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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 473
Gesamtabstieg (Meter):: 473
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Rundwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Rund um Hauenstein auf schmalen Pfaden zu aussichtsreichen Felsennestern

Der Hauensteiner Schusterpfad umrundet das traditionsreiche Schuhdorf Hauenstein und führt auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen zu bizarren Sandsteinformationen mit grandiosen Ausblicken auf Hauenstein und herrlichen Fernsichten über den Wasgau und die Südwestpfalz. Dabei zeigt sich die knapp 17 Kilometer lange und unverlaufbar ausgeschilderte Rundwanderung sehr kurzweilig.  An den Wochenenden und in den Schulferien lädt darüber hinaus noch ein bewirtschaftetes Wanderheim des Pfälzer-Wald-Vereins zur Einkehr ein.

Aus der Flanke des Mischberges fällt der Blick auf Hauenstein

Wir beginnen die Tour auf dem Wanderparkplatz am Penny-Markt von Hauenstein und folgen der Beschilderung gleich in den steilen, rotbraunen Fels des Mischberges hinein. Auf der schmalen Gratschneide passieren die Wanderer dann einen Felsdurchbruch, bewundern ein kleines Felsentor und erfreuen sich an den ersten Ausblicken auf Hauenstein. In einem sanften Auf und Ab läuft der Schusterpfad mit dem Kolpingpfad in halber Hanglage durch die Flanke des Mischberges und bietet dabei ständig Panoramablicke auf den Start- und Zielort Hauenstein. Linker Hand ragen des Öfteren Buntsandsteinformationen auf, während sich im steilen Hang zur rechten Seite hin uralte Kiefernbestände und lichtes Buschwerk abwechseln. Aus der Flanke des Mischberges steigt der Schusterpfad, nach Überquerung einer Landstraße, windungsreich auf naturbelassenen Waldpfaden und felsigen Steigen kurze Zeit später zum Nedingfelsen hinauf. 

Das Schuhdorf Hauenstein vom Kreuzelfelsen

Vorbei an einem riesigen Felsentor geht es hinauf zum gigantischen Felsenband des Nedingfelsens

Dieses gigantische Felsenband ist mitten im Wald anzutreffen und überrascht die Wanderer sogleich mit einem gewaltigen Felsentor. Staunend betrachten wir dieses herausragende Naturdenkmal, das vor Jahrmillionen als Korallenriff im Triasmeer entstanden ist. In engen Serpentinen geht es vom Felsentor weiterhin steil bergan. Der Schusterpfad steigt jetzt zum natürlichen Felsplateau des Nedingfelsens hinauf. Ein kurzer Abstecher von der Hauptroute führt uns schließlich zum Gipfelkreuz hinüber, das sich ziemlich exponiert über der Buntsandsteinformation erhebt. Auch die rheinland-pfälzische Landesflagge knattert hier im Wind. Auf diesem herrlichen Aussichtsbalkon ist natürlich eine große Pause Pflicht. Von einer Ruhebank genießen wir die traumhaften Ausblicke. Vor uns im Talgrund breitet sich Hauenstein aus und im jenseitigen Berghang zeigen sich die Felsformationen von Kreuzelfelsen, Kahlem Felsen und Backelstein, die wir im Laufe des Tages ebenfalls noch anlaufen werden. Aber auch der Blick in die waldreiche Umgebung des Wasgaus beeindruckt über alle Maßen.

Auch die tollen Ausblicke vom Kreuzelfelsen sind überaus bemerkenswert

Wir verlassen den Nedingfelsen und steigen mit windungsreichen Waldpfaden zu Tal. Das Schuhdorf Hauenstein streifen wir am Ortsrand, wandern am Karmeliterkloster vorbei und anschließend über eine ausgedehnte Freifläche in den steilen Hang des Weimersberges hinein. Durch Kastanienwälder geht es jetzt zum Kreuzelfelsen hinauf. Auch diesen ausgesetzten Felsenhorst hat man mit einem Gipfelkreuz versehen. Hier werden wir mit einer herrlichen Aussicht auf den Luftkurort Hauenstein und den Backelsteinfelsen belohnt, der vis-à-vis unseres Standortes über einem Bergrücken aufragt.


