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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 622
Gesamtabstieg (Meter):: 622
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Rundwanderung
Kilometer: 25
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Felsenwanderweg auf einsamen Waldpfaden rund um Rodalben

Auf einer Wanderdistanz von insgesamt 45 Kilometern windet sich der Rodalbener Felsenwanderweg in unzähligen Schleifen und auf schmalen, naturbelassenen Waldpfaden durch den Naturpark Pfälzerwald und um die Kleinstadt Rodalben in der Südwestpfalz herum. Ohne gravierende Höhenunterschiede führt die Route in halber Hanglage zu zwanzig bizarren Buntsandsteinformationen, in begehbare Felsenhöhlen hinein und mehrmals auch zu einem schönen Aussichtsbalkon ins Tal der Rodalbe.  Bei der Wanderung durch die fast urwaldähnliche Landschaft werden immer wieder kleine Fließgewässer überschritten. Die bedeutendsten Felsformationen, die oftmals mehr als 30 Meter hoch aufragen, hat man mit Namen versehen, auf die liebevoll gestaltete Holzschilder hinweisen.

Am Seibelsbachfelsen im Langenbachtal

Vom Wanderparkplatz Geißbühl geht es im Langenbachtal an den ersten Buntsandsteinformationen vorbei

Der vom Rodalbener Verkehrsverein betriebene Rundwanderweg ist unverlaufbar mit einem "F" ausgeschildert, bietet ausreichende Rastmöglichkeiten und ist gleich von vier Abmarschpunkten aus dem Stadtgebiet von Rodalben zugänglich. Nummerierte Pfosten auf der ganzen Route erleichtern darüber hinaus die Wegfindung und machen ein Aus- und Einsteigen jederzeit möglich.

Vom Wanderparkplatz Geißbühl starten wir in die Rundwanderung und steigen ausgangs der Bebauung am Tennisheim vorbei zum Waldrand hinauf. Schon bald treffen wir auf den Felsenwanderweg. Er kommt linker Hand vom Karl-May-Felsen herüber. Der anfangs noch breite Waldweg verjüngt sich wenig später zu einem schmalen Pfad, der uns tief hinein in den frühlingshaften Laubwald führt. Erste Buntsandsteinformationen tauchen links des geradeaus laufenden Felsenwanderweges auf, während das Gelände zur Rechten steil ins Langenbachtal hinein fällt.  Die erste herausragende Felsformation wird nach etwa zwei Kilometern erreicht. Die zwölfköpfige Gruppe wandert am Seidelsbachfelsen vorbei. Er ist nach dem Seidelsbachbrunnen benannt, der sich nur wenige Meter oberhalb des Felsens im Hang befindet.


Ausgangs des Langenbachtales treffen wir auf die begehbare Bärenhöhle, die größte natürliche Felsenhöhle der Pfalz

Gleich hinter Seidelsbachfelsen vollzieht die Route einen scharfen Rechtsschwenk und läuft in einem ständigen Auf und Ab tiefer in das Tal des Langenbaches hinein. In diesem Teilabschnitt zeigt sich, dass der Felsenwanderweg kein Seitental der Rodalbe auslässt, jedem Nebengewässer bis zur Quelle folgt, um dann stets mit einem mehr oder weniger scharfen Rechtsknick ins Tal der Rodalbe zurückzukehren. So überschreiten wir auch den Langenbach unmittelbar an seinem Ursprung und gelangen kurz darauf zur Bärenhöhle. Dabei handelt es sich um die größte natürliche Felsenhöhle der Pfalz.

