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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 228
Gesamtabstieg (Meter):: 228
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 10
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch das Hahnenbachtal zur Ruine Hellkirch und zur Schmidtburg

Auf den Spuren des Räuberhauptmanns Schinderhannes wandern wir tief im Hunsrück über die zehn Kilometer lange Traumschleife Hahnenbachtaltour. Im Dreieck Bundenbach-Woppenroth-Schneppenbach geht es meist auf breiten Waldwegen, seltener auf schmalen Steigen durch die einzigartige Kulturlandschaft dieses einsamen Landstrichs. Ein Besucherbergwerk mit angeschlossenem Fossilienmuseum und zwei mittelalterliche Burgruinen liegen am Weg. Interessante Hinweistafeln entlang eines Wassererlebnispfades im Mittelteil der Stecke tragen zu einem ungetrübten Wandererlebnis bei. Der Traumschleife Hahnenbachtaltour wurde vom Wandermagazin im Jahre 2012 der Titel "Deutschlands schönster Wanderweg" verliehen. Darüber hinaus gehört die Rundwanderung zu den Top 10 von Deutschlands höchst bewerteten Premiumwandertouren.

Rekonstruktion der Keltensiedlung Altburg

Vom Besucherbergwerk Herrenberg steigt die Traumschleife zur rekonstruierten Keltensiedlung Altburg hinauf

Wir beginnen die Runde am Besucherbergwerk Herrenberg. Eine Führung durch die aufgelassene Schiefergrube ist unbedingt zu empfehlen, beschreibt sie doch die überaus mühsame und beschwerliche Arbeit der Bergleute, die hier über Jahrzehnte unter Tage den Dachschiefer gebrochen haben. Auch das nebenan auf Besucher wartende Fossilienmuseum sollte man in Augenschein nehmen. Gleich darauf geht es bergan zur Keltensiedlung Altburg. Hinter meterhohen Holzpalisaden verbirgt sich hier die hervorragende Rekonstruktion einer 2000 Jahre alten Höhensiedlung der Treverer, die in der Frühzeit hier auf dem Hunsrück gesiedelt haben. Wiesenwege führen jetzt über einen Bergrücken hinweg und ermöglichen einzigartige Fernblicke über die Hunsrückberge. Vom höchsten Punkt der Wanderung senkt sich die Traumschleife ins Hahnenbachtal ab. Wir wandern im Rennwald an der Schieferhalde Sinsenbach vorbei und gelangen wenig später in die idyllischen Talauen des Hahnenbaches.


Die Ruine Hellkirch erhebt sich auf einem Felsensporn hoch über dem Hahnenbachtal

Mittels einer Holzbrücke wird der Hahnenbach überschritten, um sodann steil bergan zur Ruine Hellkirch hinauf zu steigen. Nur ein paar spärliche Mauerreste und ein Torbogen sind von dem mittelalterlichen Gemäuer erhalten geblieben. Die Hellkirch ragt auf einem 60 Meter hohen Felsensporn auf, der in das Hahnenbachtal hinein ragt und traumhafte Tiefblicke ermöglicht. Ob die Ruine als Kirche diente oder mit der nahe gelegenen Schmidtburg in Verbindung zu bringen ist, verbirgt sich im Dunkel der Geschichte. Ein steiler Pfad führt uns erneut hinab ins Hahnenbachtal. Auf dem naturbelassenen Waldweg machen alte Grenzsteine aus dem 19. Jahrhundert im Talgrund auf sich aufmerksam, die dereinst die Grenze zwischen dem Großherzogtum Oldenburg und dem Königreich Preußen markierten. Heute verlaufen hier die Grenzlinien der Landkreise Rhein-Hunsrück, Bad Kreuznach und Birkenfeld.

Im weitläufigen Ruinengelände der Schmidtburg

Die Schmidtburg war eine der größten mittelalterlichen Befestigungsanlagen in der Hunsrückregion

In der Folge wird das Brieler Bachtal durchschritten, um sodann erneut dem Hahnenbach auf dem Wassererlebnispfad talwärts zu folgen. Fischteiche liegen am Wegrand und im Vorbeigehen erfährt man Wissenswertes rund um das Thema Wasser. Es geht an der ehemaligen Schleifmühle Göttenau und der Teufelsrutsche vorbei. Auch eine Höhle im Felsengestein kann man hier erkunden, wenn man eine Taschenlampe mit sich führt. Aus dem Talgrund steigen die Traumschleifenwanderer dann zur Ruine Schmidtburg auf, die schon dem berüchtigten Räuberhauptmann Schinderhannes als Versteck diente. Im Mittelalter handelte es sich wohl um eine der größten Befestigungsanlagen in der Region. Die Anlage diente den Wildgrafen als Stammburg und wurde 1084 erstmals urkundlich erwähnt. Das weitläufige Ruinengelände, gegliedert in Ober- und Unterburg, ist ganzjährig begehbar. Auch von der Schmidtburg gefallen die Aussichten ins Hahnenbachtal in besonderem Maße.

Vom Hotel Forellenhof Reinhartsmühle führen aussichtsreiche Steige durch zwei Felsentunnel zum Ausgangspunkt zurück

Hinter der Burgmauer geht es erneut hinab ins sommerliche Hahnenbachtal. Entlang des rauschenden Flusses steht der Holunder in voller Blüte und verzaubert die sattgrüne Bachaue mit seinen weißen Dolden. Nachdem wir den Hahnenbach ein zweites Mal gequert haben, wird im Hotel Forellenhof Reinhartsmühle Einkehr gehalten. Im letzten Teilabschnitt führen uns steile Bergpfade in zahlreichen Windungen steil bergauf. Zwei Felsentunnel, die dem Abtransport von Schiefer und Blei- Zinkerzen dienten, werden dabei durchschritten und mehrere schöne Aussichten auf die Schmidtburg bereichern die Tour ungemein. Schließlich gelangen wir wieder zum Wanderparkplatz am Besucherbergwerk Herrenberg zurück, wo diese ereignisreiche Traumschleife ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Herausragendes Highlight der Traumschleife Hahnenbachtaltour ist sicherlich das weitläufige Ruinengelände der Schmidtburg mit seinen trutzigen Mauern. Aber auch die Keltensiedlung Altburg, die Burgruine Hellkirch und der Wassererlebnispfad im idyllischen Hahnenbachtal beeindrucken jeden Wanderer. Die Bergbautradition des Hunsrücks wird lebendig im Besucherbergwerk Herrenberg, dem man im Anschluss an die Wanderung unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Gleich von mehreren Punkten/Wanderparkplätzen kann man in die Traumschleife starten, die unverlaufbar beschildert ist und eine ausreichende Anzahl an Rast- und Ruhemöglichkeiten aufweist. Die letzte Zertifizierung des Deutschen Wanderinstituts erbrachte eine beachtliche Anzahl von 81 Erlebnispunkten. Dem schließt sich ProfiRouten.de vorbehaltlos an und vergibt in den Kategorien Landschaft und Erlebnis die Höchstzahl von fünf Bewertungssternen. Gratulation!! Eine tolle Runde!!

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