Wegezeichen:
GPX:

Werbung endet in 10 Sekunden

Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 498
Gesamtabstieg (Meter):: 394
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 18
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch das Rebenmeer der Pfalz zur Burgruine Neuleiningen

Vom Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim bis zum Pfälzischen Weintor in Schweigen-Rechtenbach läuft der Pfälzer Weinsteig auf elf Etappen und insgesamt 172 Wanderkilometern stets am aussichtsreichen, sonnenverwöhnten Haardtrand entlang. Verträumte Pfade, naturnahe Wege und felsige Steige bestimmen das Streckenprofil, rechtfertigen die Bezeichnung "Steig" und lassen das Herz eines jeden Wanderers höher schlagen. Neben den traumhaften Ausblicken in die Rheinebene, sorgen eine ganze Reihe von Aussichtstürmen und mittelalterlichen Gemäuern, die vom Prädikatswanderweg angelaufen werden, für zusätzliche Kurzweil. Darüber hinaus überrascht die Route immer wieder durch erregende "Seitensprünge" in tief eingeschluchtete Tallagen mit quirligen Bachläufen und idyllisch gelegenen Weihern. Gastliche Pfälzerwaldhütten bieten auf allen Teilabschnitten preiswerte regionale Gerichte an und entschädigen die Wanderer für die zahlreichen konditionell herausfordernden Anstiege zu den Haardtbergen.

Blick über das Rebenmeer der Pfalz auf den Startort Bockenheim und die Heiligenkapelle

Die Routenführung des Pfälzer Weinsteigs führt an der Heiligenkirche und am Opferstein vorbei

Wir starten in die 1. Etappe des Pfälzer Weinsteigs am architektonisch bemerkenswerten Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim. Hier wird, zumindest an Werktagen, ausreichender Parkraum zur Verfügung gestellt. Zudem befindet sich an dieser Stelle die Tourist-Info, bei der Informationen über den Routenverlauf und Kartenmaterial des Pfälzer Weinsteigs abgefragt und erworben werden kann. Vom Haus der Deutschen Weinstraße führt uns die Beschilderung ein kurzes Stück nach Norden an der B271 entlang, um dann außerhalb der Bebauung nach links schwenkend in die ausgedehnten Weingärten hinein zu springen. Mehrmals bietet sich im weiteren Verlauf die Möglichkeit, über die Weinreben hinweg einen Blick zurück auf den Startort Bockenheim zu werfen. Nach mehreren Richtungswechseln führt ein kurzer links schwenkender Abstecher von der Hauptroute zur Heiligenkirche. In einem Kastanienhain inmitten der Weinberge wurde das dem Hl. Petrus gewidmete barocke Kleinod im Jahre 1741 errichtet. Eine wesentlich größere romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert soll sich vormals an dieser Stelle befunden haben.


In Mertesheim bewundern wir die sehenswerte Saalkirche und wandern durch das Eisbachtal zum Aussichtspunkt Steinzeitblick hinauf

In unmittelbarer Nähe zur Heiligenkirche treffen die Wanderer auf den Katzenstein, im Volksmund auch Götzenstein genannt. Bei dem bizarren Kalksteinblock handelt es sich um einen heidnischen Opferaltar aus der Zeit der Alemannen und Franken, der dem Donnergott Thor geweiht war. Unterhalb des Galgenberges führt uns der Pfälzer Weinsteig fortan durch das sonnengeflutete Rebenmeer der Pfalz gen Süden. Vorbei am Aussichtspunkt Patriciawingert, mit Fernblicken bis in den Odenwald, gelangen wir zur Weinwanderhütte Asselheim. Hier wird Einkehr gehalten, bevor der Pfälzer Weinsteig den Quirnheimer Segelflugplatz am Gerstenberg passiert und dann talwärts nach Mertesheim führt. In dem schmucken Ort wird der Eisbach überschritten und an der St. Valentins-Kirche vorbei marschiert. Die sehenswerte spätgotische Saalkirche wurde um das Jahr 1500 erbaut und Ende des 17. Jahrhunderts im Barockstil erweitert. Wir verlassen Mertesheim links schwenkend über den Mühlweg und wandern in das idyllische Eisbachtal hinein. Sanft ansteigend geht es schließlich mit einem Rechtsknick durch eine Unterführung der Eisbachtalbahn stramm bergan zum Aussichtspunkt Steinzeitblick hinauf.

Die Burgruine Neuleiningen ist ein beeindruckendes mittelalterliches Gemäuer

Abschließendes und herausragendes Highlight der 1. Etappe ist die Besichtigung der Burgruine Neuleiningen

Überreste steinzeitlicher Wohnhöhlen, die man vom Steinzeitblick auf der gegenüberliegenden Seite des Eisbachtales in der Nähe des Hohfelsens sehen kann, haben dem Aussichtspunkt seinen Namen verliehen. Von der dort installierten Ruhebank hat man darüber hinaus schöne Ausblicke ins Eisbachtal und auf die zurückliegende Ortschaft Mertesheim. Der Pfälzer Weinsteig streift in der Folge den Grünstadter Stadtpark und führt danach zum Grünstadter Berg hinauf. Von hier aus genießen die Wanderer erneut traumhafte Fernblicke in die Rheinebene. Dann geleitet uns die Weinsteigroute in das Burgdorf Neuleiningen. Die Besichtigung der dortigen Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, die durch das Obere Tor betreten wird, ist absolute Pflicht. Graf Friedrich III. von Leiningen-Dagsburg ließ die Burg um 1240 erbauen. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde das Gemäuer im Jahre 1690 von französichen Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut. An fünf Samstagen zwischen Juni und August finden alljährlich anlässlich des Neuleininger Burgsommers heute im Burghof Open-Air-Konzerte statt. An diesem historisch bedeutsamen Ort endet die 1. Etappe über den Pfälzer Weinsteig.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die 1. Etappe des Pfälzer Weinsteigs entspricht nicht den Anforderungen an eine Premiumwanderroute. Die Streckenführung weist, wie es der Name irriger Weise verspricht, keinen Steigcharakter auf. Schmale Pfade und/oder wurzelige und felsige Steige werden kaum begangen. Vielmehr hat man es in den Weinbergen häufig mit asphaltiertem und betoniertem Geläuf zu tun. Allein die schönen Ausblicke über das Rebenmeer in die Oberrheinische Tiefebene vom Galgen- und Gerstenberg und vom Patriciawingert sorgen für ein wenig Kurzweil. Die Einkehr in der Asselheimer Weinwanderhütte, etwas abseits der Weitwanderwegroute, ist absolut empfehlenswert. Zusammenfassend fällt es daher der Burgruine Neuleiningen leicht, am Schlusspunkt der Streckenwanderung den absoluten Höhepunkt der 1. Etappe zu setzen. Die Beschilderung im 1. Teilabschnitt des Pfälzer Weinsteiges ist darüber hinaus nicht immer gut sichtbar angebracht. Wegezeichen sind zugewachsen oder ungünstig platziert. Deshalb ist bei jedem Abzweig die Routenführung anhand von Kartenmaterial und/oder einer bei Profirouten kosenlos downloudbaren GPX-Datei zu überprüfen. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind auf dem Weg von Bockenheim nach Neuleiningen in ausreichendem Maße vorhanden.

Drucken