Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Lahntal, Taunus
Art: Streckenwanderung
Kilometer: 20
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mit dem Lahnwanderweg durch die historische Altstadt von Limburg nach Diez

Auf dem 20 Kilometer langen Teilabschnitt von Villmar nach Diez weiß der Lahnwanderweg nur mäßig zu begeistern. Das liegt allerdings nicht an der Routenführung oder den landschaftlichen Eindrücken, sondern an der unzulänglichen Beschilderung und einer Umleitung, die auf den Brückenneubau der Autobahn A3 zurück zu führen ist (Stand 2017). Sollten diese Einschränkungen behoben sein, kann man sich auf dieser Etappe an schmalen Pfaden, felsigen Steigen und einer Durchwanderung der überaus sehenswerten Limburger Altstadt erfreuen. Auch mehrere Panoramablicke ins Lahntal und zwei sehenswerte mittelalterliche Gemäuer werden angelaufen.

Blick ins Lahntal vom Lahnwanderweg

Vom Lahnwanderweg fallen herrliche Tiefblicke ins Lahntal

Am Lahnufer in Villmar starten die Wanderer in die 15. Etappe des Lahnwanderweges und marschieren eine Weile an der Lahn entlang. Eine kleine Schleuse wird passiert, bevor leicht rechts schwenkend eine Bahnlinie überquert wird. Zum Passieren der Gleisanlage muss man anrufen, dann öffnet sich kurz darauf die Schranke wie von Geisterhand. Linker Hand fällt sogleich der Blick über eine Freifläche hinweg auf die Bodensteiner Lay mit dem König-Konrad-Denkmal. Im weiteren Verlauf führt der schmale Waldpfad an der mächtigen Ibach-Eiche vorbei zu den Lahnhöhen hinauf. Hier trifft die Gruppe auf die Hauptwanderroute des Lahnwanderweges, der jetzt an spätsommerlichen Waldsäumen entlang läuft. Noch einmal fällt die Route ins Lahntal hinein, um dann auf felsigen Steigen zu einem ersten Panoramablick ins Lahntal hinauf zu klettern. Vom Aussichtspavillon hoch über dem Flusstal genießen wir eine Weile die schönen Tiefblicke auf die träge dahin fließende Lahn und folgen dann der Route auf schmalen Steigen an der westerwaldseitigen Hangkante entlang.


Die Besichtigung von Burg Runkel ist sehr zu empfehlen

Wenig später zeigen sich jenseits des Flusses die ersten Häuser der Ortschaft Runkel und auch das trutzige Gemäuer von Burg Runkel, die hoch über dem Lahntal auf einem Felsen aufragt, präsentiert sich den Wanderern. Steil geht es jetzt zu Tal. Wir überschreiten die alte Lahnbrücke von Runkel und wechseln zum taunusseitigen Lahnufer hinüber. Vor uns und 40 Meter über dem Lahntal ragt Burg Runkel auf. Die imposante, das Ortsbild prägende mittelalterliche Höhenburg wurde erstmals 1159 urkundlich erwähnt und von den Herren von Runkel zur Sicherung der Lahnbrücke erbaut. Eine Besichtigung ist sehr lohnend, befindet sich doch in der Unterburg ein Museum. Zudem kann der Bergfried bestiegen werden. Von seinen Zinnen hat man eine herausragende Rundumsicht auf Runkel und diesen Teil des Lahntales. Wir verlassen den schönen Ort und folgen der Routenführung in die Lahnauen hinein. Ein Indianerdorf mit einer Reihe von Tipis ist hier am Wegrand zu bewundern. Aber schon kurz danach steigt der Lahnwanderweg zu den Taunushöhen hinauf und läuft auch hier auf schmalen, idyllischen Waldpfaden an der Hangkante entlang.

