Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 762
Gesamtabstieg (Meter):: 762
Anfahrt planen:
Region: Pfalz
Art: Rundwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Pfälzer Weinsteig zu fünf staufischen Burgruinen

Wichtige Hinweise:

Die nachfolgend beschriebene Rundwanderung wurde von Profirouten konzipiert und frei zusammen gestellt. In großen Teilabschnitten folgt sie der gut ausgeschilderten Streckenführung des Pfälzer Weinsteiges. Gleich zu Beginn der Tour und im Mittelteil sind darüber hinaus aufgemalte Wegezeichen des Pfälzerwaldvereins zu beachten, die inzwischen stark verblasst sind und/oder nur spärlich angebracht wurden. Beim Nachwandern empfehlen wir daher die downloadbare GPX-Datei von Profirouten zu verwenden oder die Wanderkarte "Annweiler am Trifels" im Maßstab 1:25.000 mitzuführen.

Diese traumhafte Route im Pfälzerwald ist bezüglich des Erlebniswertes kaum noch zu toppen. Gleich fünf ehemalige staufische Burgen liegen am Weg, der meist auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen durch die Haardt läuft und dabei herrliche Weitblicke ermöglicht. Vom Waldparkplatz am Pieta-Häuschen bei Eschbach starten wir in die Rundwanderung durch den Pfälzer Wald. Der Cramerpfad führt uns sanft ansteigend mit der Wegmarkierung gelber Balken bereits nach einer Stunde Fußmarsch zur Burgruine Scharfenberg hinauf.  Unterhalb des Burgberges treffen wir auf die Route des Pfälzer Weinsteiges, der uns noch bis zur Trifels begleiten wird.

Vom Anebos-Burgfelsen schweift der Blick hinüber zur Burg Trifels

Burg Scharfenberg war im Mittelalter die Münzprägestätte der Reichsstadt Annweiler und wird daher auch als "Münz" bezeichnet

Ruine Scharfenberg liegt sehr exponiert auf einem steil abfallenden Bergkegel. Von der eigentlichen Burg sind nur noch der Bergfried, sowie Teile des Brunnenhauses erhalten. Die Feste stammt aus dem 12. Jahrhundert und hatte zur Zeit der Staufer zwei Funktionen. Sie war Staatsgefängnis und diente als Münzprägestätte der Reichstadt Annweiler. Daher wird sie im Volksmund auch "Münz" genannt. Während der Bauernkriege wurde Burg Scharfenberg im Jahre 1525 zerstört und nie wieder aufgebaut. Leider wird die Anlage zurzeit einer umfassenden Renovierung unterzogen und ist für Besucher nicht zugänglich (Stand Juni 2023).

Vom aussichtsreichen Anebosfelsen schweift der Blick hinüber zur Burg Trifels, die jenseite eines Taleinschnittes aufragt

Ein schmaler, holpriger Felsenpfad führt uns von der Münz recht spektakulär mit dem Pfälzer Weinsteig an wild zerklüfteten, steil aufragenden Sandsteinformationen vorbei. Sie tragen die Bezeichnung Münzfels, Jungturm und Bindersbacher Turm. Von einer Wegespinne steigen die Wanderer wenig später zum Anebosfelsen hinauf. Von der ehemaligen Burg Anebos, die hier im Mittelalter stand, sind heute nur noch wenige, kaum sichtbare Mauerreste übrig geblieben. Burg Anebos ist allerdings ein grandioser Aussichtspunkt. Deshalb halten wir am Fuße der freistehenden Felsformation eine erste Wanderrast und erfreuen uns an den herrlichen Ausblicken auf Burg Trifels, die jenseits eines Taleinschnittes aufragt und gut zu sehen ist.


Die Reichsburg Trifels thront wie ein Falke auf einem lang gezogenen, steil aufragenden Felsensporn

Wie ein Falke thront Burg Trifels auf einem lang gezogenen und steil aufragenden Felsensporn. Mit der einstigen staufischen Reichsburg haben die heutigen Gemäuer allerdings nicht mehr viel gemein. Die meisten sichtbaren Bauwerke wurden erst nach 1938 errichtet, nachdem die Burg 1602 durch Blitzschlag zerstört wurde. Wir treten als Erstes auf den riesigen Felsensporn hinaus, der im Mittelalter für die Verteidigung der Burg sicherlich von großer strategischer Bedeutung war. Heute genießen wir von diesem lang gestreckten Burgfelsen die herrliche Rundumsicht auf die ausgedehnten Wälder der Pfalz. Im Anschluss daran besichtigen wir auch das Innere der Burg, die auf eine Anlage aus dem 11. Jahrhundert zurückgeht und 1112 in den Besitz von Kaiser Heinrich V. gelangte.

Burg Trifels thront auf einem langezogenen Felsensporn

Die Trifels beherbergte im Mittelalter die Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation

Damals kam Burg Trifels eine erhebliche Bedeutung zu, beherbergte sie doch von 1125 – 1298 die Reichsinsignien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Noch heute werden die Nachbildungen von Reichskrone, Reichszepter und Reichsapfel dort ausgestellt. Zudem wurde der englische König Richard II., Löwenherz hier zwei Jahre gefangen gehalten und erst nach Leistung des Lehnseides wieder frei gelassen. Natürlich besteigen wir auch noch den Turm der Trifels und sehen uns das Ganze aus der Vogelperspektive an. Von den Zinnen der Burg fällt der Blick auf Annweiler und zurück zum Burgenensemble Anebos und Scharfenberg. Nach eingehender Besichtigung verlassen wir diese stolze Anlage und wandern zur Münz – Burg Scharfeneck – zurück. Vom Waldparkplatz an der Münz wenden sich die Wanderer mit dem Wegezeichen weißes Dreieck in das Tal des Wolfsbaches hinein. Ständig talwärts wandernd durchqueren wir schließlich den Ort Waldhambach und steigen jenseits des Talgrundes auf einem breiten Waldweg wieder in den Hang hinein. Vorbei an einem alten Steinkreuz folgen wir dem weißen Dreieck und einem Wegweiser zur Burg Landeck. Auf schmalen, einsamen Waldpfaden geht es jetzt steil bergan und schließlich durch die Flanke des 504 Meter hohen Treutelskopfes. Wieder talwärts wandernd passieren wir die Marthaquelle und gelangen kurz darauf zur Burgruine Landeck.


