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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 587
Gesamtabstieg (Meter):: 587
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Region: Westerwald
Art: Rundwanderung
Kilometer: 22
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Durch das Sayn- und Iserbachtal zur Burgruine Isenburg

Die Wällertour Iserbachschleife im Naturpark Rhein-Westerwald ist an Abwechslungsreichtum kaum zu übertreffen. Auf schmalen Pfaden, Feld- und Waldwegen geht es konditionell recht anspruchsvoll durch abgeschiedene Bachtäler und über die Westerwaldhöhen hinweg. Ein verfallenes mittelalterliches Gemäuer, eine Kirchenruine mitten im Wald und herrliche Fernsichten runden das ereignisreiche Wandererlebnis ab. Bei sonnigem Herbstwetter beginnen wir die Tour im Westerwaldort Anhausen vom Wanderparkplatz „Auf dem Loh“. Entgegen des Uhrzeigersinnes starten wir in die 22 Kilometer lange Runde. Über eine Freifläche geht es ausgangs der Bebauung leicht bergab und dann auf verwunschenen Pfaden in das Steinebachtal hinein.

Blick von der Wäller-Tour ins herbstbunte Saynbachtal

Die Kirchenruine Hausenborn wurde im Jahre 1441 errichtet und liegt mitten im Wald

Eine Weile wandern wir am munter plätschernden Steinebach entlang. Nach dem Passieren einer Schutzhütte trifft die 9köpfige Gruppe auf die Kirchenruine Hausenborn. Sie wurde 1441 als Stiftung der Herren von Isenburg erbaut und im Jahre 1788 aufgegeben. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten in den Jahren 1984 – 1990 erfolgte die Einsegnung der Pietà als Duplikat des historischen Vesperbildes aus dem 15. Jahrhundert. Vom alten Kirchengemäuer führt ein steiler Pfad hinauf zu einem Panoramablick über das Saynbachtal. Weit in der Ferne ist auf der Anhöhe die Isenburg gut auszumachen. Von der Kirchenruine Hausenborn folgt die Route schmalen, oftmals auch felsigen Steigen auf Höhe bleibend in den Steilhang hinein. Linker Hand ragen mehrere Felsenklippen auf, während zur Rechten hin das Gelände fast alpin in das Saynbachtal abbricht. Der herbstliche Laubfall ist schon recht weit fortgeschritten. So zeigt sich zwischen dem Geäst des Öfteren die Ruine der Isenburg. Sie ragt hoch über dem Tal auf und rückt jetzt immer näher.


Die Ortschaft Isenburg mit ihren mittelalterlichen Gemäuern ist überaus sehenswert.

Über steinerne Stufen steil abfallend geht es schließlich ins Tal. Die Wanderer gelangen in den Ort Isenburg im Saynbachtal. Das Dorf liegt in einer engen Schlucht, die der Fluss in Jahrmillionen in das harte Schiefergestein hineingeschnitten hat. Noch heute sind einige Gemäuer der mittelalterlichen Befestigung des Burgfleckens erhalten geblieben. So hat man die „Alte Porz“ in der Ortsmitte zu einem Heimatmuseum umgebaut und die Schildpforte oberhalb des Friedhofes kann über einen hölzernen Aufstieg bestiegen werden. Sie gestattet eine hervorragende Aussicht auf die Isenburg, zu der die Wanderer kurz darauf aus der Dorfmitte steil bergan und rechts abzweigend von der eigentlichen Streckenführung aufsteigen.

