Das Herz der Struth ist das Gotteshaus Hilgenrath, eine Pfarrkirche für sieben Struthgemeinden
Von einer am Waldrand platzierten Ruhebank fällt der Blick in das obere Liesertal hinein. Jenseits des Talgrundes zeigt sich auf einer Anhöhe das "Herz der Struth", das sagenumwobene Gotteshaus Hilgenrath. Das kleine Kirchlein ist dem Hl. Hubertus geweiht und dient sieben Struthgemeinden als Pfarrkirche. Eine Hinweistafel gleich neben der Sitzgelegenheit weiß zu berichten, dass die althochdeutsche Bezeichnung "Struth" für einen Landstrich gebräuchlich ist, der aus Gebüsch, Dickicht, moorigen Feuchtwiesen und heideähnlichen Brachen besteht. In der Tat war die Struth in den zurück liegenden Jahrhunderten mit ihren kargen, unfruchtbaren Böden und dem damit verbundenen spärlichen Grasbewuchs eine der ärmsten Gegenden der Eifel. Von diesem herausragenden Aussichtspunkt geht es hinüber in den Eifelort Beinhausen. Der kleine Weiler wird durchmessen und mittels einer alten Steinbrücke queren wir die Lieser ein zweites Mal.
Im letzten Teilabschnitt läuft der Struthrundweg am geheimnisvoll anmutenden Afelskreuz vorbei
Aus dem oberen Liesertal steigt der Struthrundweg durch Waldparzellen jetzt zum Windpark der Gemeinde Beinhausen hinauf. Auf einer ausgedehnten Freifläche drehen sich hier eine Reihe von Windkraftanlagen leise schnurrend im Wind, die das ansonsten so idyllische, winterliche Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen. Gott sei Dank führt uns die HeimatSpur wieder in den lichten Forst hinein und zum Afelskreuz hinüber. Neben einer kleinen Kapelle hat man im Jahre 1931 das mehr als drei Meter hohe, geheimnisvoll anmutende Kreuz aus mächtigen Eichenbalken errichtet. Welchem Umstand das Afelskreuz seinen Namen verdankt, verbirgt sich im Dunkel der Geschichte. Die Bezeichnung kann von "Eifelkreuz" abgeleitet sein, "Ablasskreuz" bedeuten oder es soll das Vieh gegen die Rinderpest, "Affel" genannt, schützen.
Zum Schluss geht es noch einmal an winterlichen Waldsäumen entlang mit schönen Ausblicken ins obere Liesertal
Fest steht auf jeden Fall, das wir uns hier auf einem alten Pilgerweg und einer ehemaligen römischen Heerstraße befinden. Seit Jahrhunderten wanderten Pilger aus dem Köln-Bonner-Raum auf dieser Route zum Apostelgrab des Hl. Matthias in Trier. "Ferkelstraße" ist eine weitere Bezeichnung für diesen Teilabschnitt des Struthrundweges, trieben doch die Bauern bis in die dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts ihre Rinder und Schweine am Afelskreuz vorbei zu den Märkten nach Kelberg und Mehren. Vom Afelskreuz läuft die HeimatSpur überaus aussichtsreich an Waldsäumen entlang und gestattet traumhafte Fernsichten über das Liesertal hinweg in die Vulkaneifel hinein. Ganz zum Schluss mündet die Route in den pfadigen Rentnersteig ein, der den Sarmersbach überschreitet und kurz darauf durch die Weiherheide wieder in den Start- und Zielort Sarmersbach hinein läuft.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ziemlich weit entfernt von Premiumqualität läuft die HeimatSpur Struthrundweg, die mit einem weißen "ST" auf grünem Grund beschildert ist, durch die hügelige Vulkaneifel zwischen Daun und Kelberg. Breite Wald- und Wiesenwege ohne jegliche Höhepunkte bestimmen das Streckenprofil. Lediglich die schönen Ausblicke ins obere Liesertal und die Fernsichten auf die Erhebungen dieses Teils der Vulkaneifel sorgen für Abwechslung und ein wenig Kurzweil auf dem 16 Kilometer messenden örtlichen Rundwanderweg. Inwieweit asphaltierte Teilabschnitte außerhalb der zu durchwandernden Ortslagen anzutreffen sind, war aufgrund der winterlichen Schneelage leider nicht feststellbar. Deshalb entscheidet sich Profirouten für eine vorsichtige Bewertung im unteren "Dreisternebereich" bezüglich der Kategorien Landschaft und Erlebnis. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Die Beschilderung ist meist gut sichtbar angebracht.
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