Hoch über dem Lahntal ragt Burg Runkel auf

Aus den Lahnauen fällt der Blick auf die Lubentius-Basilika von Dietkirchen

Wir passieren einen alten jüdischen Friedhof und wandern dann auf einer schnurgeraden Forststraße durch den Ennericher Wald an einem Friedwald vorbei. Nachdem wir den Forst verlassen haben, treten erste Schwierigkeiten mit der Beschilderung auf. Die Richtungspfeile unter den verwitterten Wegezeichen sind kaum noch lesbar und mehrmals laufen wir in die falsche Richtung. Auch am Emsbach ist die Routenführung schwierig festzulegen, da uns die auf einem Basaltstein angebrachte Beschilderung den falschen Weg weist. Wir schlucken unseren Ärger hinunter, bewundern die Lubentius-Basilika von Dietkirchen, die aus der Ferne vom anderen Lahnufer herüber grüßt und streifen schließlich die Ortschaft Eschhofen am Ortsrand. Nach dem Durchwandern der Lahnwiesen beginnt die Umleitung des Lahnwanderweges infolge der Neubauarbeiten an der Autobahnbrücke der A3. Mindestens bis 2018 soll die geänderte Routenführung noch notwendig sein.


Am Limburger Dom vorbei läuft der Lahnwanderweg in die historische Altstadt hinein

Zähneknirschend nehmen wir daher in Kauf, dass uns der Lahnwanderweg auf mehr als einem Kilometer neben einer Kreisstraße über einen asphaltierten Radweg führt. Erst kurz vor Limburg treffen wir wieder auf die ursprüngliche Route, die direkt am Ufer der Lahn entlang läuft. Schon bald ist weit voraus die Silhouette des Limburger Domes zu sehen. Bevor wir allerdings die Limburger Altstadt betreten, wird im Biergarten der historischen Obermühle noch ausgiebig Wanderrast gehalten. Erst dann machen wir uns, vorbei an der alten Lahnbrücke, auf den Weg, um die verwinkelten Gassen der Altstadt mit ihrer herausragenden Fachwerksubstanz zu erkunden. Neben dem siebentürmigen Limburger Dom und den unzähligen mittelalterlichen Gebäuden bewundern wir auch das historische Rathaus der Lahnstadt.

Auf dem Lahnwanderweg am Limburger Dom

Am Schloss Oranienstein vorbei gelangen wir in den Zielort Diez

Über den Kornmarkt verlassen wir Limburg und steigen in die bewaldeten Taunushöhen hinein. Erneut gibt es Probleme mit der Wegfindung. Die an den Bäumen angebrachten Beschilderungen sind kaum noch erkennbar, von Efeuranken fast zugewachsen oder ungünstig angebracht. So nehmen wir auch hier mehrmals Anlauf, um die richtige Strecke ausfindig zu machen. Der Rest ist schnell erzählt. Über Wiesengelände geht es auf ungemähtem, und schlecht ausgewiesenem Geläuf an einem Pferdegestüt vorbei. Noch einmal geht es bergauf. Ein Bergrücken wird überschritten, bevor wir am Schloss Oranienstein vorbei hinab in den Zielort Diez gelangen.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Das Lahntal ist eine traumhafte Wanderregion und wird von einem zertifizierten Fernwanderweg durchmessen, der auf dieser Etappe in weiten Teilen nur unzulänglich beschildert ist. Während die Landschaft, die Routenführung und auch das kulturelle Angebot zweifelsohne überzeugen, bedarf die Wegweisung einer dringenden Verbesserung. Hier sind die Betreiber von einer Premiumqualität weit entfernt. Rückblickend wäre es daher wohl besser gewesen, in Limburg den Zug zu besteigen, um das letzte Drittel der Etappe bis nach Diez mit der Bahn zurück zu legen. Trotz der schönen landschaftlichen Eindrücke im ersten Teil auf der Strecke von Villmar nach Limburg erscheinen drei Bewertungssterne für diese Streckenwanderung im Lahntal gerade noch vertretbar.

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