Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 588
Gesamtabstieg (Meter):: 562
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 21
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aus dem Mußbachtal über das Weinbiet zur Burgruine Wolfsburg

Auf seiner 4. Etappe schwingt sich der Pfälzer Weinsteig aus dem idyllischen Mußbachtal zum Weinbiet hinauf, der höchsten Erhebung in der Haardt nördlich des Speyerbaches. Neben der konditionell herausfordernden Gipfelbesteigung wartet der vierte Teilabschnitt mit einer ganzen Reihe von Höhepunkten auf. Der Weinort Königsbach mit seiner sehendwerten Pfarrkirche, schöne Ausblicke ins Haardtvorland vom Meerspinnblick, das aussichtsreiche Naturdenkmal Bergstein, die bizarre Gesteinsformation Hohfels und zum Schluss die Ruine der Wolfsburg sorgen für ein vielfältiges und ausgesprochen abwechslungsreiches Wanderprogramm. Hinzu gesellt sich eine geniale Routenführung die in überwiegendem Maße auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen durch sonnengeflutete Kastanienhaine, Kiefernwälder und Eichenbestände läuft.

Am historischen Rathaus von Deidesheim aus dem Jahre 1532

Im Startort Deidesheim bewundern wir die St. Ulrich Kirche und das historische Rathaus

Wir starten in die knapp 21 Kilometer lange 4. Etappe des Pfälzer Weinsteigs am Bahnhof von Deidesheim. Hier steht ausreichender Parkraum zur Verfügung. Vorbei am sehenswerten Geißenbrunnen geht es mit der Zuwegung des Fernwanderweges über die Bahnhofstraße in die historische Altstadt hinein. Auf dem Marktplatz bewundern die Wanderer die St. Ulrich Kirche und das Rathaus von 1532 mit seiner schön gestalteten Freitreppe. Dann folgen wir der rot-weißen Beschilderung des Weinsteigs, vorbei an einer bemerkenswerten Fachwerkarchitektur durch innerstädtische Straßen. Mit der Schwimmbadstraße verlassen die Wanderer Deidesheim. Die Route läuft fortan auf breiten Weinbergwegen durch die ausgedehnte Rebengärten. Schließlich taucht der Weinsteig an der Waldgaststätte Pfalzblick nach einem weiten Rechtsbogen in den sommerlichen Forst ein. Von einem Aussichtspunkt mit Ruhebänken genießen wir erste Fernblicke in die Rheinebene. Auch im weiteren Verlauf entlang der Haardtkante bietet die Route noch mehrere schöne Ausblicke in die Oberrheinische Tiefebene.


Entlang des leise plätschernden Mußbaches geht es sanft bergan zum bewirtschafteten Forsthaus Benjental

Nachdem wir auf weichen Waldpfaden entlang des Haardtrandes einen weiteren Panoramapunkt mit Ruhebänken passiert haben, fällt der Pfälzer Weinsteig in den Weinort Königsbach hinein. Gleich am Ortseingang treffen wir auf die im spätbarocken Baustil errichtete St. Johannes Kirche. Der sehenswerte Saalbau stammt aus den Jahren 1753/1754 und verfügt über eine bemerkenswerte Innenausstattung. Über den Fürstenweg verlassen wir Königsbach und steigen scharf rechts schwenkend aus den Weinbergen in den Wald hinein. Über steinerne Treppenstufen gelangen wir kurz darauf zur Wanderhütte Meerspinnblick. Bei schönen Weitblicken ins Haardtvorland und auf die Ortschaft Gimmeldingen wird hier Wanderrast gehalten. Durch die Flanke des Plattenberges läuft der Weinsteig in einem weiten Rechtsbogen in das Benjental hinein. Entlang des leise plätschernden Mußbaches wandern wir im schattigen Wald sanft bergan, passieren erst die Talmühle und sodann das Alte Jagdhaus Looganlage. Im bewirtschafteten Forsthaus Benjental halten wir Mittagseinkehr.

Die St. Johannes Pfarrkirche im Weinort Königsbach

Aus dem Benjental führen Kräfte zehrende Serpentinenpfade zum 554 Meter hohen Weinbiet hinauf

Gut gestärkt verlassen wir das gastliche Forsthaus Benjental, überschreiten den Mußbach und beginnen den lang anhaltenden und Kräfte zehrenden Aufstieg zum Weinbiet. Anfangs über Treppenstufen, wenig später auf Serpentinenpfaden geht es in den steilen Hang hinein. Etwa zweihundert Höhenmeter gilt es jetzt zu überwinden. Mitten im Wald wird eine Asphaltpiste gequert, die wohl zum Weinbiet hinauf führt. Für ein wenig Kurzweil sorgt die Felsformation "Steinerner Hai", die rechts vom Pfad zu sehen ist und tatsächlich ein wenig an die Gestalt des Raubfisches erinnert. Mehrere Richtungswechsel sind anhand von Spitzkehren im Steilanstieg noch zu meistern, dann ist der 554 Meter hohe Weinbietgipfel bezwungen.

