Überaus idyllisch läuft die Route am Ortsrand von Niederbreitbach am Fockenbach entlang
Von der L257 kommend zweigt linker Hand vom breiten Waldweg ein schmaler Pfad ab, der ins Tal hinab führt und alsbald erneut auf die L257 trifft. Noch einmal wandern wir ein kurzes Stück an der Landstraße entlang. Dann geht es nach rechts über einen bewaldeten Höhenzug hinweg und in Serpentinen hinab in den Start- und Zielort Niederbreitbach. Hier endet unsere Rundwanderung aber noch lange nicht. Vielmehr läuft die Route überaus idyllisch am Fockenbach entlang und trifft schließlich ausgangs der Bebauung von Niederbreitbach auf den Klosterweg. An dieser Stelle ist ein kurzer Abstecher zur Mutter Rosa Kapelle möglich. Mit der Beschilderung des Klosterweges wandert die Gruppe durch den Kelterhof und steigt hinter dem Gehöft recht steil in den bewaldeten Hang hinein.
Von der Gratwanderung am Wiedweg zeigt sich jenseits des Fockenbachtales die ehemals staufische Neuerburg
Auf der Anhöhe verlassen wir auch den Klosterweg und steigen scharf links schwenkend in die zweite Gratwanderung hinein. Erneut geht es ausgesetzt auf felsigen Steigen durch den frühlingshaften Buchen- und Eichenforst. Hier ist eine Routenführung oftmals kaum noch zu erkennen. Von einem exponierten Felsennest fällt der Blick auf die Neuerburg, die jenseits des Fockenbachtales aufragt. Ludwig von Thüringen ließ die staufische Burg im Jahre 1170 erbauen. Sie befindet sich im Privatbesitz und ist für Besucher nicht zugänglich. Auf windungsreichen Serpentinen fällt die Gratwanderung am Wiedweg schließlich in das tief eingeschluchtete Fockenbachtal hinein. Im Talgrund wird der Fockenbach überschritten, um dann jenseits des Gewässers überaus steil zu den Wiedhöhen hinauf zu steigen. Wer in diesem Teilabschnitt Serpentinen erwartet hat, wird bitter enttäuscht. Konditionell überaus anstrengend geht es lang anhaltend geradewegs bergauf. Selbst das Team von Profirouten hat in Deutschlands Mittelgebirgen bisher keinen solch steilen Aufstieg zu meistern gehabt.
Vom aussichtsreichen Clausberg fällt der Blick ins Wiedtal und auf den Start- und Zielort Niederbreitbach
Oben angelangt wenden sich die Wanderer nach links und wandern erneut mit der Beschilderung des Wiedweges an Waldrändern entlang. Von einem grandiosen Aussichtspunkt, versehen mit einer hölzernen Sitzgruppe, schweift der Blick über den Rheinischen Westerwald. Die Neuerburg und ein großer Teil der bisher zurück gelegten Strecke sind von hier aus zu sehen. Über die freie Feldflur und durch kleine Waldparzellen geht es mit einem letzten kurzen Anstieg hinauf zum Clausberg. Von der dort anzutreffenden Wanderhütte genießen wir die schönen Ausblicke auf den Start- und Zielort Niederbreitbach, in den wir auf windungsreichen Pfadspuren, vorbei an der Nikolauskappelle, hinab steigen. Im Campingstübchen auf dem Niederbreitbacher Campingplatz endet diese traumhafte Gratwanderung am Wiedweg bei einem gut gekühlten Weizenbier.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ohne Zweifel in Premiumqualität läuft die Gratwanderung am Wiedweg in großen Teilabschnitten mit dem Fernwanderweg durch das idyllische Wiedtal. Ein übergroßer Pfadanteil, felsige Steige über ausgesetzte Grate und traumhafte Ausblicke von den Wiedhöhen sorgen für ein unvergessliches Wandererlebnis im Rheinischen Westerwald. Konditionell sollte man allerdings gut gerüstet sein. Gleich drei Anstiege, von denen der letztere in den Mittelgebirgen wohl seinesgleichen sucht, müssen bewältigt werden. Die beiden kurzen Abschnitte entlang einer Landstraße sind zwar unschön, fallen aber nicht weiter ins Gewicht und werden durch den in großen Teilen pfadigen Streckenverlauf mehr als aufgewogen. Rast- und Ruheplätze entlang der Gratwanderung sind genügend vorhanden.
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