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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 382
Gesamtabstieg (Meter):: 382
Anfahrt planen:
Region: Eifel
Art: Rundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Mittelalterliches Flair und aussichtsreiche Pfade in der Nordeifel

Insgesamt 18 EifelSpuren sind im Kreis Euskirchen anzutreffen, von denen die nachfolgend beschriebene EifelSpur Auf den Spuren der Raubritter sicherlich eine der bemerkenswertesten ist. Das mittelalterlich anmutende Burgdorf Reifferscheid mit der gleichnamigen Burg und dem besteigbaren Bergfried prägen diese knapp 15 Kilometer lange Nordeifelwanderung in besonderem Maße. Hinzu gesellen sich eine ungemein abwechslungsreiche Streckenführung, herrliche Ausblicke in die hügelige Landschaft und mehrere Bachläufe an denen die Route entlang führt. In großen Teilen werden schmale, erdige Wald- und Uferpfade beschritten. Breite Feld-, Wiesen- und Forstwege gehören ebenfalls zum Streckenprofil dieser bemerkenswerten Runde im Naturpark Hohes Venn, bei der mehrere stramme Anstieg zu meistern sind.

Im historischen Ortskern des Burgdorfes Reifferscheid

Aus dem Reinzelbachtal steigt die EifelSpur mit einem schmalen Pfad zum mittelalterlichen Burgberg hinauf

Wir starten in die EifelSpur in Reifferscheid auf dem Parkplatz an der L17. Hier trifft man in ausreichender Zahl auf kostenlose Parkmöglichkeiten. Mit den Dorfstraßen "Im Tal" und "In den Weihern" gelangen die Wanderer ausgangs der Bebauung in das idyllische Reinzelbachtal. Auf einem breiten Uferweg geht es ein kurzes Stück am munter plätschernden Reinzelbach entlang, um dann mit einem nach rechts abzweigenden schmalen Pfad in den Hang zu steigen. Geländerbewehrt führt die Route am "Gröttchen" vorbei, einem schön gestalteten Marienbildstock. Weiter aufsteigend gelangen wir auf den Burgberg. Dort treffen die Wanderer auf das historische Matthiastor. Abweichend von der EifelSpur lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, den mittelalterlichen Ortsteil der Gemeinde Reifferscheid näher in Augenschein zu nehmen. Wir durchschreiten dazu das imposante Matthiastor und bewundern die uralten, wunderschön renovierten Fachwerkgemäuer. Die heutigen Wohnhäuser dienten einstmals als Stallungen und wurden bereits im 12. Jhrt. errichtet.


Der Bergfried der Burg Reifferscheid kann bestiegen werden und ermöglicht traumhafte Ausblicke

Eine grob gepflasterte Dorfstraße führt uns an der Vorburg vorbei, deren Osttor heute als Standesamt der Gemeinde Hellenthal Verwendung findet. Durch ein weiteres Tor betreten wir sodann den eigentlichen Burghof. Im Jahre 1106 wurden Reifferscheid und die gleichnamige Höhenburg erstmals urkundlich erwähnt. Der spätere Burgherr Johann V. von Salm-Reifferscheid brach ausgangs des 14. Jahrhunderts durch zahlreiche Raubzüge den Landfrieden. Diesem Umstand hat die EifelSpur Auf den Spuren der Raubritter wohl ihren Namen zu verdanken. Von dem einstigen, schlossähnlichen Gemäuer sind lediglich Reste der Umfassungsmauern, ein Torbau und der weiß getünchte mächtige Bergfried erhalten geblieben. Letzterer ist für Besucher zugänglich und kann bestiegen werden. Dabei fällt gleich zu Beginn ein schauriger Blick durch das Angstloch in das Burgverlies, in dem der skelettierte Torso des letzten Gefangenen zu sehen ist. Von der aussichtsreichen Wehrplatte fällt dann ein traumhafter Blick auf Reifferscheid und zur anderen Seite hin weit in das Wolferter Bachtal.

