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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 483
Gesamtabstieg (Meter):: 483
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 14
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Einsame nahezu alpine Rundtour durch drei wilde, schluchtartige Bachtäler

Wichtige Hinweise:

Die nachfolgend beschriebene Abenteuertour Kondertal wurde von dem Wanderblogger Mr. Pfade konzipiert und zusammengestellt. Die Route ist leider unbeschildert. Beim Nachwandern sollte man sich daher der kostenlos downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.

Unter hartgesottenen Outdoorfans gilt die knapp 14 Wanderkilometer messende Abenteuertour Kondertal als absoluter Geheimtipp, ist sie doch an Einsamkeit und Abgeschiedenheit kaum zu übertreffen. Ausgesprochen wild windet sich die Route auf schmalen Pfaden durch drei schluchtartige Bachtäler, läuft auf felsigen Steigen an den lotrecht abstürzenden Wänden eines aufgelassenen Steinbruchs entlang und überrascht den Wanderer mehrmals mit schönen Ausblicken. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind in mehreren Teilabschnitten unabdingbare Voraussetzungen, um die Route gefahrlos zu begehen. Von November bis März sollte man die Runde nicht in Angriff nehmen, da die Uferpfade in der kalten Jahreszeit oftmals verschlammt und nahezu unbegehbar sind.

Pfadige Wegführung im wilden Konderbachtal

Im schluchtartigen Tal überschreiten wir den Konderbach mehrmals mittels einer Furt

Vom Parkplatz an den Tennisplätzen des Hunsrückortes Waldesch starten wir in die Abenteuertour. Vom Straßenkreisel der L208 wenden wir uns nach rechts und biegen, erneut rechtsschwenkend, in die Dorfstraße "Im Schild" ein. Noch innerhalb der Ortslage treffen wir auf ein kleines Kapellchen. Hier zweigt rechts von der Dorfstraße ein schmaler Pfad ab, der uns durch Heckengelände in die landwirtschaftlich genutzte Feldflur führt. Die Route läuft über eine Hochfläche hinweg, passiert das Heidekreuz und fällt durch den Niederwald des Elzer-Wäldchens in das Kondertal hinein. An der Franz-Bollinger-Hütte treffen die Wanderer mitten im lichten Forst auf die eingefasste, munter sprudelnde Quelle des Konderbaches. Wir folgen dem Gewässer mit dem "Weißer-Stein-Steig" talwärts. In der urwaldähnlichen Landschaft liegen umgestürzte, bereits mit Moosen und Flechten besetzte Bäume quer zum Gewässer. Die Route schlängelt sich an manchen Stellen kaum erkennbar am Bachlauf entlang. Den wilden Konderbach queren wir dabei mehrmals über kleine Furten. Brücken oder Stege sind im abgeschiedenen, schluchtartigen Bachtal nicht anzutreffen.


Aus dem Kondertal aufsteigend fällt der Blick vom Aussichtspunkt "Am Steinebüchelchen" auf Mariaroth

Schließlich verlässt die Route das Kondertal und steigt rechts des Gewässers mit dem "Kohlebrennerpfad" in den bewaldeten Hang. Über den 344 Meter hohen Heidekopf und durch die Waldgemarkung "Aufm Galgenhöchst" geht es erneut in das Kondertal hinein. Im Talgrund queren wir den Bach, wandern ein kurzes Stück am Gewässer entlang und beobachten dabei die kleinen Wassersprünge im Konderbach. Dann klettern die Wanderer mit dem "Brückensteig" in den linksseitigen Berghang hinein. Schmale, mit Felsformationen gesäumte Waldpfade führen ständig bergauf. Als der Brückensteig erst in den "Douglasienweg" und später in den "Schönen Weg" einmündet, verflacht die Streckenführung und fällt mit dem "Immergrünsteig" zum Aussichtspunkt "Am Steinbüchelchen" ab. Am Waldrand hat man eine Ruhebank platziert, die zur Rast einlädt und dabei schöne Ausblicke auf die Ortschaft Mariaroth ermöglicht.

Rustikaler Holzsteg im Rother-Bachtal bei Mariaroth

Breite Wiesenwege führen über den Höhenzug des 234 Meter hohen Hinterberges hinweg

Über den "Hunsrücker Weg" gelangen wir talwärts nach Mariaroth. Vorbei an der schönen Dorfkapelle durchmessen wir den kleinen Weiler und wandern mit dem Konderweg in das Rother-Bachtal hinein. Nach einem scharfen Rechtsschwenk queren wir den Rother Bach über einen rustikalen Holzsteg. Breite Waldwege führen entlang des Gewässers eine Weile bergab. Mit dem rechts abzweigenden stramm bergan führenden "Eichensteig" geht es erneut in den Hang hinein. Im weiteren Verlauf trifft die Route auf den "Maiglöckchenweg", der an einem Waldsaum entlang läuft. Auch hier werden den Wanderern mehrere Sitzgelegenheiten zur Wanderrast angeboten. Danach fallen erdige Waldpfade mit dem "Vorderwaldsteig" erneut in das Kondertal hinein. Um den Konderbach zu queren muss zuvor die L208 überschritten und anschließend eine Leitplanke überstiegen werden. Jenseits des Gewässers geht es mit Serpentinenpfaden recht steil zum Hinterberg hinauf. Nach Überschreitung des bewaldeten Höhenzuges treten wir mit breiten Wiesenwegen auf eine Freifläche hinaus, die schöne Ausblicke möglich macht.


