Vom Damianskopf fällt der Blick auf Assmannshausen und den Zielort Bingen tief unten im Rheintal
Leider fehlt uns die Zeit um Burg Rheinstein zu besichtigen. So setzen wir unsere Wanderung fort und folgen der Beschilderung durch den steilen Rheinhang. Ein mittelalterlicher Vorposten wird kurz darauf passiert, der herrliche Rheinblicke möglich macht. Burg Rheinstein zeigt sich von hier aus in Bilderbuchperspektive. Auf der anderen Seite des Rheins liegt Assmannshausen und rheinaufwärts noch weit in der Ferne zeigt sich bereits der Zielort Bingen. Auf felsigen, geländerbewährten Pfaden läuft der Soonwaldsteig kurz in das Poßbachtal hinein und steigt dann mit dem Eselspfad am Schweizerhaus vorbei erneut zu den Rheinhöhen hinauf. Ein kurzer Stichweg führt die Wanderer zum Aussichtspunkt Damianskopf hinüber. Hier ist noch einmal eine große Wanderpause fällig um die herrlichen Tiefblicke rheinabwärts auf Assmannshausen und stromaufwärts auf Bingen eine Weile zu genießen.
Vom Prinzenkopf fällt ein letzter Blick ins Rheintal, auf den Mäuseturm und auf die rechtsrheinische Burg Ehrenfels
Vom Damianskopf läuft der Soonwaldsteig ein letztes Mal in den Hunsrück hinein. Durch lichten Laubwald führt uns die Route zum Forsthaus Heiligkreuz hinüber, dass mitten im Binger Stadtwald liegt und zur Einkehr einlädt. Gerne machen wir Gebrauch davon, überschreiten danach den Kreuzbach und folgen der Beschilderung wieder zurück zu den aussichtsreichen Rheinhöhen. Vom Prinzenkopf werfen wir noch einmal einen ausgiebigen Blick ins breite Rheintal. Jenseits des Flusses im steilen Weinberghang ist Burg Ehrenfels zu sehen und mitten im Strom ragt der Mäuseturm auf. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde er als Zollwachtturm auf der Rheininsel errichtet. Von 1850 bis 1974 diente er der Wahrschau und regelte den Begegnungsverkehr der Schiffe in der Engstelle Binger Loch. Jetzt geht es nur noch bergab. Vorbei an der Jugendherberge gelangen wir zum Binger Bahnhof. Hier endet eine traumhafte, zum Teil leider vernebelte Weitwanderung über den 85 Kilometer langen Soonwaldsteig.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Auf seiner fünften und letzten Etappe zieht der Soonwaldsteig noch einmal alle Register, die man von einem Premiumweitwanderweg erwarten kann. Ein wildes tief eingeschluchtetes Kerbtal wird durchwandert. Schmale Pfade und felsige Steige laufen über die Rheinhöhen hinweg und ermöglichen traumhafte Tiefblicke ins breite Stromtal. Hinzu gesellen sich zwei mittelalterliche, kulturhistorisch bedeutsame Gemäuer von denen Burg Rheinstein besichtigt werden kann. So reiht sich auf den nur dreizehn Wanderkilometern Highlight an Highlight bevor der Fernwanderweg am Binger Bahnhof endet. Neben einer genialen Streckenführung des fünften Teilabschnitts sind die unverlaufbar angebrachte Beschilderung und die Vielzahl von Rast- und Ruhemöglichkeiten natürlich noch erwähnenswert.
Tipp des Autors:
Aufgrund der Abgeschiedenheit, die den Wanderer auf dem Soonwaldsteig in großen Teilabschnitten erwartet, ist es unabdingbar, auf den einzelnen Tagesetappen ausreichende Marschverpflegung und einen gehörigen Getränkevorrat mit sich zu führen. Einkehrmöglichkeiten trifft man nämlich nur auf den letzten beiden Etappen an. Wer ein Zelt mit sich führt, kann drei Trekkingcamps entlang des Fernwanderweges zum Nächtigen in freier Wildbahn nutzen. Wir hingegen haben eine ausgesprochen günstige und hervorragend organisierte Wanderpauschale bei der Naheland-Touristik in Kirn gebucht. Übernachtung mit Frühstück, ein ausreichendes Lunchpacket und Taxitransfers von den Zielpunkten zum Hotel und vom Hotel zu den Startpunkten in die nächste Etappe waren im Preis mit inbegriffen. Auch der Gepäcktransport von Hotel zu Hotel wurde vom Veranstalter übernommen. Gewandert wurde also lediglich mit einem Tagesrucksack. Entspannter und preiswerter kann man auf dem Soonwaldsteig kaum unterwegs sein!!!
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