Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 769
Gesamtabstieg (Meter):: 769
Anfahrt planen:
Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Rheinsteig zu traumhaften Aussichtspunkten im Siebengebirge

Wichtiger Hinweis:

Die hier beschriebene Rheinsteigrunde durch das Siebengebirge verfügt über kein einheitliches Wegezeichen. In übergroßen Teilabschnitten, besonders im Mittelteil, folgen wir der Beschilderung des Rheinsteigs. Gleich zu Beginn geht es mit dem rechtsrheinischen Rheinhöhenweg zum Großen Ölberg hinauf. Deshalb sollte man sich beim Nachwandern der downloadbaren GPX-Datei von Profirouten bedienen.

Wer eine Rundtour der Streckenwanderung über den Rheinsteig im Siebengebirge vorzieht, der sollte die nachfolgend beschriebene Route erwandern. Nahezu alle Highlights zweier Etappen des Fernwanderweges entlang des Rheins sind in den Streckenverlauf integriert und lassen das Herz eines jeden Wanderfreundes höher schlagen. In der überwiegenden Mehrzahl führt die Route über erdige, naturbelassene Waldpfade. Dabei wird allerdings eine gute Kondition vorausgesetzt. Neben der Wanderdistanz von knapp 22 Kilometern sind mehr als 1.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen. Zwei mittelalterliche Gemäuer liegen am Weg und fünf "Siebengebirgsgipfel" werden bestiegen. Mehrere Einkehrmöglichkeiten und die Streckenführung durch schattige Laubgehölze sorgen auch an heißen Sommertagen für uneingeschränktes Wandervergnügen.

Grandioses Rheintalpanorama vom Großen Ölberg flussabwärts

Vom bewirtschafteten Gipfelhaus auf dem Großen Ölberg genießen wir gigantische Weitblicke ins Rheintal

Wir beginnen die Wanderung auf der Margarethenhöhe. Hier steht zumindest an den Wochentagen ausreichend kostenpflichtiger Parkraum zur Verfügung. Es ist ein Tagesticket für 3,00 € zu lösen. Nach dem Überschreiten der viel befahrenen L331 geht es zum Großen Ölberg hinauf. Wir nehmen die "Direttissima", also den überaus steilen, geradeaus verlaufenden Wanderweg. Wem diese Route zu steil ist, der wählt den Aufstieg über die windungsreiche Fahrstraße. Im Gipfelbereich geht es in beiden Fällen über hölzerne Trittstufen stramm bergan zum höchsten Gipfel des Siebengebirges. Neben dem bewirtschafteten Gipfelhaus auf 461 Metern erwartet den Wanderer ein gigantisches Rheintalpanorama. Nach Norden fällt der Blick rheinabwärts ins weitläufige Flusstal und auf die Stadt Bonn. Von einer Felsbastion zeigen sich geradeaus nach Westen über das Rheintal hinweg die Berge der Eifel. Bei einer ausgedehnten Wanderpause genießen wir diese wunderbaren Ausblicke.


Links abzweigend von der Nonnenstrombergstraße führen schmale Pfade zur Burgwüstung Rosenau

Mit der Aufstiegsroute und dem rechtsrheinischen Rheinhöhenweg steigen wir vom Großen Ölberg zu Tal. Vorbei an der Stuttgarter Hütte und einem pfadigen Schlenker, der die Erhebung Wasserfall umrundet, gelangen die Wanderer links abzweigend vom Rheinhöhenweg zur Burgwüstung Rosenau. Die von Dietrich von Rosenouwe zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbaute Burg wurde durch das nahe gelegene Kloster Heisterbach im Jahre 1250 erworben und geschleift. Die kümmerlichen Reste sind für Besucher zugänglich. Von der Burgwüstung Rosenau geht es zurück zum Rheinhöhenweg, der hier schon, ausgewiesen als Zuwegung zum Rheinsteig, über die fein geschotterte breite Nonnenstrombergstraße in Richtung Petersberg läuft. Wir wandern am bewirtschafteten Einkehrhäuschen vorbei, folgen weiterhin der Nonnenstrombergstraße und ignorieren wenig später die links abzweigende windungsreiche Überschreitung des Nonnenstromberges. Schließlich treffen die Wanderer auf die Rheinsteigroute, die vom Kloster Heisterbach kommend von rechts in die Nonnenstrombergstraße einmündet.

Auf naturbelassenen erdigen Pfaden geht es zur Burgwüstung Rosenau

Von der Terrasse des Grandhotels Steigenberger auf dem Petersberg fällt ein herrlicher Blick ins Rheintal

Von jetzt an folgen wir der Rheinsteigroute, die mit einem holprigen Pfad zum Petersberg hinauf steigt. In diesem kurzen Teilabschnitt befinden sich die Wanderer auf dem Bittweg, der das Kloster Heisterbach mit dem Petersberg verbindet. Ein altes Steinkreuz am Wegrand und der Info-Text auf einem Findling weisen auf die Jahrhunderte alte Tradition der Wallfahrten zum Petersberg hin. Auf der 336 Meter hohen Bergspitze angekommen treffen die Rheinsteigwanderer auf das geschichtsträchtige Grandhotel Steigenberger. Es findet heute als Gästehaus der Bundesrepublik und Tagungsort internationaler Konferenzen Verwendung. Von der weitläufigen Terrasse des Grandhotels erfreuen wir uns bei einer Wanderpause an herrlichen Tiefblicken ins Rheintal und über den breiten Strom hinweg bis weit in die Eifel hinein. Vom Petersberg folgt der Rheinsteig noch ein kurzes Stück dem Bittweg in Richtung Königswinter, biegt dann aber nach links ab und durchmisst die idyllisch gelegene Mondscheinwiese. Nach Querung des Mirbesbaches und der L331 wandern wir auf breiten Wegen sanft bergan durch ein offenes, ehemals bewaldetes Tal in Richtung Geisberg.


