Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 185
Gesamtabstieg (Meter):: 185
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 9
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch Hirsch- und Idarbachtal hinauf zum Kappleifelsen im Idarwald

Am Fuße des Idarkopfes läuft die nur neun Kilometer lange Kappleifelsentour in einem stetigen Auf und Ab durch den Idarwald rund um den Hunsrückort Laufersweiler. Aus einem idyllischen Bachtal steigt die Traumschleife dann zum Kappleifelsen hinauf, dem Namensgeber der Tour. Zwei Mühlen mit einer bemerkenswerten geschichtlichen Vergangenheit und eine kleine Wacholderheide liegen darüber hinaus noch am Weg. Die Streckenführung beinhaltet neben breiten Wald- und Wiesenwegen in kurzen Teilabschnitten auch schmale, naturbelassene Waldpfade.

In der Ortschaft Laufersweiler bewundern wir das alte Rathaus und die unter Denkmalschutz gestellte Synagoge

Das Eingangsportal der Traumschleife Kappleifelsentour befindet sich in der Ortsmitte von Laufersweiler direkt am historischen Rathaus "Auf der Linde". Das sehenswerte Fachwerkgemäuer wurde im 17. Jahrhundert errichtet und verfügt auf der Nordostseite über einen hölzernen Vorbau. Heute benutzt man das alte Rathaus als Versammlungsraum und für Familienfeierlichkeiten. Wir wandern an der Dorfkirche vorbei und treffen in einer Seitengasse auf die einzige, noch erhaltene Synagoge im Rhein-Husrück-Kreis. In der Reichsprogromnacht 1938 wurde der Innenraum vollkommen zerstört. Heute hat man die Synagoge unter Denkmalschutz gestellt. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde im Jahre 1985 ein Gedenkraum und ein Museum eingerichtet.

Auf der Kappleifelsentour im idyllischen Hirschbachtal

Mit dem Saar-Hunsrück-Steig läuft die Trauschleife durch die weitläufige Wiesenlandschaft des Hirschbachtales.

Über einen Wiesenweg, mit der Bezeichnung "Weg der Erinnerung", der mit einer Reihe von Infotafeln versehen ist, verlassen wir den Hunsrückort und wandern am Dorfrand am ehemaligen jüdischen Friedhof vorbei. Seit dem 18. Jahrhundert ist in Laufersweiler eine jüdische Gemeinde nachweisbar. Auch der anschließende "Lyrik-Pfad" beschäftigt sich mit jüdischen Lyrikern. Schließlich läuft die Traumschleife in eine offene Weidelandschaft hinaus, um kurz darauf scharf links schwenkend in das Hischbachtal hinein zu fallen. Im Talgrund treffen die Wanderer auf den Saar-Hunsrück-Steig. Mit dem Fernwanderweg geht es eine ganze Weile am Hischbach entlang. An der Alexhütte, die zur Rast einlädt, queren wir das Gewässer und steigen kurz darauf hinter einer Rechtskurve mit einem breiten Weg in den Wiesenhang hinein. Die Route führt zur Wacholderheide "Folken" hinauf. Der kleine Wacholderbestand wurde im Jahre 2005 rekultiviert. Eine seltene Schafrasse, ostpreußische Skudden, beweidet das eingefriedete Gelände, in dem bis weit in das 19. Jahrhundert hinein Wacholderdrosseln gefangen wurden. Sie galten zur damaligen Zeit bei der Landbevölkerung als Delikatesse.


Von der Reizenmühle im Idarbachtal steigen wir mit verschlungenen Waldpfaden zum aussichtsreichen Kappleifelsen hinauf

Nachdem die eingefriedete Wacholderheide "Folken" passiert wurde, läuft die Traumschleife wieder in den Wald hinein. Breite Forstwege und schmale Waldpfade führen durch lichten Mischwald und dunklen Tann in das Idarbachtal hinein. Hier treffen wir auf eine weitere Traumschleifenrunde mit der Bezeichnung "Via molarum", also "Weg der Mühlen". Im Idarbachtal gab es in den zurückliegenden Jahrhunderten unzählige Mühlen, die die Wasserkraft des Idarbaches zu nutzen wussten. Die kurz darauf anzutreffende Reizenmühle, an der Einmündung des Hirschbaches in den Idarbach, gehört zu diesen historischem Mühlengemäuern. Wir queren den Hirschbach über einen hölzernen Steg und steigen dann rechts abzweigend über verschlungene Waldpfade und recht steil zum Kappleifelsen hinauf. Vom aussichtsreichen Felsenhorst fällt der Blick tief hinab ins Idarbachtal und hinüber zum 700 Meter hohen Idarkopf, der auf der gegenüber liegenden Talseite aufragt.

Blick vom Kappleifelsen ins Idarbachtal

Die Papiermühle im Idarbachtal wird mit den Umtrieben des Schinderhannes in Verbindung gebracht

Auf der hier installierten Sinnenbank halten wir kurze Wanderrast, genießen eine Weile die schönen Fernsichten und folgen dann der Beschilderung über die Gratschneide des Kappleifelsens hinweg. Erneut geht es talwärts in das Idarbachtal hinein. Im weitläufigen Talgrund führt die Traumschleife an der Papiermühle vorbei, die mit dem Johannes Bückler, besser bekannt als Schinderhannes, in Verbindung gebracht wird. Er soll das abgelegene Mühlengebäude nach seinen Raubzügen mehrmals als Rückzugsort benutzt haben. Wie eine am Wegrand angebrachte Infotafel zu berichten weiß, benutzte auch mancherlei anderes Gesindel wie Musiker, Maulwurfsfänger und Landstreicher die Papiermühle als Unterschlupf. Für kurze Zeit läuft die Traumschleife direkt am Idarbach entlang, wendet sich dann aber vom Gewässer ab und steigt über Treppenstufen in den bewaldeten Hang hinein. Ein Aussichtspunkt mit einer Sinnenbank wird noch angelaufen, bevor uns die Route an Waldsäumen vorbei und über landwirtschaftlich genutzte Flächen in den Start- und Zielort Laufersweiler zurück führt.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Recht kurzweilig, allerdings ohne herausragende Höhepunkte, umrundet die Kappleifelsentour den Hunsrückort Laufersweiler. Entlang der Strecke versorgen interessante Hinweistafeln den Wanderer mit Informationen über die geschichtlichen Hintergründe der jüdischen Gemeinde in Laufersweiler. Auch die Renaturierung der kleinen Wacholderheide "Folken" und die beiden historischen Mühlen im Idarbachtal werden eindrucksvoll beschrieben. Mit Ausnahme des steilen, etwas mühsamen Anstiegs zum Kappleifelsen sind keine nennenswerten konditionellen Herausforderungen zu meistern. Die Route ist üppig ausgeschildert. Ein Verlaufen bei etwas Achtsamkeit ist nahezu unmöglich.

Tipp des Autors:
Wem die nur neun Kilometer lange Kappleifelsentour zu kurz ist, kann die Runde mit der 16 Kilometer langen benachbarten Traumschleife "Via molarum" verbinden. Allerdings beträgt die Gesamtwanderstrecke dann ca. 23 Kilometer.

Drucken