Vom Galgenberg über die Jungpfalz-Hütte zum Krappenfels
Die 8. Etappe des Pfälzer Weinsteiges von Dernbach nach Annweiler führt auf breiten Waldwegen und schmalen Pfaden abseits der Haardtkante durch den Pfälzer Wald. Zumindest im ersten Streckenteil der knapp 17 Kilometer langen Wanderung zeigt sich die Route wenig reizvoll. Breite, meist langweilige Waldwege ohne jegliche Höhepunkte werden beschritten. Erst nachdem man die Ortschaft Eußerthal durchwandert hat, überwiegen im Routenprofil die von jedem Wanderer so sehr geschätzten schmalen Waldpfade. Auch die charakteristischen Ausblicke ins Haardtvorland und in die Oberrheinische Tiefebene, die diesen Fernwanderweg auf den vorausgegangenen Etappen auszeichneten, werden im 8. Teilabschnitt schmerzlich vermisst. Allein die schönen Panoramablicke zum Schluss der Tour vom aussichtsreichen Krappenfels können diesen Mangel nicht aufwiegen. Sehenswerte mittelalterliche Gemäuer und/oder Gipfelerlebnisse fehlen ebenfalls im Streckenverlauf zwischen Dernbach und Annweiler.
Beim Galgenberg hoch über dem Dernbachtal handelt es sich um eine historische Richtstätte
Wir beginnen die Streckenwanderung auf dem Wanderparkplatz an der L506 ausgangs der Ortschaft Dernbach. Hier steht kostenloser Parkraum in ausreichender Zahl zur Verfügung. Am Rand des Parkplatzes steht ein Sühne- oder Gedenkkreuz aus Buntsandstein, dass im Jahre 1593 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Es erinnert an eine ungesühnte Bluttat oder an einen in ungeweihter Erde bestatteten Toten. Wir wandern ein kurzes Stück entlang der Landstraße nach Dernbach hinein und folgen dann der rechts abzweigenden Beschilderung des Weinsteigs auf asphaltiertem Grund zum Galgenberg hinauf. Lang anhaltend geht es gleich zu Beginn stramm bergan. Auf der Anhöhe blicken wir auf den Startort Dernbach, der tief unten im Tal zurück bleibt. Einer dort anzutreffenden Infotafel ist zu entnehmen, das die Gewannbezeichnung „Galgenberg“ daran erinnert, dass die Erhebung vor 1506 als Richtplatz für die Ortschaften Ramberg und Dernbach diente. Urteile des Amtes Scharfeneck und der Grafen von Löwenstein wurden hier vollstreckt.
In Eußerthal bewundern wir die imposante Pfeilerbasilika des ehemaligen Zisterzienserklosters
Von dieser schaurigen Stelle geht es weiterhin bergauf und schließlich in den Wald hinein. Der Pfälzer Weinsteig verflacht dann und führt an der Fachklinik Eußerthal vorbei. Die Reha-Einrichtung für Suchtkranke liegt mitten im Wald. Durch die Hänge des Walterkopfes werden in der Folge breite, meist recht langweilige Forstwege beschritten. Sie führen uns bergab in den Pfälzerwaldort Eußerthal. Hier bewundern die Wanderer die aus heimischem Buntsandstein erbaute Kirche der ehemaligen Zisterzienserabtei. Die im Jahre 1262 erbaute sehenswerte Pfeilerbasilika steht unter dem Patrozinium des Hl. Berhard von Clervaux und dient heute als katholische Pfarrkirche des Pfälzerwaldortes. Vorbei am Friedhof verlassen wir Eußerthal, wandern durch Wiesengelände am Waldrand entlang und nutzen eine dort anzutreffende Sitzecke zur Wanderrast. Danach wird ein winziges Gewässer überschritten und auf einem schmalen Waldpfad recht steil zur Eselstränke hinauf gestiegen. Hier tritt frisches Quellwasser aus, das sich zum Auffüllen des Getränkevorrates eignet.

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