Über eine furchteinflößende, in die Jahre gekommene Eisenkostruktion besteigen wir den Backelsteinfelsen

Vom Kreuzfelsen führt uns der Schusterpfad an einer ganzen Reihe von bizarren Sandsteinformationen vorbei hinüber zum nächsten Aussichtspunkt, dem Kahlen Felsen. Auch von dieser hohen Kanzel sind die Panoramablicke auf Hauenstein überaus bemerkenswert. Nachdem wir vom Dörreinfelsen noch einmal die herrlichen Talblicke genossen haben, lockt unterhalb des Weimersberges ein Abstecher zum Backelstein. Auf diesem lang gestreckten Felsenband soll sich dereinst eine frühmittelalterliche Holzburg befunden haben. Vorbei an einer lotrecht abfallenden Steilwand und über eine kleine Holzbrücke besteigen wir diese imposante Buntsandsteinformation. Die herausragende Rundumsicht von dem exponierten Felsplateau entschädigt die Wanderer für die etwas Furcht einflößende Kraxelei über die ziemlich morschen, recht luftig angebrachten hölzernen Trittstufen einer in die Jahre gekommenen Eisenkonstruktion.

Absolutes Highlight des Hauensteiner Schusterpfades ist der Aufstieg zum Hühnerstein über eine rundum gesicherte Stahlleiter

Vom Backelsteinfelsen ist es nicht mehr weit bis zum Hühnerstein. Leicht bergan wandernd erreichen wir nach kurzer Zeit die völlig frei stehende, etwa 25 Meter hohe Felsformation. Schwindelfreiheit vorausgesetzt, kann man den Hühnerstein über eine rundum gesicherte Stahlleiter, die vom Pfälzerwaldverein Hauenstein installiert wurde, erklettern. Von der Aussichtsplattform des 456 Meter hohen Hühnersteins schweift der Blick dann weit über den Pfälzer Wald. Burg Trifels bei Annweiler und die Erhebungen des Dahner Felsenlandes sind von hier aus gut auszumachen und werden von einer stählernen Windrose auch nachvollziehbar bezeichnet.

Traumhafte Fernsichten über den waldreichen Wasgau vom Hühnersteinfelsen

Das Naturdenkmal "Dicke Eiche" fiel einer heimtückischen Freveltat zum Opfer

Zu Füßen des Hühnersteins wird kurz gerastet, um dann an der nächsten bemerkenswerten Kreuzung der Wegmarkierung des Schusterpfades nach rechts und leicht bergab zur gastlichen Pfälzerwaldhütte "Dicke Eiche" zu folgen. Hier wird Mittagseinkehr gehalten. Dabei fällt der Blick tief hinab ins Stephanstal. Dort unten entspringt die Queich, die nach 52 Kilometern bei Germersheim in den Rhein mündet. Nach der Mittagspause führen breite Waldwege zum Naturdenkmal "Dicke Eiche" hinüber. Leider ist die gewaltige Traubeneiche mit einem Stammumfang von 5,25 Meter im Jahre 1994 einer heimtückischen Freveltat zum Opfer gefallen. Mit einer Motorsäge wurden sämtliche Leitungsbahnen des 300 Jahre alten Baumes durchtrennt. Nach erfolglosen Rettungsversuchen musste der abgestorbene Stamm aus Sicherheitsgründen im Jahre 2010 gefällt werden.

Vom Trifelsblick genießen wir ein letztes Mal die herausragenden Fernsichten über den waldreichen Wasgau

Auch im letzten Drittel wartet der Hauensteiner Schusterpfad noch mit einigen Höhepunkten auf. Die Route führt an der Wallfahrtskapelle Winterkirchel vorbei, deren herab hängendes Glockenseil jeder Wanderer einmal bedienen darf. Am kurz darauf anzulaufenden "Hängeler Brunnen" kann man noch einmal seinen Durst löschen, bevor der Trifelsblick ein letztes Mal herausragende Fernsichten über den Wasgau und die am Horizont aufragende Reichsburg möglich macht. Sonnenüberflutete Waldpfade führen dann zum Wanderparkplatz am Penny-Markt zurück, wo diese herausragende Rundwanderung ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ohne Zweifel in Premiumqualität windet sich der Schusterpfad um den Luftkurort Hauenstein in der Südwestpfalz. Ein enorm hoher Pfadanteil, unzählige Buntsandsteinformationen und traumhafte Fernsichten über den Wasgau bei einer gut gewählten Routenführung sorgen für ein Spitzenergebnis an Wanderqualität, das man auch in der Region nur selten antrifft. Herausragendes Highlight sind sicherlich die Besteigung des Hühnersteins über eine geschlossene Stahlleiter und die von der Aussichtsplattform jeden Wanderer begeisternden Ausblicke. Aber auch das Felsentor am Nedingfelsen und das über die Baumwipfel hinausragende Felsenband selbst, wissen trefflich zu punkten. Die hölzernen Trittstufen zur Besteigung des Backelsteinfelsens sind allerdings in einem bedauernswerten Zustand und sollten schleunigst erneuert werden. Mehrere Wanderhütten und viele Ruhebänke sorgen für eine ausreichende Zahl an Rastmöglichkeiten.

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