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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 802
Gesamtabstieg (Meter):: 802
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Rundwanderung
Kilometer: 27
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Wurzelsteige rund um Busenberg führen zu gigantischen Felsentürmen

Auf schmalen Waldpfaden und wurzeligen Steigen geleitet uns der 27 Kilometer lange Busenberger Holzschuhpfad überaus abwechslungsreich von Höhepunkt zu Höhepunkt. So gestatten exponierte Felsennester traumhafte Talblicke, ein geheimnisvolles mittelalterliches Gemäuer darf erkundet werden und eine Routenführung in Premiumqualität sorgt für ein herausragendes Wandererlebnis im Mittleren Wasgau. Fast ständig in Sichtweite der Ortschaft geht es mit der gut beschilderten Streckenführung ausgesprochen windungsreich in einem weiten Bogen um Busenberg herum. Bizarre Buntsandsteinformationen liegen am Weg und imposante Felsentore werden durchschritten. Ein idyllisches Wiesental ist zu durchwandern und zumindest an den Wochenenden lockt die Möglichkeit zur Einkehr in einer zünftigen Pfälzerwaldhütte mit hervorragenden Leberknödeln und einem kühlen Weizenbier.

Das Felsenband des Langenwalder Felsens ragt über den Baumwipfeln empor

Vom Wanderparkplatz Hexenplätzel geht es am Langenwalder Felsen vorbei zum aussichtsreichen Löffelsberg hinauf

Die Rundwanderung beginnt am Wanderparkplatz Hexenplätzel am nordöstlichen Ortsrand von Busenberg oberhalb des Sportplatzes. Mit einem breiten geschotterten Weg geht es in den Wald hinein. Eine Weile wandern wir gemächlich bergab, um dann einem weichen Serpentinenpfad wieder in den Hang hinein zu folgen. Mitten im lichten Forst zeigt sich mit dem Langenwalder Felsen die erste Buntsandsteinformation. Das gewaltige Gesteinsmassiv scheint wie eine Zahnreihe aus dem breiten Bergrücken heraus zu wachsen. Fast ebenerdig läuft der Holzschuhpfad jetzt durch den Langenwald. An einer Wegespinne unternehmen wir einen kurzen Abstecher zum Galgenfelsen und folgen dann wieder der Hauptroute zum Löffelsberg hinüber. In engen Zick-Zack-Schleifen geht es jetzt zu einem schönen Aussichtspunkt hinauf, den mehrere gewaltige Steinmännchen schmücken. Von einer Ruhebank fällt der Blick über die schier endlosen Wälder des Wasgaus. Wir zählen mehr als dreißig bewaldete Erhebungen, die von hier aus zu sehen sind.


Der Busenberger Holzschuhpfad läuft durch ein imposantes Felsentor und steigt dann zum Puhlsteinfelsen hinauf

Vom Aussichtspunkt führt die Route über die felsige Gratschneide des Löffelsberges hinweg zu einem weiteren, Geländer bewehrten Panoramafelsen hinüber. Von dieser herrlichen Felsenkanzel fällt der Blick auf die Ortschaft Busenberg, die sich in einem Talkessel ausbreitet. Rechter Hand ragt der Langenwalder Felsen, an dem wir soeben noch vorbei gewandert sind, weit über die Baumwipfel empor. Unterhalb des ausgesetzten Felsensporns des Löffelsbergfelsens windet sich der Holzschuhpfad durch ein enges Felsentor. Steil und in engen Kehren geht es danach zu Tal. Auch hier im sattgrünen, schon mit leichten Herbsttöne durchsetzten Eichenwald begleiten uns die rotbraunen Gesteinsformationen auf Schritt und Tritt. Im Talgrund folgt die Gruppe links schwenkend einem breiten Forstweg und steigt in Serpentinen zum Puhlsteinfelsen hinauf. Hier schauen wir eine zeitlang mehreren Alpinisten zu, die gut gesichert in der lotrechten Wand ihr Klettergeschick unter Beweis stellen. Darüber hinaus erfreuen wir uns natürlich an den herrlichen Aussichten. In der Ferne sind die Burgruine Drachenfels und die Ortschaft Busenberg vom Puhlstein sehr gut auszumachen.

