Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 547
Gesamtabstieg (Meter):: 547
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Wildwasserwanderung durch eines der schönsten Seitentäler der Mosel

Herrliche Fernsichten von den Höhenzügen des Hunsrücks und ein rauschender Wildbach in einem felsigen Canon mit seinen einzigartigen Wasserspielen, fügen ein herrliches Wanderensemble zusammen, das den Namen Traumschleife Ehrbachklamm trägt und bei Bedarf um die Schöneckschleife von neun auf knapp 17 Kilometer erweitert werden kann. So ist es nicht verwunderlich, dass der Route im Jahre 2015 vom Deutschen Wanderinstitut das Prädikat "Deutschlands schönster Wanderweg" verliehen wurde. Gleich zwölf herausragende Aussichtspunkte, zwei Mühlen im Ehrbachtal und zwei mittelalterliche Gemäuer säumen die Route. Die Traumschleife bietet zudem einen Einblick in die Geschichte der Region und weiß anhand von kleinen Hinweistafeln einiges über Fauna, Flora und Geologie zu erzählen. Festes Schuhwerk und ein wenig Trittsicherheit sind erforderlich, um die Klamm gefahrlos zu durchwandern.

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Holzsteg und rauschender Wasserfall in der Ehrbachklamm

Erster Aussichtspunkt ist die Beulslay, die eindrucksvolle Tiefblicke ins Ehrbachtal möglich macht

Vom Wanderparkplatz in Oppenhausen starten wir in die Traumschleife und folgen breiten Wiesenwegen über die Hunsrückhöhen hinweg. Erste Weitblicke kann man dabei vom Aussichtspunkt "Auf Erbes" genießen. Dann taucht die Traumschleife in den Wald ein und führt die Wanderer aus einer Senke auf schmalen Waldpfaden zur Aussichtskanzel Beulslay hinauf. Vom ausgesetzten Felsenhorst der Beulslay schweift der Blick über das noch leicht neblige Ehrenburger Tal. Weit voraus im Talgrund ist das Gehöft der Brandengrabenmühle zu sehen. Windungsreiche Pfade führen dann ins Ehrbachtal hinab. An der Stierwiese mit Schutzhütte treffen wir auf den Ehrbach und die bewirtschaftete Eckmühle. Die Wanderer folgen jetzt dem Gewässer flussaufwärts.

In Jahrmillionen hat sich der Ehrbach in das Schiefergestein hineingeschnitten und diese wundervolle Klamm geschaffen

Rechts und links des Wildwassers ragen Steilhänge auf und erste Felsenklippen im Bach zeigen an, dass hier die Klamm beginnt. Auf einer Länge von zwei Kilometern hat sich der Ehrbach in Jahrmillionen tief in das Schiefergestein des Hunsrücks hinein geschnitten und windet sich in unzähligen Kehren schäumend zu Tal. Umgestürzte Baumstämme, bewachsen mit Moosen und Flechten, liegen quer zum Bach und sprudelnde Nebengewässer wie der Kröpplinger- und der Mühlchesbach plätschern mit kleinen Wassersprüngen von den Hängen herab und ergießen sich in den Ehrbach. Die felsige Route wechselt mehrmals die Seite und führt links und rechts der Klamm direkt am Gewässer entlang. Kleine Wasserfälle und Stromschnellen werden auf dem schmalen, felsigen Pfad passiert. Drahtseile, Holzstege und andere Sicherungen in den oftmals senkrechten Uferwänden helfen über mehrere exponierte Stellen hinweg. Bis auf die notwendigen Eingriffe von Menschenhand, um die Klamm für Wanderer überhaupt begehbar zu machen, wird die Natur in der engen Schlucht sich selbst überlassen. Allerdings sind Trittsicherheit und ein wenig Klettergeschick erforderlich wenn man die Ehrbachklamm durchsteigt.


