Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 462
Gesamtabstieg (Meter):: 477
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 16
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Vom Dürkheimer Wurstmarktbrunnen zum Geißenbrunnen in Deidesheim

Aus der sehens- und erlebenswerten Kurstadt Bad Dürkheim läuft die knapp 16 Kilometer lange 3. Etappe des Pfälzer Weinsteigs durch das Rebenmeer der Pfalz und ausgedehnte Waldpassagen in den Weinort Deidesheim. Neben traumhaften Ausblicken vom Haardtrand in die Rheinebene begeistert der dritte Tourabschnitt mit seiner pfadigen Routenführung, die auch in zwei idyllische Seitentäler hinein läuft. Kastanienhaine, Kiefernwälder und Eichenbestände werden dabei in einem stetigen Wechsel durchwandert. Absoluter Höhepunkt ist wohl die Besteigung des Bergfrieds der Wachtenburg. Daneben setzen die Reste einer Fliehburg und schlussendlich die Michaelskapelle hoch über dem Zielort Deidesheim weitere historische Akzente.

Vom Flaggenturm ist der Startort Bad Dürkheim zu sehen

Die Routenführung der 3. Etappe des Pfälzer Weinsteigs beginnt auf dem Römerplatz in Bad Dürkheim

Wir beginnen die Streckenwanderung über die 3. Etappe des Pfälzer Weinsteigs am Bahnhof von Bad Dürkheim. Parkmöglichkeiten bestehen im Parkhaus hinter dem Bahnhofsgebäude. Vorbei am sehenswerten Wurstmarktbrunnen auf dem Bahnhofsvorplatz gelangen wir über die Mannheimer Straße zum Römerplatz. Hier treffen die Wanderer auf die Routenführung des Pfälzer Weinsteigs. Wir folgen der Beschilderung des Fernwanderwegs über innerstädtische Straßen und wandern ausgangs der Bebauung auf gepflasterten Weinbergwegen durch das Rebenmeer der Pfalz. Schon bald zeigt sich weithin sichtbar auf einer Anhöhe der Flaggenturm, den der Premiumwanderweg zielsicher ansteuert. Schmale Wingertspfade entlang uralter Trockenmauern und zum Schluss ein treppenartiger Aufstieg bringen uns zu dem kleinen Aussichtsturm. Das zweigeschossige, etwa zehn Meter hohe Gemäuer wurde 1854 im neugotischen Stil errichtet.

Vom Flaggenturm, im Volksmund "Kaffeemühlchen" genannt, schweift der Blick über die ausgedehnten Weinlagen

Vom Flaggenturm, im Volksmund wegen seiner Form auch "Kaffeemühlchen" genannt, schweift der imposante Blick über die umliegenden Weingärten. Der zurückbleibende Startort Bad Dürkheim und die Klosterruine Limburg sind von der Aussichtsplattform gut zu sehen. Vom Flaggenturm streift die Weinsteigroute den Ortsrand des Bad Dürkheimer Stadtteils Seebach und führt uns mit einem scharfen Linksschwenk in den Wald hinein. Sanft ansteigend geht es durch Kastanienhaine an der Wanderhütte Nolzeruhe vorbei zum Aussichtspunkt Strausplatz. Bescheidene Ausblicke in die Rheinebene und auf den Mundhardter Hof sind von hier aus möglich. In einem weiten Rechtsbogen läuft der Weinsteig in das Poppental, um im Talgrund nach einer linkschwenkenden Spitzkehre den Schwabenbach zu queren. Erneut geht es bergan. Ein Höhenzug wird überschritten, bevor der Weinsteig in das Burgtal hinein fällt. Hier wird die Asphaltpiste der K16 gequert und der Wachenheimer Bach überschritten. Vorbei an einem Campingplatz führen breite Forstwege schließlich zur Wachtenburg hinauf.


Vom Bergfried der Wachtenburg fällt der Blick auf Wachenheim und weit in die Rheinebene hinein

Die Spornburg auf dem 232 Meter hohen Schlossberg hoch über dem Weinort Wachenheim wurde im 12. Jahrhundert auf Anordnung Konrads von Hohenstaufen erbaut. Im Jahre 1273 kam sie in den Besitz von Rudolf von Habsburg. Französische Truppen sprenten im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 die Wachtenburg. Die Hälfte des Bergfrieds blieb jedoch erhalten, sodass der dreißig Meter hohe Turm über eine Stahltreppe bestiegen werden kann. Von der Wehrplatte fällt ein grandioser Blick auf die Ortschaft Wachenheim und weit in das Haardtvorland. Im Anschluss an die Turmbesteigung sollte man es nicht versäumen, das kleine Burgmuseum zu besuchen. Vom mittelalterlichen Gemäuer geht es entlang von Trockenmauern ein kurzes Stück durch sonnige Rebhänge. Dann taucht der Pfälzer Weinsteig erneut in den Wald ein und bringt die Wanderer zu den Heidenlöchern.

Der Weinort Wachenheim vom Bergfried der Wachtenburg

Im Zielort Deidesheim bewundern wir das historische Rathaus und den Geißenbrunnen

Bei den Heidenlöchern auf dem Kirchberg handelt sich um die Reste einer frühmittelalterlichen Fliehburg, die im 9. oder 10. Jahrhundert errichtet wurde. Die Route läuft mitten durch die Heidenlöcher hindurch und verlässt das historische Gelände durch den südlichen Durchlass in der 450 Meter langen Ringmauer. Bergab wandernd gelangen wir kurz darauf zur Michaelskapelle. Sie liegt direkt an der steil abfallenden Haardtkante. Vom Vorplatz des kleinen Kirchleins schweift der Blick über den Zielort Deidesheim hinweg weit in die Oberrheinische Tiefebene. Mit mehreren Richtungswechseln läuft der Weitwanderweg durch Rebhänge sanft bergab und schließlich nach Deidesheim hinein. Wir nehmen uns die Zeit, die romantische Altstadt des schmucken Weinortes zu besichtigen. Besondere Aufmerksamkeit sollte man dabei dem Deidesheimer Hof, dem Stammlokal Helmut Kohls schenken. Aber auch das historische Rathaus und der Geißenbrunnen werden von uns in Augenschein genommen, bevor die schöne 3. Etappe am Bahnhof beendet wird.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Gegenüber dem vorausgehenden zweiten Tourabschnitt des Pfälzer Weinsteiges bleibt die 3. Etappe in der Kategorie Erlebnis etwas zurück. Gleichwohl ist auch dieser Streckenwanderung Premiumqualität zu beizumessen. Das Routenprofil umfasst einen hohen Anteil schmaler Pfade und wurzeliger Steige. Für Kurzweil sorgen darüber hinaus die traumhaften Ausblicke vom Flaggenturm, gleich zu Beginn der Wanderung und vom Bergfried der Wachtenburg im mittleren Tourabschnitt. Kurz vor dem Zieleinlauf in Deidesheim glänzt die Route schlussendlich mit den Fernblicken von der Michaelskapelle. Für die überaus lohnende Besichtigung des Weinortes Deidesheim sollte man die erforderliche Zeit erübrigen. Die Beschilderung der 3. Etappe ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruheplätze entlang der Route sind genügend vorhanden. Vier von fünf möglichen Bewertungssternen in den Kategorien Landschaft und Erlebnis hält Profirouten aus all diesen Gründen für angemessen.

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