Die Ruine des ehemaligen Basaltbrecherwerks wird als der "Hohle Zahn von Berzhahn" bezeichnet
Wieder zurück auf der Hauptroute folgen die Wanderer dem Elbbach in Fließrichtung. Die Wäller Tour läuft in der Folge durch eine großflächige Auenlandschaft, in der man den Bachlauf nicht mehr zu Gesicht bekommt. Schließlich schwenkt die Route nach einem kurzen Anstieg scharf nach rechts. Über Wiesengelände geht es sanft bergan zur Ruine der ehemaligen Brecheranlage Berzhahn hinauf, die im Volksmund als der "Hohle Zahn von Berzhahn" bezeichnet wird. Hier hat man seinerzeit der Basalt zu verschiedenen Korngrößen zerkleinert. Der so gewonnene Basaltsplit wurde an Ort und Stelle auf Eisenbahnwaggons verladen und abtransportiert. Im Anschluss daran gelangen die Wanderer nach Berzhahn. Wir durchwandern den Westerwaldort und steigen lang anhaltend bergan zum Höhenzug des Watzenhahns hinauf. Unspektakuläre, breite und eintönige Waldwege bestimmen in diesem Teilabschnitt das Streckenprofil.
Die Watzenhahner Riesen sind dreißig Meter hohe Basaltsäulen in einem aufgegebenen Steinbruch
Nachdem wir den Höhenzug des Watzenhahns erstiegen haben, führt uns ein knapp 200 Meter langer, links abzweigender Stichweg zu den Watzenhahner Riesen, den Namensgebern der Tour. Dabei handelt es sich um einen aufgegebenen Steinbruch mit einer gewaltigen Bruchwand. Die mächtigen etwa 30 Meter hohen Basaltsäulen ragen lotrecht auf und sind Ablagerungen der vulkanischen Tätigkeit vor 25 Millionen Jahren in der erdgeschichtlichen Epoche des Tertiärs. Die Form der Säulen erinnert in der Tat an versteinerte Riesen. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde hier Basalt gebrochen. Heute lädt eine Sitzgruppe zur Rast ein, die wir gerne für eine Trinkpause nutzen. Über breite, recht unspektakuläre Forstwege gelangen die Wanderer in den Start- und Zielort Girkenroth. Wir durchwandern die Ortschaft und treffen in einem Wäldchen am Westhang des Ruhberges auf ein weiteres Geotop, den Girkenrother Igel. Die hier auf natürliche Weise zutage getretenen Basaltsäulen, mit ihren fünf- und sechseckigen Umrissen, erinnern aufgrund der bizarr übereinander geschichteten Ablage an einen Igel. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz am Girkenrother Friedhof, wo diese interessante und erlebnisreiche Wanderung ihr Ende findet.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die rund fünfzehn Kilometer lange Wäller Tour GeoRoute Watzenhahner Riesen erlangt Premiumqualität aufgrund des ungemeinen Erlebnisreichtums. Zehn Infopunkte entlang der Themenrunde unterrichten den interessierten Wanderer über geologische Besonderheiten und die geschichtlichen Hintergründe des Basaltabbaus in der Region. Hinzu gesellen sich herrliche Ausblicke vom Weltersburger Kopf, die schön gestaltete evangelische Basaltkirche in Willmenrod, welche leider verschlossen angetroffen wurde und die wilden Wasser des Elbbaches. Das Routenprofil umfasst in überwiegendem Maße breite, oftmals recht eintönige Forstwege. Auch kurze asphaltierte Teilabschnitte werden außerhalb der Ortslagen begangen. Die von jedem Wanderer so sehr geschätzten schmalen Pfade sind überaus selten anzutreffen. Deshalb vergibt Profirouten lediglich bezüglich des Erlebniswertes die Premiummarke von vier Sternen. Für ausreichende Rast- und Ruhemöglichkeiten entlang der Wegstrecke hat man Sorge getragen. Die Route ist durchgängig ausgeschildert. Das eine oder andere Wegezeichen ist allerdings etwas "unkonventionell" angebracht. Deshalb ist achtsames Wandern erforderlich.
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