Grandioses Wasgaupanorama vom Puhlsteinfelsen

Vom Schlüsselfelsen schweift der Blick über den Wasgau und hinüber zur weit entfernten Burg Berwartstein

Vom Puhlsteinfelsen geht es erneut bergab. Im Tal angekommen überqueren wir die B 427 und wandern dann auf einem breiten Wiesenweg in Feuchtwiesen hinein. Kurze Zeit später gelangt die Gruppe zur Gertrudiskapelle. Sie wurde um 1450 von Eckbrechten von Dürckheim erbaut. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war sie das Ziel von Wallfahrten, auch aus dem benachbarten Elsass. Im weiteren Verlauf bestimmen jetzt weiche Wiesenwege das Streckenprofil. Schließlich steigt der Holzschuhpfad in die Flanke des Heidenberges hinein. In mittlerer Hanglage lockt ein Abstecher zu einem Aussichtspunkt, dem wir gerne folgen. Nach etwa 200 Metern treffen wir auf eine Waldliege, die herausragende Ausblicke auf Burg Drachenfels gestattet. Wieder zurück auf der Hauptroute steigt der Holzschuhpfad noch einmal an und führt uns zum Schlüsselfelsen hinauf. Von diesem gewaltigen Felsenhorst genießen wir traumhafte Weitblicke in den Wasgau. In dem unendlichen Wäldermeer ist weit in der Ferne Burg Berwartstein zu sehen. Vom Schlüsselfelsen geht es hinunter zur Drachenfelshütte des Pfälzer-Wald-Vereins. Wir gönnen uns eine Portion Leberknödel und ein kühles Weizenbier, bevor wir abweichend von der Hauptroute, zur Burg Drachenfels hinauf wandern.


Das imposante Gemäuer von Burg Drachenfels kann wegen Einsturzgefahr leider nicht mehr vollständig bestiegen werden

Im 13. Jahrhundert erbaut, ragt Burg Drachenfels auf dem gleichnamigen 150 Meter langen Sandsteinfelsen auf, der sich auf einem 368 Meter hohen Bergrücken erhebt. Der höchstgelegene Teil des Burgfelsens wurde im Mittelalter als Bergfried genutzt. Wegen seines heutigen Aussehens bezeichnet man den Turmrest im Volksmund als „Backenzahn“. Leider kann man die imposante Felsenburg nur noch bis zur unteren Plattform besteigen. Der Rest ist wegen Einsturzgefahr und/oder Renovierungsarbeiten zurzeit gesperrt (Stand 2018). Etwas enttäuscht verlassen wir das mittelalterliche Gemäuer und folgen der Beschilderung hinter der Drachenfelshütte in den Wald hinein. In halber Hanglage führt uns der Busenberger Holzschuhpfad unterhalb des Jüngstberges auf breiten Waldwegen durch den lichten Forst und schließlich in das Geiersteinbachtal hinein.

Das Felsentor am aussichtsreichen Sprinzelfelsen

Der Sprinzelfelsen gestattet herrliche Ausblicke auf Busenberg und überrascht die Wanderer ebenfalls mit einem Felsentor

Aus dem Geiersteinbachtal führt uns die Beschilderung zum Sprinzelfelsen hinauf. Er überrascht uns mit einer genialen Routenführung. Über felsige Steige und steinerne Trittstufen geht es am senkrecht aufragenden Felsmassiv vorbei. Metallgeländer zur Linken bewahren die Wanderer vor einem Sturz in den Abgrund, bevor die Route scharf nach rechts schwenkt und durch ein natürliches Felsentor wieder auf der anderen Seite des Sprinzelfelsens ans Licht tritt. Das ist Wandern in Premiumqualität! In Serpentinen geht es jetzt zur Aussichtsplattform hinauf, um die Ortschaft Busenberg aus der Vogelperspektive betrachten zu können. Über den lang gezogenen Felsenkamm des Sprinzelfelsens hinweg folgen wir schmalen Wurzelsteigen an gigantischen Sandsteingebilden und vorspringenden Felsnasen vorbei zu weiteren Aussichtspunkten, bevor es die B 427 erneut zu queren gilt. In einer großen Schleife führt der Holzschuhpfad sodann um den Eichelberg herum, wobei ein letzter exponierter Panoramablick auf Busenberg angelaufen wird. Entlang mächtiger Felsbarrieren geht es auf einem schönen Hangpfad zurück zum Wanderparkplatz am Hexenplätzel. Hier endet diese traumhafte Route im Dahner-Felsenland.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Einzigartig aber konditionell sehr anspruchsvoll läuft der Busenberger Holzschuhpfad überaus windungsreich im Mittleren Wasgau um Busenberg herum. Bei einer Streckenlänge von 25 Kilometern sind im Auf- und Abstieg fast 1.000 Höhenmeter zu bewältigen, von denen man allerdings kaum einen missen möchte. Lediglich den kurzen, aber steilen Abstecher von der Drachenfelshütte des Pfälzer-Wald-Vereins zur Burgruine Drachenfels kann man sich eigentlich sparen. Wer die imposante Felsenburg, so wie wir, aus früheren Wanderung kennt, wird maßlos enttäuscht sein. Die einstige Aussichtsplattform in luftiger Höhe kann man aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr besteigen. Unserer Meinung nach sollte seitens der Ortsgemeinde Busenberg bereits an der Drachenfelshütte auf diesen misslichen Umstand hingewiesen werden. Ansonsten gibt es an der Route nicht das Geringste auszusetzen. Sie ist an Erlebnisreichtum auch im Dahner Felsenland nur schwer zu toppen.

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