Vom Bergfried der Wachtenburg fällt der Blick auf Wachenheim und weit in die Rheinebene hinein
Die Spornburg auf dem 232 Meter hohen Schlossberg hoch über dem Weinort Wachenheim wurde im 12. Jahrhundert auf Anordnung Konrads von Hohenstaufen erbaut. Im Jahre 1273 kam sie in den Besitz von Rudolf von Habsburg. Französische Truppen sprenten im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 die Wachtenburg. Die Hälfte des Bergfrieds blieb jedoch erhalten, sodass der dreißig Meter hohe Turm über eine Stahltreppe bestiegen werden kann. Von der Wehrplatte fällt ein grandioser Blick auf die Ortschaft Wachenheim und weit in das Haardtvorland. Im Anschluss an die Turmbesteigung sollte man es nicht versäumen, das kleine Burgmuseum zu besuchen. Vom mittelalterlichen Gemäuer geht es entlang von Trockenmauern ein kurzes Stück durch sonnige Rebhänge. Dann taucht der Pfälzer Weinsteig erneut in den Wald ein und bringt die Wanderer zu den Heidenlöchern.

Im Zielort Deidesheim bewundern wir das historische Rathaus und den Geißenbrunnen
Bei den Heidenlöchern auf dem Kirchberg handelt sich um die Reste einer frühmittelalterlichen Fliehburg, die im 9. oder 10. Jahrhundert errichtet wurde. Die Route läuft mitten durch die Heidenlöcher hindurch und verlässt das historische Gelände durch den südlichen Durchlass in der 450 Meter langen Ringmauer. Bergab wandernd gelangen wir kurz darauf zur Michaelskapelle. Sie liegt direkt an der steil abfallenden Haardtkante. Vom Vorplatz des kleinen Kirchleins schweift der Blick über den Zielort Deidesheim hinweg weit in die Oberrheinische Tiefebene. Mit mehreren Richtungswechseln läuft der Weitwanderweg durch Rebhänge sanft bergab und schließlich nach Deidesheim hinein. Wir nehmen uns die Zeit, die romantische Altstadt des schmucken Weinortes zu besichtigen. Besondere Aufmerksamkeit sollte man dabei dem Deidesheimer Hof, dem Stammlokal Helmut Kohls schenken. Aber auch das historische Rathaus und der Geißenbrunnen werden von uns in Augenschein genommen, bevor die schöne 3. Etappe am Bahnhof beendet wird.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Gegenüber dem vorausgehenden zweiten Tourabschnitt des Pfälzer Weinsteiges bleibt die 3. Etappe in der Kategorie Erlebnis etwas zurück. Gleichwohl ist auch dieser Streckenwanderung Premiumqualität zu beizumessen. Das Routenprofil umfasst einen hohen Anteil schmaler Pfade und wurzeliger Steige. Für Kurzweil sorgen darüber hinaus die traumhaften Ausblicke vom Flaggenturm, gleich zu Beginn der Wanderung und vom Bergfried der Wachtenburg im mittleren Tourabschnitt. Kurz vor dem Zieleinlauf in Deidesheim glänzt die Route schlussendlich mit den Fernblicken von der Michaelskapelle. Für die überaus lohnende Besichtigung des Weinortes Deidesheim sollte man die erforderliche Zeit erübrigen. Die Beschilderung der 3. Etappe ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruheplätze entlang der Route sind genügend vorhanden. Vier von fünf möglichen Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis hält Profirouten aus all diesen Gründen für angemessen.
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