Wegezeichen:
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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Gesamtanstieg (Meter):: 657
Gesamtabstieg (Meter):: 657
Anfahrt planen:
Region: Eifel, Moseltal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 21
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: März, April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Eine aussichtsreiche Runde im oberen Moseltal bei Mehring

Die Highlights der Extratour Zitronenkrämerkreuz, die zu den Moselsteig-Seitensprüngen gehört, sind ohne Zweifel die herrlichen Flusspanoramen, die sich dem Wanderer immer wieder bieten, wenn er über die Moselhöhen streift und den Blick ins Moseltal schweifen lässt. Recht abwechslungsreich zeigt sich dabei die 21 Kilometer lange Rundtour (mit Zu- und Abwegung 25 Kilometer), beinhaltet die Streckenführung doch sonnenüberflutete Weinbergwege, schmale Steilpfade in den Schieferhängen und ruhige Wald- und Wiesenpassagen. Einblicke in das römische Wasserleitungssystem bei Pölich und das Zitronenkrämerkreuz auf dem Huxlayplateau sorgen darüber hinaus für die kulturellen Aspekte in der Extratour zum Moselsteig. 

An der römischen Wasserleitung in Pölich

Offizieller Startpunkt des Moselsteig-Seitensprungs Zitronenkrämerkreuz ist das Huxlayplateau

Wir starten in der Ortsmitte von Mehring in den Moselsteig-Seitensprung und wandern durch die Weingärten zur Huxlayhütte hinauf. Leider ist der Wettergott nicht ganz auf unserer Seite. Es regnet zwar nicht, aber über dem Moseltal hängen an diesem Februarmorgen zähe Hochnebel, die sich wohl erst am Nachmittag auflösen werden. So sind herausragende Tiefblicke ins Moseltal und tolle Panoramafotos wohl eher nicht zu erwarten. Von der rebenumrankten Huxlayhütte, an der die Extratour Zitronenkrämerkeuz ihren Lauf nimmt, soll man bei klarer Witterung eine herrliche Aussicht ins Moseltal und auf den Weinort Mehring genießen können. Wir hingegen müssen stattdessen mit einer grauen "Suppe" vorlieb nehmen, die traumhafte Panoramablicke nur erahnen lässt.

In Pölich kann man die begehbare römische Wasserleitung, ein Wunderwerk antiker Technik, bewundern

So platzieren wir uns für ein Foto in der dort aufgestellten Holzeisenbahn mit Namen "Saufbähnchen" und folgen dann einem schmalen Serpentinenpfad talwärts in den Steilhang hinein. Überaus windungsreich geht es zu Tal und dann auf schmalen Pfaden in ständigem Auf und Ab durch den steilen Schieferhang hoch über der Mosel. Wir wandern durch aufgelassene Weinberglagen und buschiges Niedergehölz. Schließlich begleiten uns gut gepflegte Rebflächen bis an den Ortsrand von Pölich. Hier trifft die 7köpfige Gruppe auf eine römische Wasserleitung. Dieses bemerkenswerte Wunderwerk antiker Technik funktioniert heute noch und ist sogar begehbar. Man kann sich durch die schmale Öffnung zwängen und einen Blick in das Tunnelsystem werfen, das dereinst dem Transport von Wasser diente. Schautafeln informieren darüber hinaus den interessierten Besucher über die Funktionalität des römischen Leitungssystems.


Durch den Elsgraben geht es hinauf zum Martinsberg, einem schönen Aussichtspunkt hoch über dem Moseltal

Parallel zur Mosel geht es dann am Ortsrand von Pölich entlang zum Elsgraben hinüber. Der Elsgraben ist eine von mehreren kleinen Schluchten und winzigen Rinnsalen, die wir im Moselhang durchwandern und auf hölzernen Brücken und Stegen überschreiten. Einige steile Auf- und Abstiege sind dabei zu bewältigen, bevor wir auf den Martinsberg gelangen. Hoch über dem Örtchen Ensch treffen wir hier auf das Martinskreuz und müssen leider feststellen, dass auch an dieser Stelle die wunderbaren Moselblicke dem Hochnebel geschuldet bleiben. So halten wir uns am nebelverhangenen Aussichtspunkt nicht lange auf und folgen der Routenführung auf breiten, windungsreichen Forstwegen durch den Winterwald.

