Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 459
Gesamtabstieg (Meter):: 502
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vom Wein- und Burgdorf Neuleiningen in die Kurstadt Bad Dürkheim


Wichtiger Hinweis:

Die im nachfolgenden Wanderbericht angegebene Streckenlänge von nahezu 21 Wanderkilometern beinhaltet die Abstecher zur Burgruine Battenberg und zum Ungeheuersee einschließlich seiner Umrundung. Ohne diese beiden zusätzlichen und von der Hauptroute abweichenden Wegabschnitte beträgt die Routenlänge der 2. Etappe wie vom Betreiber angegeben knapp 18 Kilometer.

Der zweite Teilabschnitt des Pfälzer Weinsteigs von Neuleiningen nach Bad Dürkheim überrascht den Wanderer mit seiner genialen, knapp achtzehn Kilometer messenden Routenführung. Während ausgangs des Startortes noch sonnige Weinbergwege beschritten werden, taucht der Weitwanderweg wenig später in die ausgedehnten Waldlagen des Pfälzerwaldes ein. Hier bestimmen schmale, erdige Waldpfade und wurzelige Steige das Streckenprofil, die jedem Premiumwanderweg zur Ehre gereichen. Ein sehenswertes mittelalterliches Gemäuer, der Abstecher zu einem geheimnisvollen Waldsee, grandiose Weitsichten von einem imposantem Aussichtsturm und die Überreste eines römischen Steinbruchs setzen darüber hinaus herausragende Akzente, bevor die Route in den Zielort Bad Dürkheim hinein fällt. Hier wollen ein idyllischer Kurpark, das größte begehbare Weinfass der Welt und das zweitlängste Gradierwerk Deutschlands besichtigt werden.

Blick zurück auf den Startort, das Wein- und Burgdorf Neuleiningen

Die imposante St. Nikolauskirche in Neuleiningen ist ein spätgotisches Kulturdenkmal

Wir starten in die 2. Etappe des Pfälzer Weinsteigs vom kostenlosen Parkplatz Berghohl direkt neben der Autobahn A6 am Dorfrand von Neuleiningen. Mit der Tiefenthaler Straße und durch das Osttor der mittelalterlichen Ortsbefestigung betreten wir das 750 Jahre alte Burgdorf. Das Ruinengelände der Burg Neuleiningen lassen wir links liegen, da wir dasselbe bereits am Ende der 1. Etappe erkundet haben. Die Beschilderung des Weitwanderweges führt uns an der sehenswerten Nikolauskirche vorbei. Das spätgotische, aus Bruchsandsteinen zusammen gefügte Kulturdenkmal wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Das heute noch sichtbare kurze Langhaus war Teil der Vorgängerkirche, die als Burgkapelle der Burg Neuleiningen Verwendung fand. Wir durchmessen die engen romantischen Gassen, bewundern die bemerkenswerte Fachwerkarchitektur und wandern schließlich ausgangs der Ortschaft sanft bergab ins Neuleininger Tal mit seinen weitläufigen sonnengefluteten Weingärten.


Eingangs der Ortschaft Battenberg lockt ein kurzer Abstecher zur sehenswerten Burgruine

Aus dem Neuleininger Tal gelangen wir über breite Weinbergwege und mit einem kurzen pfadigen Aufstieg durch eine Niederwaldpassage nach Battenberg. Die kleine Ortschaft liegt auf dem Leininger Sporn, einem nordöstlichen Ausläufer des Pfälzerwaldes. Unterhalb der Burgruine Battenberg, direkt an der kurvenreichen Kreisstraße K30 bewundern die Wanderer die so genannten Blitzröhren. Es handelt sich dabei um ockerfarbene mineralogische Aufschlüsse. Sie sind durch die Einwirkung stark eisenhaltiger Mineralien entstanden. Von den Blitzröhren führt die Route bergauf an der K30 entlang. Am Ortseingang von Battenberg lockt ein kurzer, etwa 100 Meter messender, nach rechts schwenkender Abstecher zur Burgruine Battenberg. Wir betreten das mittelalterliche Gemäuer durch das imposante Burgtor und erfreuen uns an dem weitläufigen Burghof, in den wir jetzt eintreten. Die im gesamten Burggelände säulenartig aufragenden Zypressen versprühen einen Hauch von Toscana.

Von der Burgruine Battenberg schweift der Blick über das Rebenmeer der Pfalz

Von der Burg Battenberg erfreuen wir uns an herrlichen Weitblicken in die Rheinebene und in das Haardtvorland

Graf Friedrich von Leiningen III. ließ Burg Battenberg im 13. Jahrhundert auf den Resten einer salischen Burganlage erbauen. Sie diente neben der benachbarten Burg Neuleiningen der Kontrolle des Eingangs zum Eckbachtal. Im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde Burg Battenberg von französischen Truppen 1693 zerstört und nur teilweise wieder aufgebaut. Das mittelalterliche Gemäuer befindet sich heute im Privatbesitz und beherbergt eine Burgschänke die an Werktagen ab 16:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen ab 12:00 Uhr zur Einkehr einlädt. Bevor wir Burg Battenberg wieder verlassen, erfreuen wir uns an den herrlichen Ausblicken über die Burgmauer hinweg in die Rheinebene und in das Haardtvorland. Ausgangs der Bebauung der Ortschaft Battenberg taucht der Pfälzer Weinsteig in den Wald ein. Fortan bestimmen schmale, erdige Waldpfade und breite Forstwege das Routenprofil.

