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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 266
Gesamtabstieg (Meter):: 266
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Rundwanderung
Kilometer: 13
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Ereignisreiche Wanderung am längsten Buntsandsteinmassiv der Pfalz

Achtung: Mehrmals wechselnde Wegezeichen auf der ganzen Wanderung!! In einem kurzen Teilabschnitt keine Markierung!!

Das riesige Felsenband des Altschlossmassivs drückt dieser 13 Kilometer langen, ereignisreichen Rundwanderung bei Eppenbrunn ohne Zweifel seinen Stempel auf. Gigantische Buntsandsteintürme die nahezu 30 Meter hoch in den Himmel ragen, gewaltige Überhänge unter denen die Route hindurch läuft, geheimnisvolle Höhlen die begehbar sind und enge Spalten und gewaltige Felsentore die es zu durchwandern gilt, all das erlebt und erwandert man auf der Altschlossfelsenrunde.

Die Altschlussfelsenrunde beginnt am Spießweiher bei Eppenbrunn

Die Route läuft auf alten Schmugglerpfaden an der deutsch-französischen Grenze entlang

Auch die Streckenführung lässt keine Wünsche offen. Im steten Wechsel werden schmale, oftmals mit Wurzeln durchsetzte Waldpfade, felsige Steige und breite Forst- und Wiesenwege begangen. Zudem läuft die Route auf alten Schmugglerpfaden an der deutsch-französischen Grenze entlang, an der wir auf eine Vielzahl von uralten Grenzsteinen treffen. Das idyllische Stüdenbachtal mit seinen Weihern und Teichen bildet dann zum Abschluss einen wohl gelungenen Gegensatz zu den gewaltigen Felsbastionen im ersten Teil der Wanderung. Die Rundwanderung wurde von ProfiRouten.de anhand von Kartenmaterial zusammen gestellt und trägt daher kein einheitliches Wegezeichen. Zum Nachwandern sollte man sich einer örtlichen Wanderkarte im Maßstab 1:25.000 oder unserer downloadbaren GPX-Datei bedienen.

Vom Spießweiher bei Eppenbrunn geht es auf dem Helmut Kohl Wanderweg zum Brechenberg hinauf

Vom Wanderparkplatz im Stüdenbachtal direkt am Spießweiher starten wir in die Altschlossfelsenrunde und wandern am stillen Gewässer entlang in Richtung Roppeviller in ein abgeschiedenes Wiesental hinein. Vom breiten Wanderweg, der nach einem pfälzischen Bundeskanzler benannt ist, zweigt alsbald beim ersten sanften Anstieg ein beschilderter Pfad nach links ab. Wir folgen nunmehr dem Wegezeichen "Weißes Kreuz" in einen lichten Buchenwald hinein. Deutlich steiler geht es jetzt bergan und zum Brechenberg hinauf.


Wie versteinerte Pilze wachsen die gigantischen Altschlossfelsen im lichten Buchenforst empor

Auf der Anhöhe trifft die Gruppe dann auf das gigantische Altschlossmassiv. Mit einer Gesamtlänge von 1.500 Metern ist es das längste und sogleich wohl auch wildeste Felsenband aus Buntsandstein im Pfälzerwald. Es übertrifft an Größe und Vielfalt wohl jede Gesteinsformation in der mit bizarren Felsengebilden übervollen Südwestpfalz. Schon der erste Anblick lässt einen staunend verharren. Wie Stein gewordene Pilze ragen die dreißig Meter hohen Türme vor uns auf. Am Fuße der gewaltigen Felswände führt uns das "Weiße Kreuz" leicht links schwenkend an der Ostseite des Altschlossmassives entlang. Die Felsen tragen berauschende Farbschattierungen, die hier ein grelles Rot, dort ein tiefes Braun und oftmals auch ein "schmutziges" Grün aufweisen. Gelb aufblühende Schwefelflechte, die sich an verschiedenen Stellen an dem Gestein festklammert, bereichert das Farbenspiel darüber hinaus noch in besonderem Maße.

Spalten und Felsentore in den gewaltigen Altschlossfelsen

Die Altschlossfelsen sind als Korallenriffe im einstigen Triasmeer entstanden und weisen eine begehbare Höhle auf

Unter gewaltigen Überhängen hindurch geht es jetzt in eine Art Trümmerlandschaft hinein. Unzählige große und kleine Felsformationen ragen auf, bevor der Blick auf ein riesiges Felsentor frei wird, das man gleich mit zwei von einander getrennten Felsenpfaden durchschreiten kann. Überall zeigen sich im porösen Gestein unzählige Öffnungen, die daran erinnern, dass die heutigen Felsformationen dereinst unter Wasser im Triasmeer als Korallenriffe entstanden sind. Jenseits des Felsentores läuft die Route auf wurzeligen Steigen erneut geradewegs unterhalb der lotrechten Felswände entlang. Auch hier zeigen sich unvorstellbare Überhänge und eine bewundernswerte Statik, die das Ganze nicht zusammen brechen lässt. Mehrere Höhlen, von denen eine übergroß und begehbar ist, zeigen sich auf diesem Teilabschnitt. Die Fülle von wildzerklüfteten Highlights die dieses Massiv zu bieten hat sprengt einfach jeden Rahmen und jede Vorstellungskraft.


