Nahezu alpin führt die Abenteuertour an der Abbruchkante eines aufgelassenen Steinbruchs entlang
In der nordwestlichen Ecke der Freifläche auf dem Hinterberg beginnt das Klettererlebnis der Abenteuertour Kondertal. Holprige Felsensteige, mit Wurzeln durchzogene Waldpfade und stark bemooste, mit Flechten und Farnranken versehene Felsformationen bestimmen ab sofort das Streckenprofil und das Landschaftsbild. Schließlich nähern wir uns der lotrecht abfallenden Felswand eines aufgelassenen Steinbruchs. Im nun folgenden Teilabschnitt ist äußerste Vorsicht geboten, führt doch die Kletterroute direkt an der nicht gerade vertrauensvoll aussehenden Abbruchkante entlang. Hinzu gesellen sich Probleme mit der Wegfindung, die oftmals nicht klar zu erkennen ist. Auch wir mussten zweimal umkehren, weil wir uns verstiegen haben. Auf diese nahezu alpine Routenführung folgen schmale Waldpfade, die im Steilhang durch Krüppeleichenbestände laufen. Noch einmal wird es knifflig. Es geht über einen felsigen, leicht ausgesetzten Grat hinweg. Dann fällt die Abenteuertour scharf nach rechts schwenkend und überaus steil ins Eschbachtal ab.


Im schluchtartigen Eschbachtal bewundern wir die urwüchsige Natur und einen kleinen Wasserfall
Der Eschbach ist ein kleines Nebengewässer des Konderbaches. Entgegen der Fließrichtung folgt die Route anfangs in halber Hanglage, wenig später direkt am Gewässer dem Eschbach stetig sanft bergauf. Wir laufen an einer alten Steinbrücke vorbei und erfreuen uns nach einem kurzen Asphaltabschnitt auch im Eschbachtal an der wilden urwüchsigen Natur. Mehrmals sind quer zum Pfad liegende, bereits mit Pilzen besetzte Baumriesen zu unterschreiten oder zu übersteigen. Sogar ein kleiner Wasserfall zeigt sich vom Uferpfad. Allerdings erweist sich die pfadige Streckenführung im weiteren Verlauf als kaum noch begehbar. Brombeerdornen, umgestürztes Geäst und weitere Hindernisse behindern das Fortkommen sehr. Deshalb sind wir froh, als die Routenführung endlich die Bachseite wechselt. Hier führt ein breiter Fahrweg durch das Eschbachtal bis zur Waldescher Kläranlage. Dort überschreiten wir den Bachlauf mittels einer kleinen Furt und gelangen durch Wiesengelände zum Ausgangspunkt zurück.
Fazit und abschließende Bemerkungen:
Ohne Zweifel handelt es sich bei der Abenteuertour Kondertal um eine wilde nahezu unbekannte Rundwanderung. Ausgesprochen pfadig zeigt sich die Routenführung besonders im Kondertal. Auch im letzten Drittel entlang des Eschbaches werden sehr häufig schmale Pfade begangen. Im Bereich des aufgelassenen Steinbruchs hingegen, geht es fast alpin und ziemlich ausgesetzt zu. In diesem Teilabschnitt ist die Wegführung oftmals nur schwer zu erkennen und Trittsicherheit erforderlich. Im Bereich der Hunsrückorte Waldesch und Mariaroth hat man den erwanderbaren Wald- und Wiesenwegen Namen gegeben und entsprechende Holzschilder mit den jeweiligen Aufschriften angebracht. Sie tragen Bezeichnungen wie "Brückensteig", "Maiglöckchenweg" oder "Douglasienweg". Diese Maßnahme erleichtert die Wegfindung beim Nachwandern der Abenteuertour Kondertal ungemein. Rast- und Ruheplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden. Wegen des unbeschilderten und schwierigen Streckenverlaufs hält es Profirouten für durchaus angemessen, in der Kategorie Schwierigkeit die Höchstzahl von fünf Balken zu vergeben.
Tipp des Autors:
Abweichend von der Routenführung des Wanderbloggers Mr. Pfade favorisieren wir im Eschbachtal einen früheren Wechsel der Bachseite. Dies ist wegen der unzumutbaren Wegehindernisse im oberen Eschbachtal angezeigt. Profirouten hat diese unbedingt zu empfehlende Maßnahme in die downloadbare GPX-Datei eingearbeitet.
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