Am geheimnisvollen Ungeheuersee

Ein links abzweigender Abstecher vom Pfälzer Weinsteig zum Ungeheuersee erweist sich als überaus lohnend

Mitten im Pfälzer Wald treffen die Wanderer auf das Battenberger Jägerkreuz. Wie die Kreuzesinschrift zu berichten weiß, soll im Jahre 1702 an dieser Stelle der "ehrsame Adolf Fenolet, Jäger zu Battenberg" aus Versehen erschossen worden sein. Hoch über dem Krumbachtal läuft der Weitwanderweg durch den lichten sommerlichen Laubwald. Einem Hinweisschild folgend verlassen wir den Weinsteig und unternehmen einen kurzen, links abzweigenden "Seitensprung" zum Ungeheuersee. Dabei handelt es sich um einen flachen, teilweise verlandeten Regenmoorteich, der in erster Linie durch den Krumbach gespeist wird. Das idyllische Teichgewässer mit seinen schwimmenden Inseln verfügt über eine artenreiche Fauna und Flora. Amphibien wie Ringelnatter, Bergmolch und Wasserfrosch sind am Ungeheuersee heimisch. Direkt am Seeufer beköstigt die Weisenheimer Hütte die Wanderer mit gut gekühlten Getränken und schmackhaften Gerichten aus der regionalen Küche.


Der knapp vierzig Meter hohe Bismarckturm ermöglicht grandiose Fernblicke in die Oberrheinische Tiefebene

Wieder zurück auf der Hauptroute folgen wir der Beschilderung des Pfälzer Weinsteigs vorbei an der Waldgaststätte Forsthaus Lindemannsruhe zum Bismarckturm. Das dem ehemaligen Reichskanzler Otto v. Bismarck gewidmete Denkmal wurde in den Jahren 1901 - 1903 vom Drachenfels-Club auf dem 494 Meter hohen Peterskopf erbaut. Die über Treppenstufen zugängliche, knapp vierzig Meter hohe Aussichtsplattform ermöglicht grandiose Fernblicke in die Oberrheinische Tiefebene. Auch der Zielort der 2. Etappe kann von der hohen Warte in Augenschein genommen werden. Mittwochs, sowie an Sonn- und Feiertagen kann man den Bismarckturm besteigen. Im weiteren Verlauf marschieren wir am Gayersbrunnen vorbei erst sanft bergab und dann mit einem Gegenanstieg bergauf zum Teufelsstein, einem alten germanischen Kultplatz. Der Sage nach soll der erzürnte Teufel persönlich die Löcher in den Stein geschlagen haben.

Am 36 Meter hohen Bismarckturm auf dem Peterskopf

Das römische Bergwerk Krimhildenstuhl ermöglicht phantastische Ausblicke auf den Zielort Bad Dürkheim

Entlang der Weinsteigroute taucht schließlich die Ringwallanlage Heidenmauer auf. Die Kelten waren es, die um das Jahr 500 v. Chr. diese zweieinhalb Kilometer lange Befestigungsanlage zum Schutz einer eisenzeitlichen Hallstadt-Kultur auf dem Kästenberg errichtet haben. Vom aussichtsreichen Denkmal Kaiser-Wilhelm-Höhe fällt wenig später ein herrlicher Blick auf die Klosterruine Limburg, die jenseits des Isenachtales zu sehen ist. Letztes Highlight des 2. Teilabschnittes ist das am besten erhaltene römische Bergwerk nördlich der Alpen. Es trägt die Bezeichnung "Krimhildenstuhl". Neben seinen bemerkenswerten antiken Inschriften ermöglicht es phantastische Ausblicke von der Hangkante auf den Zielort Bad Dürkheim, in die Rheinebene und darüber hinaus bis in den Odenwald. Zum Schluss geleiten uns schmale Pfade talwärts in die Kurstadt. Über innerörtliche Straßen gelangen wir zum Bad Dürkheimer Römerplatz. Hier endet diese traumhafte Streckenwanderung auf dem Pfälzer Weinsteig.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ohne Zweifel in Premiumqualität läuft der Pfälzer Weinsteig aus dem Burgdorf Neuleiningen anfangs durch sonnige Weingärten, später durch die ausgedehnten Wälder des Pfälzer Waldes in die sehenswerte Kurstadt Bad Dürkheim. Ausgesprochen kurzweilig bei einem enorm hohen Pfadanteil geht es dabei zu. Die beiden, von der Hauptroute abzweigenden Abstecher zur Burgruine Battenberg und zum Ungeheuersee sollten auf jeden Fall unternommen werden, bereichern sie die Wanderung doch ungemein. Herausragender Höhepunkt der Tour ist natürlich die Besteigung des Bismarckturmes mit seinen grandiosen Fernblicken. Burgruine Battenberg, die Ringwallanlage Heidenmauer und das römische Bergwerk Krimhildenstuhl setzen darüber hinaus bemerkenswerte historische Akzente. Da es an der Beschilderung nichts auszusetzen gibt und Rast- und Ruheplätze in ausreichender Anzahl vorgehalten werden, vergibt Profirouten bereits im Premiumsegment in den Kategorien Landschaft und Erlebnis vier von fünf möglichen Bewertungssternen.


Tipp des Autors:

Im Zielort Bad Dürkheim sollte man den schön gestalteten Kurpark besuchen, sowie das Dürkheimer Fass, das größte begehbare Weinfass der Welt, in Augenschein nehmen. Das zweitlängste Gradierwerk Deutschlands direkt neben dem Wurstmarktgelände ist ebenfalls ein Besuch wert.

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