Blick von der Schildpforte auf die Ortschaft Isenburg

Die Isenburg ragt auf einem 250 Meter hohen Felsensporn auf, der von drei Bächen umflossen wird

Die Ruine der Isenburg hoch über dem gleichnamigen Ort war im Mittelalter eine stattliche Höhenburg. Sie liegt auf einem 250 Meter hohen Bergvorsprung, der von dem Ommels-, dem Wiebels- und dem Iserbach umflossen wird, die alle in den Saynbach münden. Urkundliche Erwähnung fand die Burg erstmals im Jahre 1103 in einer Urkunde des Erzbischofs Bruno von Trier. Reinbold und Gerlach von Isenburg sollen die Erbauer gewesen sein. Bis zum Jahre 1625 war die Burg bewohnt. Nach der Besetzung durch spanische Truppen im Jahre 1633 verfiel die Anlage. Heute ist von der einst stolzen Feste nicht mehr viel zu sehen. Allerdings sind umfangreiche Sanierungsarbeiten im Gange, die die letzten mittelalterlichen Mauerreste vor dem vollkommenen Verfall sichern sollen. Die Weitblicke vom Burgberg auf die Ortschaft Isenburg, hinüber zur Pfarrkirche St. Katharina und weit in das Saynbachtal hinein sind allerdings aller Aufstiegsmühen wert. So halten wir auf dem Burgberg ausgiebige Wanderrast, bevor wir die Ortschaft Isenburg durch die Schildpforte verlassen.


Im Iserbachtal gefällt die Streckenführung über schmale Trampelpfade in besonderem Maße

Steil bergan geht es jetzt zur Anhöhe hinauf. Gleich zwei herrliche Aussichtspunkte locken links abzweigend von der Strecke von denen der Blick hinüber zur Isenburg und tief hinab in das Iserbachtal schweift. Eine Weile folgt die Route breiten Waldwegen, bevor sie schließlich ins Iserbachtal abfällt. Eine Landstraße wird überschritten. Nun folgt die Wäller-Tour dem Iserbach entgegen der Fließrichtung. In diesem Teilabschnitt gefällt die Streckenführung ganz besonders. Schmale Trampelpfade führen in ständigem Auf und Ab durch herbstbuntes Niedergehölz hinüber zur Thalhauser Mühle. In der Mühlenschenke wird Mittagseinkehr gehalten und eine weitere Wanderpause eingelegt.

Auf der Wäller-Tour an Veltens Weiher

Mit dem Thalhauser Bach geht es an Veltens Weiher vorbei zur Hochfläche bei Rüscheid hinauf

Vom Gasthaus Tahlhauser Mühle folgt die Iserbachschleife weiterhin dem Gewässer und führt an zahlreichen, idyllisch gelegenen Fischteichen vorbei. Auf einer Weide am Wegesrand bewundern wir mehrere zottelige schottische Hochlandrinder. Schließlich verlässt die Route das Iserbachtal und zieht mit dem Thalhauser Bach an Veltens Weiher vorbei zur Hochfläche bei Rüscheid hinauf. An herbstlichen Waldsäumen entlang geht es über die Westerwaldhöhen hinweg. Von einer Wanderhütte genießen die Wanderer die traumhaften Fernblicke, bevor es durch ein weiteres Bachtal zum Ausgangsort nach Anhausen zurück geht. Eingangs der Ortschaft treffen wir auf die Pfarrkirche, die mit ihrem wuchtigen Westturm unter den baukünstlerisch bedeutenden Kirchen des Vorderen Westerwaldes eine besondere Stellung einnimmt. In der Gastwirtschaft von Anhausen endet die traumhafte Wällertour durch das Iserbachtal bei einem frisch gezapften Weizenbier. 

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Wäller-Tour Iserbachschleife ist eine Traumroute im Rheinischen Westerwald und gefällt durch ihre abwechslungsreiche Streckenführung, die durch einsame Bachtäler läuft und über aussichtsreiche Hochflächen hinweg führt. Bei einem hohen Pfadanteil werden kulturhistorisch herausragende Gemäuer, wie die Kirchenruine Hausenborn, die Schildpforte und natürlich die Isenburg angelaufen. Die Rundwanderung ist hervorragend ausgeschildert und mit einer ausreichenden Zahl an Rastmöglichkeiten versehen. Die Thalhauser Mühle, bietet sich zur Einkehr an, hat allerdings während der Woche erst ab 16:00 Uhr geöffnet. Hier besteht darüber hinaus noch die Möglichkeit anhand einer ausgeschilderten, etwas mehr als drei Kilometer langen Abkürzung direkt zum Ausgangspunkt nach Anhausen zurückzuwandern.

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