Vom Weinbietturm schweift der Blick über den Zielort Neustadt hinweg weit in das Haardtvorland

Im bewirtschafteten Weinbiethaus des Pfälzerwaldvereins kann Einkehr gehalten werden. Gleich daneben lockt die Besteigung des 22 Meter hohen Weinbietturmes. Er wurde im Jahre 1952 errichtet und ermöglicht grandiose Fernblicke über den Zielort Neustadt hinweg weit in die Oberrheinische Tiefebene. Aber auch der Blick nach Westen in den Pfälzerwald mit seinen unzähligen bewaldeten Erhebungen erweist sich als überaus bemerkenswert. Lediglich der unschöne 136 Meter hohe Sendemast, den man auf dem Weinbiet platziert hat, beeinträchtigt die visuellen Eindrücke des "Gipfelerlebnisses" ein wenig.


Das wild zerklüftete Naturdenkmal Bergstein ermöglicht traumhafte Tiefblicke in Speyerbachtal

Über windungsreiche Wurzelpfade und felsige Steige verlassen wir das Weinbiet gen Süden, wandern durch eine Ansammlung von bizarren Buntsandsteinformationen und überschreiten auf einem breiten, geradeaus verlaufenden Forstweg den Höhenzug des Wolfsberges. Die rot-weiße Markierung des Fernwanderweges führt die Wanderer kurz darauf zum Naturdenkmal Bergstein. Hoch über dem Speyerbachttal ragt diese wild zerklüftete und mit Geländern bewehrte Felsformation auf. Sie ermöglich traumhafte Ausblicke auf den Zielort Neustadt, ins Speyerbachtal und hinüber zur Ruine der Wolfsburg, die wir noch anlaufen werden. An der Hangkante des Speyerbachtales entlang passieren wir im weiteren Verlauf die bizarren, lotrecht aufragenden Wände des Hohfels, der mit Geländern bewehrt ebenfalls bestiegen werden kann und gelangen schließlich zur Wolfsburg.

Von der Burgruine Wolfsburg fällt der Blick ins Speyerbachtal

Von der Burgruine Wolfsburg im Speyerbachtal sind nur wenige Mauerreste erhalten geblieben

Im 13. Jahrhundert von Pfalzgraf Ludwig dem Kelheimer erbaut, wurde das mittelalterliche Gemäuer im 30Jährigen-Krieg vollkommen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Über die Mauern der Wolfsburg hinweg genießen wir einen traumhaften Blick ins Tal des Speyerbaches und auf den Neustadter Ortsteil Schöntal. In halber Hanglage läuft der Weinsteig von der Wolfsburg in Richtung Neustadt. Vorbei an der Scheffelwarte, die zu Ehren des Dichters und Schriftstellers Joseph Victor von Scheffel errichtet wurde und durch die schön gestaltete Parkanlage der Dr. Welsch-Terrasse betreten wir schließlich den Zielort Neustadt über den Haardter Treppenweg. In der Altstadt endet die wunderschöne 4. Etappe über den Pfälzer Weinsteig.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Auf seiner 4. Etappe lässt der Pfälzer Weinsteig keine Wanderwünsche offen. Wie in den beiden vorausgehenden Teilabschnitten begeistert der Fernwanderweg von Deidesheim nach Neustadt mit seiner genialen Routenführung, bei der vornehmlich schmale Waldpfade und felsige Steige beschritten werden. Eine Vielzahl von schönen Ausblicken, nicht nur vom Weinbietturm, in das Haardtvorland und weit darüber hinaus begeistern jeden Wanderer. Den Seitensprung ins Benjental entlang des munter plätschernden Mußbaches, die aussichtsreichen exponierten Felsennester von Bergstein und Hohfels und zum Schluss die Besichtigung der Burgruine Wolfsburg steigern den guten Gesamteindruck noch einmal erheblich. Die Beschilderung ist nahezu unverlaufbar angebracht. Rast- und Ruhemöglichkeiten sind in genügender Anzahl vorhanden.

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