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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 693
Gesamtabstieg (Meter):: 693
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Nahetal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf naturbelassenen Waldpfaden durch eine historische Bergwerksregion

Neben einer traumhaften Routenführung über erdige, naturbelassene Pfade beschäftigt sich die knapp 20 Kilometer lange Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad mit der Bergwerkstradion des Nahelandes. Der Erzbergbau und die Gewinnung von Edelsteinen in der Region brachte die Menschen in den zurückliegenden Jahrhunderten in Arbeit und Brot. Davon wissen mehrere Info-Tafel entlang der Traumschleife zu berichten. Auch der Abstecher von der Hauptroute zu einem ehemaligen Kupferbergwerk ermöglicht Einblicke in die beschwerliche Arbeit unter Tage. Durchaus anspruchsvoll und überaus facettenreich läuft der Kupfer-Jaspis-Pfad in ständigem Auf und Ab durch die hügeligen Ausläufer des Hunsrücks, die hier schon in das Nahetal hinein fallen. Schöne Ausblicke und zwei idyllische Bachtäler sorgen darüber hinaus noch für Abwechslung beim Wandern.

Auf naturbelassenen Waldpfaden unterwegs in der Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad

In der Region rund um den Hunsrückort Niederwörresbach wurde Jaspis abgebaut

Wir starten in die Tour auf dem großen Parkplatz an der Mehrzweckhalle in Niederwörresbach, durchschreiten das Eingangsportal und queren den Fischbach über einen hölzernen Steg. Vorbei an der Pfarrkirche durchmessen wir die Ortschaft und wandern in einen duftenden Nadelwald hinein. Leider liegen im schmalen Pfad eine Menge Äste und sonstiges Gehölz herum, die vom kürzlich erfolgten Holzeinschlag einfach liegen gelassen wurden (Herbst2020). Aufräumarbeiten sind hier dringend erforderlich. Die Route steigt jetzt recht steil bergan und läuft an einer Waldwiese entlang. Wieder im Wald, entnehmen wir einer Infotafel, dass es sich bei dem Jaspis wie beim Achat um eine besondere Ausprägung des Minerals Quarz handelt. Der Halbedelstein ist meist vielfarbig und weist braune, rote und gelbe Farbtöne auf.

Immer wieder bieten sich traumhafte Weitblicke vom Kupfer-Jaspis-Pfad über den Hunsrück

Auf ausgesprochen idyllischen Waldpfaden windet sich die Traumschleife durch Niedergehölz, quert auf einem schmalen Steg den trocken gefallenen Atzenbach und fällt dann in das Wahlenbachtal hinein. An einem Biotopweiher treffen wir auf eine Wanderhütte, die wir gerne zu einer kurzen Rast nutzen. Auch hier wird Wissenswertes vermittelt. Der interessierte Wanderer erfährt, dass bereits im Mittelalter um das Jahr 1500 in der Region kupferhaltige Gesteine gefunden wurden. In der Nähe der heutigen Ortschaft Gerach wurde zur damaligen Zeit ein unterirdisches Grubenwerk betrieben um Kupfererze zu gewinnen. Aus dem Wahlenbachtal geht es dann stramm bergan in die offene Wiesenlandschaft hinaus. Wir queren die K 34 und erfreuen uns kurz darauf von einem Aussichtspunkt mit Rastmöglichkeit herrlicher Ausblicke tief in den Hunsrück und in den Lützelsoon hinein.


Von Anfang bis Ende Mai kann man am Kupfer-Jaspis-Pfad wild wachsende Orchideen bewundern

In stetigem Wechsel werden jetzt freie Wiesenfläche und kurze Waldabschnitte durchwandert. Leicht abfallend wandern wir noch an zwei weiteren Aussichtspunkte vorbei in die Hintertiefenbacher Orchideenwiesen hinein. Von Anfang bis Ende Mai kann man hier Orchideengewächse mit der Bezeichnung Manns-Knabenkraut, Brand-Knabenkraut und Großes Zweiblatt bewundern. Die seltenen Orchideen konnten sich nur durch die extensive Bewirtschaftung der Wiesen entwickeln. Auf Mineraldünger und das Einbringen von Herbiziden wird verzichtet. Die unter Naturschutz stehenden Orchideenwiesen werden zudem nur einmal im Jahr gemäht. Aus dem offenen Wiesengelände führt uns der Kupfer-Jaspis-Pfad mit einem Hohlweg in dichtes Heckengelände hinein. Weißdorn, Schlehen und Hagebuttensträucher säumen den schmalen, fast zugewachsenen Pfad.

