Aus dem idyllischen Selztal führt die Route an Bubenheim vorbei sanft ansteigend in die Flanke des Westerberges hinein
Am Ortsrand von Schwabenheim treffen wir auf ein Weingut, das neben einer lauschigen Sitzgruppe gegen einen angemessenen Obolus auch rheinhessische Weine zum Verkosten anbietet. Gerne machen wir Gebrauch davon und gönnen uns eine kurze Wanderpause. Entlang gelb blühender Rapsfelder geht es vom Weingut ebenen Fußes hinüber zur Selz, die wir über einen Holzsteg nun schon zum dritten Mal überschreiten. Vorbei an der Ortschaft Bubenheim wandern wir durch Kirschbaumplantagen in die Flanke des Westerberges hinein und steigen über breite Wiesenwege zur Walter-Zoth-Hütte hinauf. Ein kurzer knackiger Anstieg ist noch zu bewältigen, dann haben wir den 248 Meter hohen Westerberg erklommen und das Dach der Hiwweltour bestiegen.
Schloss Westerhaus beherbergt nicht nur ein renomiertes Weingut, sondern auch ein bekanntes Pferdegestüt
Von dem lang gestreckten Höhenzug des Westerberges mit seiner weitläufigen Hochfläche genießen die Wanderer traumhafte Weitblicke über Rheinhessen, das Land der tausend Hügel und auf die Ortschaft Schwabenheim unten im Selztal. Aber auch die Taunusberge jenseits des Rheintales zeigen sich am Horizont. Auf dem Westerberg bestimmen Weingärten und Ackerflächen das Landschaftsbild, das hier und da auch kleine Waldparzellen aufweist. So geht es an frühlingshaften Waldsäumen entlang zum Schloss Westerhaus hinüber. Pferdekoppeln und alte, großräumige Stallungen und Scheunengebäude zeigen an, dass man auf Schloss Westerhaus neben einem Weingut auch ein Gestüt zur Pferdezucht betreibt. In der Vinothek kann man Einkehr halten, wenn das große Holztor geöffnet ist.
Nach der Durchwanderung er historischen Hohlwege bei Ingelheim geht es zum Schluss wieder an der Selz entlang
Hinter Schloss Westerhaus verlässt die Hiwweltour den Westerberg und fällt wieder ins weitläufige Selztal hinein. Grandiose Panoramablicke auf den Start- und Zielort Großwinternheim, auf Ingelheim und in das Rheintal eröffnen sich hier dem Wanderer. Im jetzt beginnenden letzten Teilabschnitt läuft die Route durch historische, tief eingeschluchtete Hohlwege. Sie sind durch die jahrhundertelange Nutzung zu landwirtschaftlichen Zwecken, zum Viehtrieb und durch abfließendes, der Selz zustrebendes Regenwasser entstanden. Schließlich treffen wir auch wieder auf das Flüsschen Selz. Ein breiter Uferweg läuft zum Schluss der Runde unter Schatten spendenden Weidenbäumen direkt am Gewässer entlang und an der Eulenmühle vorbei. Hier ist eine abschließende Einkehr möglich, bevor man zum Wanderparkplatz an der Sportanlage in Großwinternheim zurück gelangt. Hier endet die ausgesprochen kurzweilige Hiwweltour Westerberg.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Wenn auch aufgrund des Fehlens herausragender Wanderhighlights in der Hiwweltour Westerberg Premiumqualität nicht erreicht wird, so zeigt die Route doch die Kulturlandschaft Rheinhessens, den Obst- und Weinanbau des hügeligen Landstriches und die Auenvegetation des Selztales in all seinen Facetten. Überaus abwechslungsreich läuft die 12 Kilometer lange Runde durch das Selztal zum aussichtsreichen, lang gestreckten Höhenzug des Westerberges hinauf. Hier eröffnen sich herrliche Weitblicke ins Tal der Selz und bis weit in den Taunus hinein. Schloss Westerhaus sollte man besuchen und das schöne, historische Wein- und Hofgut ausgiebig erkunden. Aber auch die Teilabschnitte entlang der Selz und das Naturschutzgebiet Gartenwiese werden bei jedem Wanderer in guter Erinnerung bleiben. Die beste Jahreszeit wird wohl das zeitige Frühjahr sein, wenn der Raps und die Obstplantagen in voller Blüte stehen. Im Sommer sollte man zumindest an heißen Tagen die Route meiden, da Schatten spendende Passagen relativ selten anzutreffen sind. An der Beschilderung der Hiwweltour gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind darüber hinaus in ausreichender Zahl vorhanden.
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