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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 344
Gesamtabstieg (Meter):: 344
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück
Art: Rundwanderung
Kilometer: 11
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen durch das untere Baybachtal

Diese herrliche elf Kilometer lange Traumschleifenrunde auf dem Hunsrück bei Morshausen (im Volksmund: „Mursche“) ist nach einem Felsen benannt, dessen frühere Form an die langen Ohren eines Esels erinnerte, daher die Bezeichnung "Murscher Eselsche". Schmale Pfade und holprige Felsensteige führen vom Startpunkt in Morshausen von den Hunsrückhöhen hinab ins wildromantische Baybachtal und zu mehreren historischen Orten in diesem entlegenen Landstrich. Der ehemalige Erzbergbau wird auf dem historischen Zechenweg als Bestandteil der Traumschleife thematisiert. Darüber hinaus setzen die grandiosen Weitsichten bei der Besteigung der Kellers Lay über die Felsformation Murscher Eselsche hinweg herausragende Akzente.

Beim Einstieg in die Traumschleife Murscher Eselsche

Über den historischen Zechenweg führt uns die Traumschleife Murscher Eselsche zur Erzgrube Theresia

Wir starten in der Ortsmitte von Morshausen in die Traumschleifenrunde und folgen der Beschilderung über eine Freifläche hinweg zum Maifeldblick. Vom herausragenden Aussichtspunkt sind die Berge der Eifel jenseits des Moseltales deutlich zu sehen. Von der rustikalen Sitzbank läuft die Route in ständigem Auf und Ab durch aussichtsreiches Wiesengelände und durch winzige Waldparzellen. Dann folgen die Wanderer in windungsreichen Serpentinen und auf naturbelassenen Waldpfaden dem historischen Zechenweg steil bergab zur Grube Theresia. Ein am Wegrand platzierter hölzerner Grubenarbeiter und mehrere Grubengeister begleiten uns zum Grubengelände. Bereits vor 150 Jahren benutzten die Bürger von Morshausen diesen Zuweg, um zu ihrer beschwerlichen Arbeit im Erzbergbau zu gelangen. In der Erzgrube Theresia wurden von 1859 bis 1886 in mehreren Schächten Silber-, Blei- und Zinkerze abgebaut. Lohnenswert und Gewinn bringend war die Bergbautätigkeit in diesem Teil des Hunsrücks wohl nicht. Heute finden Fledermauskolonien in den aufgelassenen Erzgängen ein Zuhause. Vom Stolleneingang der mit einem Eisengitter verschlossen, aber heute noch begehbar ist, fällt der Blick hinab ins Baybachtal.


Die Route läuft in das wilde Baybachtal hinein, den Grand Canon des Hunsrücks

Weiter talwärts wandernd stoßen wir im Talgrund am Restaurant Forellenzucht auf den munter plätschernden Baybach, dem wir jetzt bachaufwärts folgen. Die Fischteiche zur Rechten sorgen für eine beeindruckende Idylle. Wenig später wird der wild schäumende Baybach mittels einer rustikalen Holzbrücke überschritten. Der knapp 30 Kilometer lange rechtsseitige Nebenfluss der Mosel entspringt in der Nähe der Hunsrückgemeinde Hausbay und mündet bei Burgen in die Mosel. In Jahrmillionen hat sich das quirlige Wildwasser in das harte Schiefergestein des Hunsrücks hinein gesägt und eine enge, einzigartige  Schlucht geschaffen, die man im Volksmund auch als "Grand Canon des Hunsrücks" bezeichnet.

Geländerbewehrter Aufstieg zum Gipfel der Kellers Lay

Über einen Felsenkamm geht es hinüber zu Haacks Köppche, einem ehemaligen Naturschutzpark

Entlang des Baybaches führt die Route auf einem breiten Uferweg weiter talaufwärts an der Franzenmühle vorbei, um dann links abzweigend am Perdskimbel auf einem schmalen Holzsteg das an dieser Stelle etwas tiefere Gewässer erneut zu queren. Jetzt geht es steil bergan und über einen Felsenkamm zu Haacks Köppche hinauf. In den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts betrieb der Naturfreund und Weltenbummler Georg Haack hier einen Naturschutzpark. Vom kleinen Hügel fällt die Traumschleife ins Raubachtal hinein, ein Seitental des Baybaches, um sich dann auf felsigen Steigen zur Felsformation Murscher Eselsche und letztendlich zur Kellers Lay hinauf zu winden. Vom markanten Aussichtsfelsen genießen die Wanderer einen herrlichen Panoramablick ins Baybachtal.

Felsensteige mit fest installierten Seilsicherungen führen zur aussichtsreichen Kellers Lay hinauf

Fest installierte Drahtseilsicherungen geleiten uns dann weiter hinauf zur Kellers Lay. Vom ausgesetzten Felsennest und einer dort plazierten Ruhebank erfreuen wir uns an traumhaften Tiefblicken ins Baybachtal. Die Abschlussrunde durch den sommerlichen Hinterwald führt noch an mehreren Aussichtspunkten vorbei. An der 700 Jahre alten Jakob-Kneip-Eiche, benannt nach dem in Morshausen geborenen Heimatdichter, erreichen wir wieder den Ausgangspunkt der Traumschleife. Im schmucken Hunsrückort Morshausen sind das alte Backhaus mit dem Jakob-Kneip-Museum und der Schwengelbrunnen überaus sehenswert, bevor man die wunderschöne Traumschleifenrunde ausklingen lässt.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Rundwanderung Murscher Eselsche nimmt sicherlich einen herausragenden Platz im Traumschleifenreigen entlang des Saar-Hunsrück-Steiges ein. Einsame Wald- und Wiesenwege, schmale Pfade, felsige Steige, ein beeindruckendes Wildwasser und die Bergbautradition der Erzgrube Theresia stellen ein Wanderensemble zusammen, das in der Region nur schwer zu toppen ist. Dem sehr guten Gesamteindruck schließt sich auch das Deutsche Wanderinstitut an und vergibt satte 84 Erlebnispunkte für die rund 11 Kilometer lange Runde. Im Anschluss an die Wanderung sollte man es nicht versäumen, die Ortschaft Morshausen zu durchstreifen und die hervorragend renovierten Fachwerkhäuser zu betrachten. Einige habe sogar einen Hausnamen und heißen Dommerscher, Finke oder Dinnes. Unverlaufbar ausgeschildert verfügt die Traumschleife Murscher Eselsche über ein ausreichendes Angebot an Rast- und Ruheplätzen.

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