Auf den Spuren des Schieferbergbaus durch den Wispertaunus
Links und rechts der Wisper hat man im Taunus eine Reihe von Rundwanderwegen unterschiedlicher Streckenlängen ausgewiesen. Sie firmieren unter der Bezeichnung Wisper Trails und erfreuen sich bei Taunuswanderern großer Beliebtheit. Zu ihnen zählt auch die 14 Kilometer lange Rundtour Naurother Grubengold. Sie thematisiert die seit 1741 urkundlich belegte Bergbautradition, die erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ihr Ende fand. So führt die Route gleich zu Beginn an der imposanten Abraumhalde der aufgegebenen Schiefergrube Rosit vorbei. Darüber hinaus begeistert der Wisper Trail mit der pfadigen Durchwanderung der Naurother Schweiz und einem kurzen Abstecher zum idyllisch gelegenen Wispersee. Breite naturnahe Wald-, Wiesen- und Uferwege bestimmen das Streckenprofil. In kurzen Teilabschnitten werden auch schmale, erdige Pfade begangen.
Das aufgelassene Abraumgelände der Schiefergrube Rosit bietet heute seltenen Tierarten einen Lebensraum
Wir starten in den Wisper Trail vom Wanderparkplatz "Naurother Heide" nördlich von Nauroth. Er liegt direkt an der L3035 und stellt kostenlosen Parkraum in ausreichendem Maße zur Verfügung. Gleich zu Beginn wird die Landstraße überschritten. Entgegen des Uhrzeigersinns geht es an herbstbunten Waldsäumen entlang sanft abwärts in das obere Herzbachtal hinein. Schon bald eröffnet sich links des Weges ein Blick auf die riesige Abraumhalde der aufgelassenen Schiefergrube Rosit. Seit 1741 wurde im oberen Herzbachtal der Schiefer des "Kauber Zuges" abgebaut. Der gewonnene Dachschiefer besaß eine hohe Qualität. So fanden zu Spitzenzeiten in der Grube Rosit 300 Bergleute Arbeit und Brot. In den 1960iger Jahren wurde die Bergbautätigkeit eingestellt und das Grubengelände sich selbst überlassen. Das seit dem Jahre 1997 als Naturschutzgebiet ausgewiesene Refugium bietet seltenen Pflanzen- und Tierarten einen neuen Lebensraum. Reptilienarten wie Berg- und Mauereidechse, Feuersalamander und die Geburtshelferkröte konnten auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Grube Rosit schon beobachtet werden.
Aus dem Käsbachtal steigt der Wisper Trail Naurother Grubengold zum aussichtsreichen Taunusplateau hinauf
Wir lassen das imposante Grubengelände hinter uns und wandern auf schmalen Pfaden und breiten Uferwegen mit dem Herzbach, einem der größten Zuflüsse der Wisper, weiter talwärts. Die idyllisch gelegene Käswies im Käsbachtal wird passiert. Hier lädt eine Ruhebank zur ersten Wanderrast ein. Abseits der Wegstrecke finden im alten Stollen der ehemaligen Hemberger Schiefergrube Fledermäuse ihr Winterquartier. Schließlich quert der Wisper Trail den Herzbach, wechselt die Talseite und steigt über breite Waldwege zu einer aussichtsreichen Hochfläche hinauf. Vorbei am Naurother Friedhof und am sich anschließenden Sportgelände wird die L3035 zum zweiten Mal überschritten. Im nun folgenden Teilabschnitt fällt der Blick auf die umliegenden Erhebungen des Wispertaunus. Eine kurz darauf anzulaufende rustikale Wanderhütte nutzen wir zu einer ausgiebigen Wanderpause.
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