Vom Bergfried der Burg Landeck schweift der Blick über Klingenmünster hinweg weit ins Haardtvorland

Eine breite Brücke bringt uns über den Burggraben in das Innere von Burg Landeck. Sie liegt direkt an der Abbruchkante der Haardt und gestattet den Wanderern eine herrliche Aussicht in die oberrheinische Tiefebene und auf den Ort Klingenmünster. Die Schenke im Burghof verwöhnt mit deftigen, regionalen Gerichten und einem süffigen Glas Weizenbier. Auch diese pfälzische Burg stammt aus dem 11. Jahrhundert. Sie war Reichslehen und befand sich zeitweise auch im Besitz des Königs Rudolf von Habsburg. In den pfälzischen Bauernkriegen wurde die Burg 1525 zerstört, danach aber wieder aufgebaut. Der Turm kann bestiegen werden und bietet von seinen Zinnen eine beeindruckende Rundumsicht auf die Höhenzüge der Haardt. Besondere Verdienste um den Erhalt der Anlage hat sich der Landeckverein erworben. Er erhält von den Wanderern daher einen kleinen Obolus für die Turmbesteigung.

Traumhafte Ausblicke von der Madenburg ins Haardtvorland

Wegen ihren herrlichen Ausblicken in die Oberrheinische Tiefebene gilt die Madenburg als "Balkon der Pfalz"

Wir verlassen den Burgberg der Landeck und folgen ab jetzt bis zum Schluss der Rundwanderung dem Pfälzer Weinsteig in Richtung Norden. Der Fernwanderweg führt uns talwärts nach Klingenmünster. An der Pfalzklinik Landeck vorbei gelangen wir in das Kaiserbachtal. Als schmaler Pfad führt der Weinsteig auf der anderen Seite des Baches und nach Querung der B48 in Serpentinen durch die Flanke des Pfaffenberges steil bergauf zur Madenburg, dem "Balkon der Pfalz". Als wir auch diese staufische Feste durch das Burgtor betreten und den Turm besteigen, wird jedem klar, dass sie diese Bezeichnung wahrlich verdient hat. Der Blick fällt weit in das Haardtvorland und in den Wasgau hinein. Die Burgruine ist eine der größten und ältesten Burganlagen der Pfalz. Sie wurde ausgangs des 11. Jahrhunderts erstmals erwähnt. Während der Bauernkriege wurde die Madenburg niedergebrannt, im 17. Jahrhundert schließlich vollständig zerstört und nicht wieder aufgebaut. Große Teile der Burg sind heute noch begehbar. Besonders imposant und sehenswert sind die beiden Treppentürme aus der Renaissancezeit. Dieser hochinteressanten Exkursion durch das Mittelalter und die pfälzische Burgenkunde schließt sich ein Besuch in der Burgschenke an. Hier lassen wir die wunderschöne Tour durch den sommerlichen Pfälzer Wald gemütlich ausklingen. Dann machen wir uns auf den letzten Wanderkilometer zum Ausgangspunkt, dem Waldparkplatz am Pieta-Häuschen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Diese, von Profirouten zusammengestellte und frei konzipierte Burgen-Rundwanderung am Pfälzer Weinsteig sucht auch in der Region ihresgleichen. Eine zutreffende Bezeichnung für die Runde wäre sicherlich auch: "Auf den Spuren der Staufer durch den Pfälzer Wald", denn die fünf mittelalterlichen Gemäuer wissen viel zu erzählen über dieses deutsche Herschergeschlecht, das vom 11. bis ins 13. Jahrundert hinein die Geschicke des Römischen Reiches Deutscher Nation maßgeblich mitbestimmte. Besonders die Trifels kann man fraglos als ein Herzstück deutscher Geschichte bezeichnen. So gestaltet sich diese Rundwanderung durchaus als eine historische Exkursion durch das Hochmittelalter auf engstem Raum. Darüber hinaus weiß natürlich auch die exzellente Routenführung trefflich zu punkten. Wie man es vom Pfälzer Wald kennt und gewohnt ist, werden in der überwiegenden Mehrzahl weiche Waldpfade beschritten. Von Waldhambach hinauf zum Teutelskopf und aus dem Kaiserbachtal bergwärts zur Madenburg sind allerdings zwei stramme Anstiege zu meistern, sodass auf der Gesamtstrecke insgesamt nahezu 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg bewältigt werden müssen. Konditionell sollte man also gut beieinander sein. Außerdem empfiehlt es sich ein GPS-Gerät und/oder die Wanderkarte des Pfälzerwaldvereins "Annweiler am Trifels" im Maßstab 1:25.000 mitzuführen. Als Einkehrmöglichkeiten mit Köstlichkeiten aus der regionalen Küche bieten sich die Burgschänken der Burg Landeck und der Madenburg an.

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