Die Reichsfeste Falkenburg wurde in einen lotrecht aufragenden Buntsandsteinfelsen hinein gebaut
Wenig später durchmessen die Wanderer den winzigen Weiler Hermersbergerhof. Bei der auf einer Seehöhe von 550 Metern über NN liegenden Ortschaft handelt es sich um die höchstgelegene Ortsgemeinde in der Pfalz. Entlang der K56 lassen wir die Bebauung von Hermersberghof hinter uns und folgen der Beschilderung, links abzweigend von der Kreisstraße, in die steil abfallende Flanke des Meißenbachtales. Ständig entlang der K56 verlaufend, jedoch reichlich versetzt zur Asphaltpiste, führt uns der Pfälzer Waldpfad in Richtung Hauenstein. Kurz vor dem Zieleinlauf in der Schuhmetropole lockt an der Falkenburger Steige ein links abzweigender, überaus lohnender Abstecher zur Reichsfeste Falkenburg. Abweichend von der Hauptroute geht es auf einem breiten Forstweg stramm bergan zum imposanten mittelalterlichen Gemäuer hinauf. Wie eine Vielzahl von Burgen in der Pfalz wurde sie wohl im 11. Jahrhundert in einen lotrecht aufragenden Buntsandsteinfelsen hinein gebaut. Friedrich I., Barbarossa soll der Sage nach ihr Gründer gewesen sein.
Vom Burgfelsen der Reichsfeste Falkenburg fällt der Blick ins Queichbachtal und auf Wilgartswiesen
Anfangs über hölzerne und im oberen Aufstieg über steinerne Treppenstufen kann man mittels eines Felsdurchbruchs zur brettebenen Hochfläche des Falkenburgfelsens hinauf steigen. Vom einstmals vorhandenen Bergfried, der eine Grundfläche von 6,80 x 7,20 Metern besaß, ist heute nur noch ein 2,50 Meter hoher Stumpf vorhanden. Des Weiteren sind eine mit Schilf bewachsene Zisterne und die Reste eines Torhauses zu bewundern. Als überaus erregend bleiben die traumhaften Ausblicke vom Burgfelsen in Erinnerung. Im Queichbachtal ist die Ortschaft Wilgartswiesen zu sehen, in die wir noch absteigen werden. Endgültig zerstört wurde die staufische Anlage im Jahr 1680 von französischen Truppen infolge der Reunionskriege von Ludwig dem XIV. Wir verlassen den Buntsandsteinfelsen der Falkenburg wieder über den spannend eingerichteten Treppenaufstieg und wandern sodann zum Bahnhof von Wilgartswiesen. Abweichend von der offiziellen Etappenaufteilung des Pfälzer Waldpfades erscheint der Abstieg vom Burgberg nach Wilgartswiesen sinnvoller als die Streckenwanderung im benachbarten Hauenstein auslaufen zu lassen. So endet am DB-Haltepunkt Wilgartswiesen eine traumhafte Wanderung über die Königsetappe des Pfälzer Waldpfades.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ohne Zweifel verläuft die 6. Etappe des Pfälzer Waldpfades in Premiumqualität durch die unendlichen Waldgebiete des Pfälzer Waldes. Wie bei den vorausgegangenen Teilabschnitten bleibt festzuhalten, dass auch die Königsetappe des Fernwanderweges überwiegend über einsame, abgeschiedene und naturbelassene Waldpfade verläuft, die jeden Wanderer in Entzücken versetzen. Im 6. Teilabschnitt glänzt der Fernwanderweg darüber hinaus mit einer beeindruckenden Historie. Mit der Burg Gräfenstein und der Reichsfeste Falkenburg werden zwei mittelalterliche Gemäuer angelaufen, die in der Region wohl ihresgleichen suchen und traumhafte Ausblicke ermöglichen. Der im Mittelteil der Tour auf dem Weißenberg anzutreffende Luitpoldturm begeistert ebenfalls mit seinen Fernblicken. Zusammenfassend ist festzustellen, dass in den Kategorien Landschaft und Erlebnis die Vergabe der Höchstzahl von fünf Sternen für den längsten Teilabschnitt des Pfälzer Waldpfades durchaus angemessen erscheint. Die Beschilderung der Route ist durchgängig gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.
Tipp des Autors:
Wer die Reichsfeste Falkenburg in die Wanderung mit einbezieht kann die Tour, so wie wir, in Wilgartswiesen beenden. Auch dort gibt es einen Haltepunkt der Deutschen Bahn. Sollte man hingegen auf den Abstecher zur Falkenburg verzichten, folgt man besser der Beschilderung der Hauptroute des Pfälzer Waldpfades zum Bahnhof von Hauenstein.

Weitere Pfälzer Waldpfad-Etappen
- 1. Etappe Kaiserslautern - Finsterbrunnertal
- 2. Etappe Finsterbrunnertal - Johanniskreuz
- 3. Etappe Johanniskreuz - Heltersberg
- 4. Etappe Heltersberg - Rodalben
- 5. Etappe Rodalben - Merzalben
- 6. Etappe Merzalben - Hauenstein
- 7. Etappe Hauenstein - Dahn
- 8. Etappe Dahn - Erlenbach
- 9. Etappe Erlenbach - Schweigen-Rechtenbach
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