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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 651
Gesamtabstieg (Meter):: 651
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Region: Pfalz
Art: Rundwanderung
Kilometer: 17
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Bizarre Buntsandsteinformationen, wilde Felsenburgen und grandiose Fernsichten

Das Dahner Felsenland in der Südwestpfalz grenzt im Süden an die Ausläufer der französischen Nordvogesen. Unzählige Bundsandsteinformationen haben dem dicht bewaldeten Landstrich seinen Namen verliehen und 16 mittelalterliche Felsenburgen locken Wanderer aus Nah und Fern in den mittleren Wasgau. Gleich fünf dieser Felsburgen können auf der nachstehend beschriebenen, etwa 18 Kilometer langen Runde an einem Tag erwandert werden. Die Strecke ist allerdings nicht einheitlich ausgeschildert und konditionell recht anspruchsvoll. Für die Besteigung und Besichtigung der Felsenburgen sollte man recht viel Zeit einplanen. Dann erlebt man eine Wanderung der Superlative, die auch im Wandereldorado der Pfalz einen herausragenden Stellenwert einnimmt.

Die Weglnburg ist die höchst gelegene Festungsanlage in der Pfalz

Von Schönau geht es auf breiten Waldwegen zur Weglnburg hinauf, der höchst gelegenen Festungsanlage in der Pfalz

Vom Parkplatz am Dorfbrunnen in Schönau wandern wir mit dem Wegezeichen „Rot-Gelber Balken“ in die Flanke des Brackenberges hinein. Vier Kilometer geht es auf einem breiten Forstweg stramm bergan. Dann gelangt die vierköpfige Gruppe zur Wanderhütte am Kaiser-Wilhelm-Stein. Ein letzter, links schwenkender Abstecher führt zur Wegelnburg hinauf. Die höchste Burgenanlage der Pfalz liegt auf dem 570 Meter hohen Schlossberg und gestattet von ihrer Aussichtsplattform eine traumhafte Rundumsicht über das Dahner Felsenland und die Ausläufer der Nordvogesen. Leider ist das Gemäuer zurzeit (September 2018) eingerüstet und nur teilweise begehbar. Sie wird wohl einer grundlegenden Renovierung unterzogen. Deshalb müssen wir in unserer Bildergalerie und im Bericht auf Archivbilder einer früheren Wanderung zurück greifen. Die Wegelnburg wurde im 12. oder 13. Jahrhundert von den Staufern als Reichsburg erbaut. Französische Truppen haben die Burg Im Jahre 1679 zerstört und geschleift. Das verwahrloste Ruinengelände hat man instand gesetzt und für Besucher zugänglich gemacht.Nach kurzer Wanderrast verlassen wir dieses imposante mittelalterliche Gemäuer und wandern vom Dach der Tour über die Aufstiegsroute wieder hinab zum Kaiser-Wilhelm-Stein.


Von der Weglnburg geht es über den Rücken des Schlossberges zur Hohenbourg hinüber

Am Kaiser-Wilhelm-Stein überschreiten wir die Grenze zu Frankreich. Ein schmaler Waldpfad, mit dem Wegezeichen „Roter Balken“ führt uns jetzt auf der französischen Seite hinauf zur Hohenbourg. Auch sie liegt auf dem Bergrücken des Schlossberges, weist eine Seehöhe von 551 Metern auf und wurde von Puller von Hohenbourg im 13. Jahrhundert erbaut. Von der ehemaligen Burg sind noch beachtliche Teile erhalten geblieben, die sich um den natürlichen Fels gruppieren der ehemals wohl den Wohnturm der Burg trug.Über ausgetretene Felsenstufen und zwei Holztreppen besteigen die Wanderer den Burgfelsen und genießen den weiten Blick über die unendlichen Wälder der Pfalz und weit in den Elsass hinein.

Traumhafte Fernsichten von Burg Löwenstein bis weit in den Elsass hinein

Burg Löwensteig, gleichfalls auf dem Schlossberg gelegen, war ein ehemaliges Raubritternest

Nur einen Steinwurf entfernt und gleichfalls auf dem Schlossberg liegt Burg Löwenstein, ein ehemaliges Raubritternest, das im 13. Jahrhundert erstmals Erwähnung fand. Die aussichtsreiche Felsenburg wurde seinerzeit auf zwei Sandsteinfelsen errichtet, die heute mittels einer schmalen Holzbrücke miteinander verbunden sind. Auch hier sind die Aussichten phänomenal. Weit voraus ist im Tal Burg Fleckenstein zu sehen und das dicht bewaldete Hügelland, das wir noch durchstreifen werden, zeigt sich bis zum Horizont in seinem sonnigen sommerlichen Grün, das hier und da schon bunte Herbsttöne erkennen lässt.