Rustikale Wegführung im sumpfigen Kautenbachtal

Die Sumpflandschaft des Kautenbachtales wird mittels rustikalen Holzstegen aus halbierten Baumstämmen überwunden

Entsprechend der Jahreszeit überwiegen im Winterwald natürlich die Grau- und Brauntöne. Lediglich der Raureif, der sich auf Blattwerk und Geäst gelegt hat, verzaubert hier und da die Landschaft. Schließlich fällt die Extratour in das Kautenbachtal hinein. Das stark mäandernde Gewässer hat den Talgrund in eine total verschlammte Sumpflandschaft verwandelt. Nur die rustikalen Holzstege aus halbierten Baumstämmen machen eine Überschreitung möglich. Jenseits des Kautenbaches steigt die Extratour wieder in den Hang hinein. Breite Wiesenwege und naturbelassene Pfade prägen in diesem Abschnitt das Streckenprofil. Endlich scheinen sich auch die Hochnebel zu verziehen und gestatten einen ersten Blick ins Moseltal.

Das namensgebende Zitronenkrämerkreuz erinnert an einen Zitronenkrämer, der auf dem Huxlayplateau erschlagen wurde

Durch einen stattlichen Eichenbestand im Enscher Forst zieht der Moselsteig-Seitensprung dann auf das Huxlayplateau hinaus. Hier treffen die Wanderer auf das Zitronenkrämerkreuz, dem Namensgeber der Rundtour. Auf seiner Reise nach Trier soll hier ein italienischer Zitronenkrämer aus Lenno am Comer See im Jahre 1687 erschlagen worden sein. Zum Gedenken an den unglücklichen Händler ließen seine Angehörigen dieses schöne Kreuz errichten. Feld- und Wiesenwege führen dann über das Huxlayplateau an die Hangkante zum Moseltal hinüber. Die Wege laufen durch eine heideähnliche Landschaft und ermöglichen herrliche Fernsichten bis weit in den Hunsrück hinein, der sich auf der anderen Seite der Mosel zeigt. Schließlich gelangen die Wanderer wieder zur Huxlayhütte, wo diese schöne Wanderung über den Moselsteig-Seitensprung Extratour Zitronenkrämerkreuz ihr Ende findet.

Fazit und abschließende Bemerkungen:

Man kann trefflich darüber streiten, ob es sich bei der Extratour Zitronenkrämerkreuz um einen herausragenden Premiumwanderweg handelt. Außer den sicherlich vorhandenen, von uns wegen der nebligen Wetterlage leider nur selten sichtbaren, traumhaften Flusspanoramen weist die Route nur wenige herausragende Höhepunkte auf. Im Streckenprofil überwiegen breite Wald- Wiesen- und Weinbergwege. Schmale Pfade sind eher die Ausnahme. Mehrere stramme Anstiege erfordern dabei eine gewisse Fitness und Kondition. An der Beschilderung gibt es wenig zu beanstanden. Lediglich in den Rebengärten vor Pölich ist die Wegführung nicht eindeutig erkennbar und sollte überarbeitet werden. Der Februar ist sicherlich nicht die beste Jahreszeit um diesen Moselsteig-Seitensprung zu durchwandern. Zudem haben Wildschweinrotten die Wege auf dem Huxlayplateau regelrecht umgepflügt. Auch die eine oder andere Ruhebank mehr entlang der Wegstrecke würde die Attraktivität der Rundtour mehren.

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