Die Naurother Schweiz weist zahlreiche bizarre, mit Moosen bewachsene Felsformationen auf
Im weiteren Verlauf folgen die Wanderer der Beschilderung des Wisper Trails über breite Wiesenwege durch landwirtschaftlich genutztes Weideland. Ein Blick in verträumte Tallagen und ein windungsreicher, mit Riedbeständen zugewachsener Bachlauf, der der Wisper zustrebt, sorgen in diesem Teilabschnitt für Kurzweil. Dann beginnt der spektakulärste Teil des Wisper Trails. Wir steigen auf schmalen, erdigen Waldpfaden in die Naurother Schweiz hinein. Links der Route ragen beim strammen Anstieg bizarre Felsformationen auf, welche die Bezeichnung "Schweiz" durchaus rechtfertigen. Auf der Anhöhe läuft der Wisper Trail über einen Höhenzug hinweg. Zwischen Krüppeleichenbeständen zeigen sich auch hier immer wieder bizarre, mit Moosen bewachsene Felsformationen. Der Sage nach soll dereinst ein wildes Weib hier sein Unwesen getrieben haben. Deshalb wird die Naurother Schweiz auch als Wildweibchenslei bezeichnet.
Der idyllisch gelegene Wispersee ist ein aufgestautes Angelgewässer das zur Rast einlädt
Aus dem Wald heraus tretend verlassen wir die Naurother Schweiz. Die Route fällt in das Tal der Wisper hinein. Im Talgrund, am tiefsten Punkt der Tour, lockt ein kurzer Abstecher zum idyllisch gelegenen Wispersee. Aufgestaut und als Angelweiher angelegt, ist er eine Oase der Ruhe, um die Seele und die Beine anhand der hier vorhandenen Ruhebänke baumeln zu lassen. Wieder zurück auf dem Wisper Trail folgen wir den Wegezeichen entlang des Entelsbaches bergauf. Aus halber Hanglage fällt dabei der Blick auf mehrere Fischteiche. Im Anschluss daran passieren die Wanderer wenig später die wenig einladenden Relikte der stillgelegten Schiefergrube "Meyers Hoffnung", die heute angeblich aus unerfindlichen Gründen der Wasserversorgung dient. Am Wegrand erinnert eine alte, ehemals schienenbetriebene Lore an die Bergwerkstätigkeit längst vergangener Zeiten. Breite Wald- und Wiesenwege, gespickt mit kurzen pfadigen Streckenabschnitten, führen uns sanft ansteigend zum Wanderparkplatz Naurother Heide zurück. Im letzten Routenteil erfreuen sich die Wanderer an traumhaften Fernblicken weit in den Wispertaunus.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Der vierzehn Kilometer lange Wisper Trail Nr. 8 - Naurother Grubengold reicht sicherlich an die begehrte Premiumqualität heran, die ihm nach den Bewertungskriterien von Profirouten zumindest in der Kategorie "Erlebnis" auch zweifellos beschieden werden kann. Dafür sorgen die kurzweilige Routenführung, die erdige Waldpfade und naturbelassene Wald- und Wiesenwege aufweist und die sehenswerten Relikte der ehemaligen Bergwerkstätigkeit im Wispertaunus. Entsprechende Hinweistafeln, die den Wanderer über den vormaligen Schieferabbau informieren, sind leider nicht vorhanden, wären aber wünschenswert. Absolutes Highlight der Tour ist allerdings die pfadige Durchwanderung der Naurother Schweiz. Den kurzen Abstecher zum idyllisch gelegenen Wispersee sollte man ebenfalls unternehmen. Die Route ist durchgängig und gut sichtbar ausgeschildert. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Der Wisper Trail Nr. 8 Naurother Grubengold wurde anlässlich der Zertifizierung im Jahre 2019 mit 69 Punkten bewertet und infolgedessen mit dem Wandersiegel des Deutschen Wanderinstituts ausgezeichnet.
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