Die Wanderer in der begehbaren Bärenhöhle

Der gigantische Bruderfelsen ist das natürliche Wahrzeichen der Stadt Rodalben

Satte vierzig Meter kann man in diesen gigantischen Felsendom hineingehen und das Naturdenkmal von innen erkunden. Etwa zwanzig Meter oberhalb der Höhle entspringt die Bärenfelsquelle, die im hinteren Bereich der Höhle in einen Steintrog fällt und sich dann weiter ins Tal ergießt und dem Langenbach zustrebt. Neben der gigantischen Bärenhöhle hat man eine große Sitzgruppe platziert, die wir gerne zu einer ersten Wanderrast nutzen. Nach der Wanderpause geht es eine ganze Weile am Langenbach vorbei und dann in einem weiten Linksbogen zum Bruderfelsen hinüber. Die wohl markanteste, aus zwei gewaltigen Buntsandsteinsäulen bestehende Felsformation, die sich wie Zwillingsbrüder gleichen, gestattet einen tollen Ausblick über Rodalben und ist gleichzeitig auch das natürliche Wahrzeichen der Stadt. Der Sage nach soll es sich beim Bruderfelsen um zwei versteinerte Brüder handeln, die sich beim Werben um die Liebste heillos zerstritten haben.


Traumhafte Aussichten vom Friedrichsfelsen, "Luger Fritz" genannt, begeistern die Wanderer

Vor mehreren Millionen Jahren aus der Zeit der Tälerbildung stammen diese unvergleichlichen Buntsandstein-Ablagerungen, die heute rings um Rodalben von jedem Wanderer bewundert werden, aber auch im benachbarten Dahner Felsenland anzutreffen sind. Im weiteren Verlauf führt uns der Felsenwanderweg noch am "Alten Bierkeller", am "Kiesfelsen" und am "Alte-Burg-Felsen" vorbei. Bei Letztgenanntem soll es sich um eine keltische Fliehburg handeln.

Der Felsenwanderweg windet sich rund um Rodalben

Auf dem aussichtsreichen Kleinen Rauhberg führt die Route durch einen zehn Meter langen Felsenspalt hindurch

Am Hettersbach- und Horbergfelsen vorbei geht es weiter nach Westen. Die Horbergsiedlung, ein Ortsteil von Rodalben, wird umrundet. Wir wandern in den Ort hinein und überschreiten die Rodalbe eingangs der Bebauung. Diesmal auf der anderen Talseite steigt der Felsenwanderweg an der Apostelmühle und am Zigeunerfelsen vorbei in das Hodental hinein. Inzwischen sind Regenwolken aufgezogen. In der kleinen Teufelshütte trotzen wir einem kurzen Regenguss und setzen dann die Wanderung fort. Wir folgen der Routenbeschilderung am Maibrunnen- und Kanzelfelsen vorbei, lassen dann aber die letzte Schleife des Felsenweges aufgrund der Wetterlage aus und wandern an den Rodalbener Sportanlagen vorbei zur bewirtschafteten Pfälzer-Wald-Hütte Hilschberghaus hinauf. Hier endet diese traumhafte Wanderung über den Rodalbener Felsenwanderweg. Nach 25 Wanderkilometern lassen wir ein wohl verdientes Weißbier durch die durstigen Kehlen zischen und erfreuen uns an dem reichhaltigen Angebot der regionalen pfälzischen Küche. Dann steigen wir ab nach Rodalben und wandern zurück zum Wanderparkplatz Geißbühl.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Der Rodalbener Felsenwanderweg ist sicherlich eine der herausragendsten Wanderrouten in der Südwestpfalz. Bei einem Pfad- und Steiganteil von mehr als 90 % hat er sich die Bewertung als 1. zertifizierter "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" in der Pfalz mehr als verdient. Trotzdem man sich beim Wandern fast ständig in Stadtnähe aufhält, überrascht die Route mit einer nahezu urwaldähnlichen Landschaft, die ständig für Kurzweil sorgt. Nicht nur die unzähligen Buntsandsteinformationen, sondern auch die Stille und Abgeschiedenheit in den Seitentälern der Rodalbe beeindrucken jeden Wanderer. Natürlich kann man die 45 Kilometer lange Tour, quasi in der Marathondistanz an einem Tag erwandern. Schöner ist es jedoch, die Route in zwei oder gar drei Teilabschnitte aufzuteilen, um dieses gewaltige Naturschauspiel in all seinen Facetten ausgiebig zu genießen. Dabei können die Einstiege aus dem Stadtgebiet von Rodalben beliebig ausgewählt werden. Beim Verkehrsverein ist ein Flyer zum Felsenwanderweg erhältlich, der eine Wanderkarte entbehrlich macht und die einzelnen Felsformationen und den Routenverlauf genau bezeichnet.

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