Das Burgdorf Reifferscheid von der Wehrplatte des Bergfrieds

Im Eifelort Hellenthal werden der Platißbach und die wild schäumende Olef überschritten

Wir verlassen das unmittelbare Burggelände, auf dem alljährlich zur Adventszeit ein schöner Weihnachtsmarkt stattfindet. Außerhalb des Burgberings erweist sich die spätgotische Pfarrkirche zum Hl. Matthias mit ihrer reichhaltigen Ausstattung als überaus sehenswert. Über das Marktgässchen und durch das Matthiastor verlassen wir den historischen Ortskern von Reifferscheid. Nach Querung der Burgstraße geht es an herbstbunten Waldsäumen entlang und über landwirtschaftliche Nutzflächen hinweg. Breite Feld- und Wiesenwege und schmale Waldpfade prägen in diesem Teilabschnitt das Streckenprofil. In Sichtweite zur Ortschaft Hönningen wandern wir talwärts nach Hellenthal. Über die Dorfstraße Hinterseifen betreten die Wanderer den Eifelort. Am Ufer der Olef führt die Beschilderung durch einen kleinen Fitnesspark. Dann werden zuerst der Platißbach und im Anschluss daran die wild schäumende Olef überschritten. ein 28 Kilometer langer linker Nebenfluss der Urft.


Aus dem Oleftal geht es zur Wanderhütte "Sündentempelchen" hinauf, die zur Rast einlädt

Mit der Hardtstraße verlassen wir Hellenthal und steigen am linksseitigen Olefufer in den steilen Hang. Wurzelige Steige führen zum Sündentempelchen hinauf, einer kleinen, schnuckeligen Wanderhütte die zur Rast einlädt. In den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde das Sündentempelchen von Junggesellen aus Kirchseiffen, dem damals noch selbständigen Ortsteil von Hellenthal, errichtet. Nach der Wanderpause läuft die EifelSpur auf breiten Forst- und Wiesenwegen über eine weitläufige Hochfläche. Schöne Fernsichten in die hügelige Nordeifel sorgen für die notwendige Kurzweil in diesem doch etwas eintönigen Streckenabschnitt. Mit schmalen Waldpfaden, vorbei an einem mächtigen Holzkreuz, fällt die Route vom Kirchenberg in die Ortschaft Blumenthal hinein. Am Ufer der Olef bewundern wir am Ortseingang eine alte Steinbrücke und die Pfarrkirche von Blumenthal, die der Hl. Brigida geweiht ist.

An der Olef-Brücke im Eifelort Blumenthal

In der Nähe der Ortschaft Wollenberg führt die EifelSpur an der Burgwüstung Altenberg vorbei

Wir verlassen Blumenthal durch die Straße "Im Fuchsloch". Vorbei an einem historischen Mühlengemäuer geht es auf erdigen Pfaden mit dem "Geologisch-Montanhistorischen Lehr- und Wanderpfad" am Reifferscheider Bach entlang. Rechts des Weges zeigen sich zwei nicht zugängliche Erzabbaustollen, bevor der Reifferscheider Bach überschritten wird. Anfangs durch Heckengelände, später durch Hochwald wandern wir zum Kühberg hinauf. Noch einmal geht es bergab. Ein kleines Nebengewässer des Reifferscheider Baches wird gequert. Dann steigt die EifelSpur ausgesprochen steil zur ehemaligen Burganlage Altenberg hinauf, von der außer einer Hinweistafel nichts mehr zu sehen ist. Nahezu uneinnehmbar befand sich die Burg auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Felsensporn. Die vierte Seite war durch einen tiefen Graben geschützt. In Sichtweite der Ortschaft Wollenberg führt uns die EifelSpur vom Hohleberg mit Serpentinenpfaden talwärts zurück nach Reifferscheid. Hier endet eine herrliche Wanderung in der Nordeifel.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Ohne Zweifel ist die knapp 15 Wanderkilometer messende EifelSpur Auf den Spuren der Raubritter dem begehrten Premiumsegment zuzuordnen. Allein die ausgesprochen abwechslungsreiche und in großen Teilen pfadige Routenführung rechtfertigen diese Zuweisung. Absolutes Highlight der Runde ist jedoch das Burgdorf Reifferscheid. Das mittelalterliche Flair, die liebevoll restaurierten Fachwerkgemäuer und last but not least die Burgruine Reifferscheid begeistern jeden Wanderer. Die Besteigung des Bergfrieds mit seinen grandiosen Fernsichten ist ein absolutes Muss. Hinzu gesellen sich gleich vier wild schäumende Gewässer der Reinzelbach, der Platißbach, die Olef und der Reifferscheider Bach an denen die Route entlang läuft. Die zu überwindenden Höhenzüge im Naturpark Hohes Venn gestatten immer wieder herrliche Ausblicke in die hügelige Nordeifel. Nahezu unverlaufbar hat man die Route ausgeschildert. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden.

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