Die Insel Nonnenwerth ist vom neu gestalteten Drachenfelsplateau rheinaufwärts im breiten Stromtal gut auszumachen

Der 324 Meter hohe Gipfel des Geisberges wird auf schmalen Waldpfaden bezwungen. Von der dort anzutreffenden Schutzhütte genießen wir erneut ein grandioses Rheintalpanorama. Weit voraus gen Süden ragt der Große Breiberg auf. Im Westen ist bereits der Drachenfels zu sehen, den die Rheinsteigrunde noch anlaufen wird. Darüber hinaus ist an zwei Stellen auch Vater Rhein zu sehen. Nach kurzer Wanderpause verlassen wir den Geisberg und wandern durch die abfallende Flanke des Schallenberges. Mit der fein geschotterten breiten Drachenfelsstraße läuft die Rheinsteigrunde am bewirtschafteten Milchhäuschen vorbei hinüber zum Drachenfels. Steil bergan wandernd wird der 4. Gipfel des Tages bestiegen. Auf dem erst kürzlich neu gestalteten weitläufigen Drachenfelsplateau tummeln sich eine Menge Touristen, die in der Mehrzahl mit der Drachenfelsbahn von Königswinter herauf gekommen sind. Von der hohen Warte nehmen sie das traumhafte Rheintalpanorama in Augenschein. Die Insel Nonnenwerth ist im breiten Flusstal rheinaufwärts zu sehen. Am gegenüber liegenden linken Rheinufer zeigen sich Bonn-Mehlem und weit in der Ferne die rheinland-pfälzische Ortschaft Rolandseck.

Vom Drachenfelsplateau fällt der Blick ins Rheintal und auf die Insel Nonnenwerth

Im letzten Drittel führt uns die Rheinsteigrunde in einem ständigen Auf und Ab durch die idyllischen Breiberge

Auf dem Drachenfelsplateau ist natürlich eine große Pause absolute Pflicht. Dabei schweift der Blick hinauf zum ruinösen Bergfried der Burg Drachenfels. Die Höhenburg auf dem 321 Meter hohen gleichnamigen Trachytfelsen wurde vom Kölner Erzbischof Arnold I. im Jahre 1138 errichtet. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde Burg Drachenfels 1634 geschleift und nicht wieder aufgebaut. Vom Drachenfelsplateau fällt der Rheinsteig auf schmalen, windungsreichen Pfaden bergab nach Rhöndorf. Hoch über dem Rheintal betrachten wir Rhöndorf vom Vorplatz des Ulanendenkmals aus der Vogelperspektive. Außerhalb der Ortslage passieren wir im Fonsbachtal den Rhöndorfer Waldfriedhof, die letzte Ruhestätte Konrad Adenauers. Ein letzter gravierender Anstieg ist jetzt noch zu meistern. Der Rheinsteig führt die Wanderer zu den Breibergen hinauf. Auf schmalen, mit Felsen gesäumten Waldpfaden lassen wir den Großen Breiberg rechts liegen und besteigen lediglich den 288 Höhenmeter messenden Kleinen Breiberg. Die Rheinsteigrunde läuft sodann vom fünften Gipfel hinüber zum Löwenburger Hof. An dieser Stelle verlassen wir die Rheinsteigroute. Auf örtlichen Wanderwegen geht es am Drei-Seen-Blick vorbei zurück zum Start- und Zielpunkt auf der Margarethenhöhe. Hier endet eine herrliche Premiumrunde durch das Siebengebirge.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Wandern in Premiumqualität ist im Siebengebirge ein leichtes Unterfangen. Ob man sich dazu des Rheinsteiges, des rechtsrheinischen Rheinhöhenweges oder eines örtlichen, gut ausgewiesenen Wanderweges bedient ist vollkommen gleich. Das Wandererlebnis wird in allen Fällen an die so begehrenswerte höchste Wanderklasse heran reichen. Dafür sorgen der ungemein hohe Anteil an erdigen, naturbelassenen Waldpfaden im gesamten Siebengebirge, unzählige Schutzhütten und Ruheplätze, eine ganze Reihe von Einkehrmöglichkeiten und die nahezu unverlaufbar angebrachte Beschilderung auf behauenen Findlingen. Die grandiosen Ausblicke von den Berggipfeln ins Rheintal sind kaum noch zu toppen und die mittelalterlichen Gemäuer erweisen sich als durchaus sehenswert. Um das Siebengebirge in Gänze kennen zu lernen, muss man die Wanderstiefel allerdings an mehreren Tagen schnüren. Die hier beschriebene Rheinsteigrunde ist daher nur eine von mehreren ereignisreichen Routen in dem hügeligen Gebirgszug rechts des Rheins.

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