Vom Plateau der Altschlossfelsen fällt der Blick weit in das französische Lothringen hinein

Schließlich führt die Altschlossfelsenrunde zu einem kleinen Sattel hinauf, der das Ende des Felsenbandes markiert. An dieser Stelle kann man rechts abzweigend vom Hauptweg einen kurzen Abstecher unternehmen, der auf das Plateau eines der Altschlossfelsen hinauf führt und von dort aus herrliche Ausblicke bis weit nach Lothringen und in die Nordvogesen hinein ermöglicht. Die Hauptroute hingegen vollzieht vom Bergsattel einen scharfen Linksschwenk und führt sanft bergab in die Waldgemarkung Hohle Halde hinein. Wir folgen jetzt einem nicht markierten Pfad, der hier und da noch das verblasste grüne "W" des ehemaligen Wasgau-Wanderweges zeigt. Wenig später geht es mit dem örtlichen Wanderweg Nr. "2" durch eine kleine, üppige Waldheide mit bereits verdorrten Farnwedeln und den Boden bedeckenden Blaubeersträuchern. Kleine Rinnsale werden überschritten, bevor aus einem engen Tälchen ein strammer Anstieg zu meistern ist.

Uralte Grenzsteine markieren den einstigen Grenzverlauf

Den einstign Grenzverlauf zwischen der bayerischen Pfalz und dem Herzogtum Lothringen markieren uralte Grenzsteine

Auf der Anhöhe treffen wir dann auf das Wegezeichen "Blau-Weißer-Balken", dem wir entlang der deutsch-französischen Grenze in fast gerader Linie durch den sonnigen Mischwald folgen. Immer wieder tauchen rechts des Weges uralte Grenzsteine mit der Jahreszahl "1826" auf, die den einstigen Grenzverlauf zwischen der damals noch bayerischen Pfalz und dem französischen Herzogtum Lothringen markierten. So hat man auf deutscher Seite ein deutliches "B" für Bayern in die Steine hinein gemeißelt. Mit diesem alten Schmugglerpfad wandern wir über den 420 Meter hohen Staffelskopf zur Zollstockhütte hinüber. In diesem Teilabschnitt stören allerdings die Detonationsgeräusche vom nahegelegenen französischen Truppenübungsplatz sehr. An der Zollstockhütte wird Wanderrast gehalten. Dann geht es mit breiten geschotterten Waldwegen noch einmal eine kurze Weglänge an der Grenze entlang. Hinter einer Waldlichtung, der Wüstung am Erlenkopf, folgen wir schließlich links abzweigend der Wegmarkierung "Roter Punkt". Mit dem Karl-Hager-Weg gelangen die Wanderer alsbald und zum Schluss wieder auf schmalen Wald- und weichen Wiesenpfaden in das moorige Wüsteichelbachtal. Kurz vor der L 478 überquert die Gruppe noch den Stüdenbach im Naturschutzgebiet Eppenbrunner Quellbäche und folgt dann einem breiten Fahrweg am herbstbunten Stüdenbachweiher vorbei. Er bringt uns zurück zum Ausgangspunkt der Altschlossfelsenrunde, dem Wanderparkplatz am Spießweiher, wo diese herrliche Wanderung ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Phänomenal, gigantisch, unvorstellbar, phantastisch oder gar galaktisch!!! Jede dieser Kurzbeschreibungen ist wohl eine zutreffende Bezeichnung für das, was einen an den Altschlossfelsen erwartet, die auf dem Brechenberg mitten im Wald und wildzerklüftet in den Himmel ragen. Pfadspuren in Premiumqualität laufen in unmittelbarer Nähe an den Wänden entlang, so dass man die Felsenbastion in all ihren Facetten erkunden und erfahren kann. Uralte, in den Fels gehauene Treppenstufen, leider kaum noch sichtbar, sind Zeitzeugen, dass sich im Mittelalter auf diesem gewaltigen Buntsandsteinmassiv wohl auch eine Burg befunden haben muss. Neben dem 1,5 Kilometer langen Felsenband begeistert die Abgeschiedenheit der Tour in besonderem Maße. Das idyllische Wüsteichelsbachtal und die beiden Weiher zu Beginn und zum Ende der Runde bleiben ebenfalls in guter Erinnerung. Allerdings ist die Wegfindung hinter den Altschlossfelsen nicht ganz einfach zu bewerkstelligen. Man sollte entweder ein GPS-Gerät oder eine aktuelle Wanderkarte der Region im Maßstab 1:25.000 mit sich führen.

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