die von der Aussichtsplattform jeden Wanderer begeisternden Ausblicke. Aber auch das Felsentor am Nedingfelsen und das über die Baumwipfel hinausragende Felsenband selbst, wissen trefflich zu punkten. Die hölzernen Trittstufen zur Besteigung des Backelsteinfelsens sind allerdings in einem bedauernswerten Zustand und sollten schleunigst erneuert werden. Mehrere Wanderhütten und viele Ruhebänke sorgen für eine ausreichende Zahl an Rastmöglichkeiten.
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