Aus der Ortschaft Sauerthal zur Höhe aufsteigend kann man die Ruine der Sauerburg in Augenschein nehmen
Die Ortschaft Ransel wird bei traumhaften Weitblicken über die Taunushöhen am südlichen Dorfrand gestreift. Dann taucht die Route erneut in den Wald ein und fällt entlang eines kleinen Gewässers in das Tiefenbachtal. Im engen Kerbtal wird der Taunusort Sauerthal durchmessen, um ausgangs der Bebauung rechtsschwenkend auf urigen Waldpfaden in den bewaldeten Hang hinein zu steigen. Auf der Anhöhe führen breite Waldwege links abbiegend zum Sauerburgblick hinüber. Hier zeigen sich die gewaltigen Mauern der Sauerburg, die über einem benachbarten Höhenzug aufragt. Die Höhenburg mit ihrem markanten, heute noch sichtbaren Bergfried wurde Mitte des 14. Jahrhunderts von Reichsgraf Ruprecht I. erbaut. Sie fiel den Wirren des Pfälzischen Erbfolgekrieges zum Opfer und wurde von französischen Truppen im Jahr 1689 zerstört. Heute befindet sich die Ruine in Privatbesitz und kann nicht begangen und besichtigt werden.
Von den Rheinhöhen des Naturschutzgebietes Nollig fallen traumhafte Panoramablicke ins Rheintal
Im weiteren Verlauf führt uns der Wispertaunussteig auf schmalen Waldpfaden und naturbelassenen Forstwegen durch die Kulturlandschaft des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Entlang von kleinen Felsformationen und über Freiflächen aus Magergras geht es aus dem Wispertaunus in das Rheintal hinein. Hier erwartet die Wanderer das 127 Hektar umfassende Naturschutzgebiet Nollig. Mit seinen weitläufigen Magergraswiesen, den Fels- und Steinschutt-Biotopen und mehreren Kleingewässern bietet es zahlreichen bedrohten Pflanzen- und Tierarten eine erhaltenswerte Heimat. Von den Rheinhöhen des Naturschutzgebietes Nollig fallen traumhafte Panoramablicke ins Rheintal und auf den Zielort Lorch. Zudem vereinigt sich an dieser Stelle der Wispertaunussteig mit der Streckenführung des Rheinsteigs um gemeinsam über nahezu alpine Pfade nach Lorch abzusteigen. Im schmucken Rheinort warten eine ganze Reihe von Weinlokalen darauf, die traumhafte Route über den Wispertaunussteig bei einem süffigen Glas Rheinwein Revue passieren zu lassen.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Die knapp 24 Kilometer lange 2. Etappe des Wispertaunussteiges von Espenschied nach Lorch am Rhein steht dem ersten Teilabschnitt vom Erlebniswert her in nichts nach. Ausgesprochen pfadig und kurzweilig geht es durch den wilden Wispertaunus. Mehrere Nebengewässer der Wisper übernehmen die Aufgabe im Sommer in den tief eingeschluchteten Kerbtälern für Abkühlung zu sorgen. Gleich drei mittelalterliche Gemäuer tauchen am Wegrand auf. Leider sind zwei von ihnen für Besucher nicht zugänglich. Von weitläufigen Freiflächen schweift der Blick über den hügeligen und oftmals dicht bewaldeten Taunus. Absolutes Highlight der zweiten Etappe sind jedoch ohne Zweifel die grandiosen Tiefblicke vom Naturschutzgebiet Nollig ins Rheintal und auf den Zielort Lorch. Beim windungsreichen Abstieg hat man an mehreren Stellen Seilsicherungen angebracht, um die felsigen Steige gefahrlos hinter sich zu bringen. Die Beschilderung des Weitwanderweges ist auch auf dem 2. Teilabschnitt unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten stehen in ausreichender Zahl zur Verfügung.
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