Aus dem Ehrbachtal führen Trittstufen in der Rauschenbergersteige zu den Hunsrückhöhen hinauf

Der Ehrbach entspringt in der Nähe des Hunsrückortes Halsenbach und legt auf seinem Weg zur Mündung in die Mosel bei Brodenbach etwa 20 Kilometer zurück. Dabei weist er lediglich in seinem zwei Kilometer langen Mittellauf einen klammartigen Charakter auf. Bereits im Mittelalter wusste man die Wasserkraft des Gewässers zu nutzen und betrieb entlang des Wildwassers zehn Getreide- und Ölmühlen. Überaus steil geht es ausgangs des Klammabschnittes mit Serpentinenpfaden und hölzernen Trittstufen über die Rauschenbergersteige zu den Hunsrückhöhen hinauf. Von einem Felsensporn fällt auch hier der Blick tief ins Ehrbachtal und auf Schloss Schöneck das am weit entfernten Talende gut zu sehen ist.

Das Mühlrad der Daubisberger Mühle im Ehrbachtal

An der bewirtschafteten Daubisberger Mühle mit ihrem immer noch intakten Mühlrad wird Einkehr gehalten

Wieder im Tal gelangen die Wanderer zur bewirtschafteten Daubisberger Mühle mit ihrem gewaltigen Mühlrad. Hier kann der Besucher selbst von Hand das Wasser des Ehrbaches auf das Mühlrad leiten, das sich dann sofort zu drehen beginnt. Die Daubisberger Mühle wurde 1743 erbaut und ist die jüngste Mühle im Ehrbachtal. Nach der erfrischenden Einkehr in der Daubisberger Mühle wird ein mächtig schäumendes Stauwehr passiert und an der Einmündung des Preisbaches in den Ehrbach vorbei marchiert. Scharf links schwenkend führt die Traumschleife dann in ein enges Seitental hinein. Am Heilbrünnchen vorbei steigen wir erneut zu den Husrückhöhen hinauf.

Von der Schwedenschanze genießen wir einen schönen Blick auf Schloss Schöneck

Auf der Anhöhe treffen die Wanderer auf Schloss Schöneck. Die alte, im Jahre 1200 von Konrad von Boppard erbaute Reichsburg befindet sich heute in Privatbesitz und ist für Besucher nicht zugänglich. Von der Schwedenschanze genießen wir einen schönen Blick auf das mittelalterliche Gemäuer. In der Folge läuft die Traumschleife in ständigem Auf- und Ab stets an der Abbruchkante zum Ehrbachtal entlang über das weitläufige Plateau der Hunsrückhöhen hinweg. Mehrere herausragende Felsennester wie der Aussichtspunkt Waldecho, die Felsformation Steinerne Hund und die steil abfallende Peterslay gestatten dabei traumhafte Ausblicke auf die Burgruine Rauschenberg und ins windungsreiche Ehrbachtal, bevor wir am Winkelholzköpfchen vorbei zum Ausgangspunkt dieser herrlichen Rundwanderung zurück gelangen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Das faszinierende Wechselspiel zwischen der Durchsteigung einer klammartigen Schlucht entlang eines Wildbaches und einer aussichtsreichen Wanderung über exponierte Felsennester begeistert jeden Wanderer und ist sicherlich einzigartig in der Region. Eine Routenführung, die felsige Steige, schmale Waldpfade und aussichtsreiche Wiesenwege beinhaltet, punktet darüber hinaus noch in besonderem Maße. Konditionell sollte man gut gerüstet sein. Mehrere stramme Anstiege sind zu bewältigen, bevor man den Wanderparkplatz in Oppenhausen wieder erreicht.

Wer die etwa sieben Kilometer lange Schöneckschleife weglassen möchte, folgt aus dem Ehrbachtal der ausgeschilderten Abkürzung. Die hier beschriebene 17 Kilometer lange Traumschleifenwanderung verkürzt sich dann auf insgesamt neun Kilometer. Die Beschilderung ist im gesamten Routenverlauf ausreichend und gut sichtbar angebracht. Rast- und Ruhebänke sind in schier überbordender Zahl vorhanden. ProfiRouten vergibt für diese Traumroute die Höchstnote von fünf Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebniswert.

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