Immer wieder erwarten uns schöne Ausblicke vom Kupfer-Jaspis-Pfad

Auf stillen Waldpfaden und wurzeligen Steigen werden kleine Fließgewässer überschritten

Auch in diesem Teilabschnitt sehen wir uns veranlasst, an mehreren Aussichtspunkte immer wieder inne zu halten und kurz zu verweilen um die herrlichen Ausblicke in die waldreiche Landschaft zu genießen. Mitten im Wald wird der Edemisbach überschritten, um dann auf der anderen Seite des winzigen Gewässers steil und über hölzerne Trittstufen in den Hang hinein zu steigen. Kurz darauf erreichen wir Hintertiefenbach, im Volksmund auch "Pulverloch" genannt. Der Spitzname geht auf die Zeiten des Kupferbergbaus zurück. Damals wurden Schwarzpulverdepos angelegt mit denen man Stollen in den Fels sprengte und die man gemeinhin als Pulverloch bezeichnete. Auch von Hintertiefenbach kann man in die Traumschleife starten. Zudem begleitet uns der Fernwanderweg Saar-Hunsrück-Steig ab jetzt eine ganze Weile. Hinter dem Eingangsportal von Hintertiefenbach steigt die Traumschleife steil in den Wald hinein, führt durch die Flanke des Edemisberges und fällt dann steil bergab ins Fischbachtal.

Man sollte sich die Zeit nehmen für einen Abstecher zum Kupferbergwerk im Hosenberg

Wir queren die L 160 und streifen die Ortschaft Fischbach am Dorfrand. Über eine Zuwegung von 800 Metern kann man hier zum Kupferbergwerk im Hosenberg hinüber wandern. Zu Zeiten Napoleons war es eines der bedeutendsten Kupferbergwerke im westlichen Deutschland und kann heute noch in seinem damaligen Zustand besichtigt werden. Leider fehlt uns die Zeit um diesen hochinteressanten Abstecher zu unternehmen. So folgen wir dem Bergbaurundweg und der Routenführung des Kupfer-Jaspis-Pfades in Richtung Hosenbachtal. Unterwegs erwarten den Traumschleifenwanderer interessante Informationen zum Kupferabbau und zum Bergwerk. Schließlich treffen wir auf den Hosenbach, an dem wir eine ganze Weile entlang laufen. Im Hosenbachtal wurden Mitte des 19. Jahrhunderts sechs Edelsteinschleifereien errichtet und betrieben. Auf schmalen Waldpfaden und wurzeligen Steigen führt uns die Traumschleife schließlich wieder zurück nach Niederwörresbach.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die herausragenden Höhepunkte der Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad sind ohne Zweifel die geniale Streckenführung und die schönen Aussichten und Fernblicke über die Hunsrückhöhen. Bei einem enorm hohen Pfadanteil, werden idyllische Bachtäler durchwandert, Wiesen- und Freiflächen beschritten und Niedergehölze und Waldparzellen durchquert. So ist es nicht verwunderlich, dass das Wandermagazin den Kupfer-Jaspis-Pfad im Jahre 2013 im Wettbewerb "Deutschlands schönster Wanderweg" mit dem 2. Platz bedachte. Profirouten.de kann sich dieser herausragenden Bewertung nur bedingt anschließen. Denn der Route, die sich sicherlich in Premiumqualität präsentiert, fehlen eigentlich die ganz großen Highlights. Rauschende Wildwasser in engen Schluchten, mittelalterliche Gemäuer und schroffe Felsformationen trifft man auf dieser Traumschleife leider nicht an. Allein die extrem pfadige Streckenführung mit schönen Ausblicken reicht nicht aus, um die Höchstzahl an Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis bei Profirouten.de zu erreichen. Vielmehr erscheinen vier Bewertungssterne in den zuvor genannten Kategorien als angemessen.

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