Der Pfälzer Weinsteig windet sich zur 672 Meter hohen Kalmit hinauf, dem höchsten Berg im Pfälzerwald
Wir verlassen das Hambacher Schloss diesmal über die breite Fahrstraße und folgen vom Parkplatz an der Burgschenke wieder dem Pfälzer Weinsteig. Die Route läuft auf einem breiten Forstweg ständig sanft ansteigend durch sommerlichen Mischwald. Mehrmals geht es an Aussichtspunkten vorbei, die rückblickend das Hambacher Schloss zeigen und schöne Weitblicke in die Rheinebene ermöglichen. Der Weinsteig umrundet den Sommerberg, passiert die Sommerberghütte und steigt dann auf erdigen, windungsreichen Waldpfaden zum Hohe-Loog-Haus hinauf. Die bewirtschaftete Pfälzerwaldhütte liegt auf einer Seehöhe von 619 Metern. Von der Terrasse kann man bereits den Kalmitgipfel sehen, den wir noch ersteigen werden. Vom Hohe-Loog-Haus wandern wir über Treppenstufen ein kurzes Stück bergab, passieren mehrere bizarre Felsformationen und gelangen schließlich zur Passhöhe Hahnenschritt. Ein letzter strammer Anstieg ist jetzt noch zu meistern, dann haben wir den 672 Meter hohen Kalmitgipfel bezwungen.
Als absolutes Highlight erweist sich die Durchwanderung des gigantischen Felsenmeeres
In der Ludwigshafener Hütte auf der Kalmit wird wohlverdiente Einkehr gehalten. Auch vom Kalmitgipfel erweisen sich die Fernsichten in die Oberrheinische Tiefebene als ausgesprochen bemerkenswert. Nach ausgiebiger Wanderrast verlassen wir den höchsten Berg des Pfälzerwaldes und folgen der Beschilderung des Weinsteigs zum Felsenmeer. Dabei handelt es sich um ein 700 Meter langes bizarres Felsmassiv aus Buntsandsteinformationen, die es, abweichend von der Routenführung des Weinsteigs zu durchwandern gilt. Wir folgen dabei der weiß-grünen-Markierung, die über Gesteinsspalten hinweg führt und oftmals auch hindurch. Abgründe tun sich auf und unüberwindbare Felsbarrieren versperren scheinbar den Weg. An der Hüttenberghütte endet dieses beeindruckende Spektakel. Jetzt wieder mit der Beschilderung des Pfälzer Weinsteigs geht es auf steinigen Waldwegen ständig bergab. Vorbei am Bellachini Brunnen erreichten wir den idyllischen Zielort St. Martin. Hier endet die traumhafte 5. Etappe über den Pfälzer Weinsteig.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ohne Zweifel kann man den 5. Teilabschnitt des Pfälzer Weinsteiges als die Königsetappe des Fernwanderweges bezeichnen. Ein übervolles Angebot von Höhepunkten erwartet den Wanderer, von denen der Besuch des Hambacher Schlosses und die Durchwanderung des gigantischen Felsenmeeres wohl am bemerkenswertesten sind. Unterwegs überrascht der Weinsteig immer wieder mit schönen Ausblicken in die Oberrheinische Tiefebene, führt an wild zerklüfteten Felsbastionen vorbei und wartet dabei in weiten Teilen mit einer gewohnt pfadigen Routenführung auf. Wer das Felsenmeer in all seinen Facetten erkunden und durchmessen will, muss sich allerdings abweichend vom Weinsteig der grün-weißen-Markierung bedienen. Die Beschilderung der Hauptroute ist unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichendem Maße vorhanden. Profirouten hält die Vergabe der Höchstzahl von fünf Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis durchaus für angemessen.
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