Vom Zigeunerfelsen geht es über den Nollenkopf zum Panoramafels Hambacher Bergstein
Am Nonnensattel flacht die Route merklich ab und läuft nahezu ebenen Fußes durch den lichten Sommerwald. Alsbald öffnet sich zur rechten Seite hin der Forst und gibt den Blick frei auf die Wolfsburg, die wir am Vortag auf der 4. Etappe erwandert haben und jetzt jenseits des Speyerbachtales aufragt. Nach kurzer Trinkpause führen steinerne Tritte vom Wolfsburgblick scharf links schwenkend zum Zigeunerfelsen hinauf. Vorbei an der bizarren Buntsandsteinformation, die mit einer geländerbewehrten Felsbastion versehen ist und schöne Ausblicke ins Speyerbachtal ermöglicht, besteigen wir über schmale Hangpfade den Gipfel des 490 Meter hohen Nollenkopfes. Die dort anzutreffende hölzerne Sitzgruppe nutzen wir zu einer ersten Wanderpause. Schnurgerade und fast ebenerdig läuft die Route vom Nollenkopf über einen breiten Höhenzug hinweg. Die Speierheldhütte wird passiert bevor uns ein schmaler Pfad zum Naturdenkmal Hambacher Bergstein führt. Vom aussichtsreichen Felsenhorst fällt der Blick auf das Hambacher Schloss und weit in die Rheinebene.
Abweichend von der Hauptroute lockt ein kurzer Abstecher zum aussichtsreichen Panoramapunkt Sühnekreuz
Vom Hambacher Bergstein folgen wir der rot-weißen Beschilderung des Pfälzer Weinsteigs noch rund 800 Meter an der Haardtkante entlang. Dann vollzieht der Weitwanderweg eine linksschwenkende Spitzkehre. Hier besteht die Möglichkeit etwa 100 Meter abweichend von der Hauptroute zum Aussichtspunkt Sühnekreuz zu wandern, der schöne Weitblicke in die Oberrheinische Tiefebene möglich macht. Auch das Hambacher Schloss ist vom Sühnekreuz zu sehen. Zurück zur Spitzkehre geht es windungsreich auf schmalen Waldpfaden bergab. Schließlich treffen die Wanderer auf die Asphaltpiste der K9. Vom Parkplatz der Burgschenke Rittersberg besteht die Möglichkeit über eine breite Fahrstraße zum Hambacher Schloss aufzusteigen. Wir hingegen entscheiden uns für die pfadige Umrundung des Burgberges und betreten das geschichtsträchtige Gemäuer von der südöstlichen Seite.
Wegen des Hambacher Festes im Jahre 1832 gilt das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen Demokratie
Die Salier ließen das Hambacher Schloss als Burg im 11. Jahrhundert auf dem 379 Meter hohen Kästenberg, dem heutigen Schlossberg, errichten. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Anlage 1688 von den Franzosen niedergebrannt und nicht wieder hergestellt. Die Schlossruine war 1832 Schauplatz der frühen deutschen Demokratiebewegung als sich 25.000 Menschen anlässlich des sechstägigen Nationalfest der Deutschen am Hambacher Schloss versammelten. Eine Dauerausstellung im Schloss, die auch eine der ältesten deutschen Fahnen in den Farben schwarz-rot-gold zeigt, erinnert an die Geburtsstunde der deutschen Demokratie. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Hambacher Schloss wieder aufgebaut und grundlegend saniert. Die imposante Schlossanlage erhielt ihre heutige, neugotische Gestalt. Neben der ausgesprochen informativen Ausstellung im obersten Stockwerk des Hambacher Schlosses genießen wir vom Vorplatz die traumhaften Ausblicke ins Haardtvorland und auf die Ortschaft Hambach zu Füßen des Schossberges.