Nahezu alpin führt die Abenteuertour an der Abbruchkante eines aufgelassenen Steinbruchs entlang

In der nordwestlichen Ecke der Freifläche auf dem Hinterberg beginnt das Klettererlebnis der Abenteuertour Kondertal. Holprige Felsensteige, mit Wurzeln durchzogene Waldpfade und stark bemooste, mit Flechten und Farnranken versehene Felsformationen bestimmen ab sofort das Streckenprofil und das Landschaftsbild. Schließlich nähern wir uns der lotrecht abfallenden Felswand eines aufgelassenen Steinbruchs. Im nun folgenden Teilabschnitt ist äußerste Vorsicht geboten, führt doch die Kletterroute direkt an der nicht gerade vertrauensvoll aussehenden Abbruchkante entlang. Hinzu gesellen sich Probleme mit der Wegfindung, die oftmals nicht klar zu erkennen ist. Auch wir mussten zweimal umkehren, weil wir uns verstiegen haben. Auf diese nahezu alpine Routenführung folgen schmale Waldpfade, die im Steilhang durch Krüppeleichenbestände laufen. Noch einmal wird es knifflig. Es geht über einen felsigen, leicht ausgesetzten Grat hinweg. Dann fällt die Abenteuertour scharf nach rechts schwenkend und überaus steil ins Eschbachtal ab.

Die Abenteuertour führt über einen felsigen Grat hinweg

Im schluchtartigen Eschbachtal bewundern wir die urwüchsige Natur und einen kleinen Wasserfall

Der Eschbach ist ein kleines Nebengewässer des Konderbaches. Entgegen der Fließrichtung folgt die Route anfangs in halber Hanglage, wenig später direkt am Gewässer dem Eschbach stetig sanft bergauf. Wir laufen an einer alten Steinbrücke vorbei und erfreuen uns nach einem kurzen Asphaltabschnitt auch im Eschbachtal an der wilden urwüchsigen Natur. Mehrmals sind quer zum Pfad liegende, bereits mit Pilzen besetzte Baumriesen zu unterschreiten oder zu übersteigen. Sogar ein kleiner Wasserfall zeigt sich vom Uferpfad. Allerdings erweist sich die pfadige Streckenführung im weiteren Verlauf als kaum noch begehbar. Brombeerdornen, umgestürztes Geäst und weitere Hindernisse behindern das Fortkommen sehr. Deshalb sind wir froh, als die Routenführung endlich die Bachseite wechselt. Hier führt ein breiter Fahrweg durch das Eschbachtal bis zur Waldescher Kläranlage. Dort überschreiten wir den Bachlauf mittels einer kleinen Furt und gelangen durch Wiesengelände zum Ausgangspunkt zurück.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ohne Zweifel handelt es sich bei der Abenteuertour Kondertal um eine wilde nahezu unbekannte Rundwanderung. Ausgesprochen pfadig zeigt sich die Routenführung besonders im Kondertal. Auch im letzten Drittel entlang des Eschbaches werden sehr häufig schmale Pfade begangen. Im Bereich des aufgelassenen Steinbruchs hingegen, geht es fast alpin und ziemlich ausgesetzt zu. In diesem Teilabschnitt ist die Wegführung oftmals nur schwer zu erkennen und Trittsicherheit erforderlich. Im Bereich der Hunsrückorte Waldesch und Mariaroth hat man den erwanderbaren Wald- und Wiesenwegen Namen gegeben und entsprechende Holzschilder mit den jeweiligen Aufschriften angebracht. Sie tragen Bezeichnungen wie "Brückensteig", "Maiglöckchenweg" oder "Douglasienweg". Diese Maßnahme erleichtert die Wegfindung beim Nachwandern der Abenteuertour Kondertal ungemein. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Wegen des unbeschilderten und schwierigen Streckenverlaufs hält es Profirouten für durchaus angemessen, in der Kategorie Schwierigkeit die Höchstzahl von fünf Balken zu vergeben.

Tipp des Autors:

Abweichend von der Routenführung des Wanderbloggers Mr. Pfade favorisieren wir im Eschbachtal einen früheren Wechsel der Bachseite. Dies ist wegen der unzumutbaren Wegehindernisse im oberen Eschbachtal angezeigt. Profirouten hat diese unbedingt zu empfehlende Maßnahme in die downloadbare GPX-Datei eingearbeitet.

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