Am Langenfelsen vorbei führen felsige Steige und holprige Waldpfade zur Burg Fleckenstein hinunter

Felsige Steige und wurzelige Waldpfade laufen jetzt talwärts am Langenfelsen vorbei. Diese Felsformation mitten im Wald beeindruckt die Wanderer sehr. Der „Rote Balken“ führt unmittelbar an den senkrecht aufragenden Wänden entlang, die in den bizarrsten Formen zwischen den Bäumen in den Himmel wachsen und mit ein wenig Klettergeschick auch an einzelnen Stellen bestiegen werden können. Windungsreich führt die Route zwischen den Felsen talwärts zum P’tit Fleck. Hier, am Fuße von Burg Fleckenstein kehren wir zur Mittagsrast ein und erfrischen uns an kühlen Getränken. Gegen Entgelt kann man Burg Fleckenstein besichtigen. Die Besteigung ist überaus lohnenswert. Wir hingegen verzichten auf einen Besuch, da wir das mittelalterliche Gemäuer bereits einmal besichtigt haben und folgen der Beschilderung des "Roten Balkens" auf schmalen Pfaden wieder in den lichten Forst hinein.


Der Fuchsberg wird auf dem Weg zur Ruine Froensburg auf lauschigen Pfaden und schmalen Wurzelsteigen umrundet

Sanft abfallend wandern wir zu Tal und überschreiten im Talgrund den Zulauf zum Fleckensteiner Weiher. Nachdem die Gruppe das Gewässer überquert hat, steigen die Wanderer mit einem ausgewaschenen breiten Forstweg in den steilen Hang des Fuchsberges hinein. Auch hier begleitet uns das Wegezeichen "Roter Balken" und begeistert mit seiner genialen Streckenführung jeden Wanderer. Weit ab von der Zivilisation streifen wir durch die ausgedehnten Wälder dieses einsamen Landstrichs im Grenzland zwischen Frankreich und Deutschland. In ständigen Auf- und Abschwüngen werden meist schmale Waldpfade und Wurzelsteige begangen, recht selten und nur in kurzen Abschnitten breite Forstwege. Häufig ragen dabei Sandsteinfelsen am Wegrand auf. Erneut gelangt die Gruppe zu einem versteckt liegenden Raubritternest. Wenige Mauerreste ein Burgtor und ein zerfallener Giebelturm ragen über einem Felsen mitten im Wald auf. Das alles gehört zur Froensburg, die einen herrlichen Blick vom Burgfelsen ins Steinbachtal ermöglicht.

Blick vom Pfaffenfelsen auf den Start- und Zielort Schönau

Zum Schluss der Runde wird mittels einer steilen Eisenleiter der aussichtsreiche Pfaffenfelsen hoch über Schönau bestiegen

Nach der üblichen Burgbesichtigung umrunden die Wanderer den Falkenberg, streifen auf felsigen Steigen durch Niederwald und verlassen schließlich an der Wanderhütte am Col de Hichtenbach die Beschilderung des "Roten Balkens". Während es leicht links schwenkend weiter zur Burg Wasigenstein geht, folgen wir einem breiten Forstweg geradeaus zur Anhöhe hinauf. Hier überschreiten wir zum zweiten Mal die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Jetzt wieder auf der deutschen Seite treffen wir an einer Wegespinne auf den örtlichen, und gut ausgeschilderten Graf-Zeppelin-Weg. Ihm folgen wir zunächst sanft bergab auf breiten Waldwegen und sodann ebenen Fußes und in halber Hanglage in die Flanke des Hichtenberges hinein. Wir wandern am Aussichtspunkt Bruderfelsen vorbei und besteigen schließlich hoch über dem Zielort Schönau den Pfaffenfelsen über zwei fast lotrechte Leitern. Eine ganze Weile verharren wir auf diesem herrlichen Panoramafelsen, betrachten den Start- und Zielort Schönau aus der Vogelperspektive und machen uns dann an den windungsreichen Abstieg ins Saarbachtal. In einem gemütlichen Cafe lassen wir diese herrliche Wanderung im Dahner Felsenland bei einer guten Tasse Kaffee und einem wohlschmeckenden Stück Kuchen ausklingen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die von mir einfach so genannte und nicht einheitlich ausgeschilderte Felsenland-Burgentour im Dahner Felsenland ist ohne Zweifel eine Rundwanderung der Extraklasse. In der Bewertungsskala von Profi-Routen reichen fünf Bewertungssterne sicherlich kaum aus, um die phänomenalen landschaftlichen Eindrücke und den überaus hohen Erlebniswert entsprechend zu würdigen. Die geschichtlichen Hintergründe der Felsenburgen, die damit verbundenen Sagen, die traumhaften Aussichten von den Aussichtsplattformen und die geniale Routenführung begeistern jeden Wanderer und setzen herausragende Akzente. Wer von den traumhaften Felsenburgen noch mehr erwandern möchte, der sollte die Sieben-Burgen-Tour begehen. Bei einer Wanderstrecke von dann 23 Kilometern sind Burg Wasigenstein und Burg Blumenstein noch in die Routenführung des Deutsch-Französischen Burgenweges mit eingebunden. Auch diese herausragende Rundtour ist auf dieser der Internetseit von Profi-Routen eindrucksvoll beschrieben.

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