Wegezeichen:
GPX:

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Höhe (min): Meter
Höhe (max): Meter
Gesamtabstieg: Meter
Gesamtanstieg: Meter
Anfahrt planen:
Region: Hunsrück, Moseltal
Art: Rundwanderung
Kilometer: 15
Schwierigkeit:
Kondition:
Landschaft:
Erlebnis:
Beste Jahreszeit: April, Mai, Juni, Juli, Aug., Sept., Okt.

Aussichtsreiche Kletterpartie in den Moselhängen bei Mehring

Wer eine aussichtsreiche Rundtour durch die Moselberge, gewürzt mit einem fast alpinen Klettererlebnis verbinden möchte, für den ist die Extratour Mehringer Schweiz ein absolutes Muss. Mehrere Aussichtspunkte, ein herausragender Aussichtsturm, unzählige Felsbastionen, ein aufgelassener Steinbruch und der Klettersteig Mehring/Riol sind die absoluten Highlights dieser 14 Kilometer langen Runde am Moselsteig. Komplettiert wird der hervorragende Eindruck noch von einer Routenführung die, konditionell recht anspruchsvoll, oftmals auf schmalen Pfaden und felsigen Steigen verläuft. Auch die Kultur kommt nicht zu kurz, wartet doch im Anschluss auf die Wanderung die Besichtigung der römischen Villa Rustica im Start- und Zielort Mehring.

Geniale Wegführung in der Extratour Mehringer Schweiz

Die Extratour wurde für sportlich ambitionierte Wanderer konzipiert

Wir starten an der Sportanlage von Mehring in die Extratour. Eine dort angebrachte Wandertafel weist uns darauf hin, dass dieser Moselsteig-Seitensprung bei entsprechender Ausrüstung nur entgegen der Uhrzeigerrichtung begangen werden sollte. Zudem sei der Wanderweg in erster Linie für sportlich ambitionierte Wanderer konzipiert worden, die stramme Anstiege nicht scheuen und für die Kletterpassagen und ausgesetzte Pfade eine gern gesehene Herausforderung darstellen. Wir scheinen also genau auf der richtigen Route zu sein. Hinter der Sportanlage läuft die Extratour eine Weile an der Hangkante zum Moseltal entlang und steigt dann auf Pfadspuren recht steil in die Ausläufer des Hochwaldes hinein. Nachdem die Anhöhe erstiegen ist, fällt die Route auf einem breiten Waldweg mit dem Moselsteig ins Moseltal hinab, um im Talgrund auf weichen Wiesenpfaden durch die Moselauen zu laufen und dann leicht links schwenkend in das Molesbachtal hinein zu führen.


Mit dem Mehringer Klettersteig hinauf zum Kammer-Knüppchen

Hier bieten sich zwei Alternativen der Routenführung an. Während der Kletterpfad scharf links abzweigend in den Steilhang hinein steigt, folgt der Normalweg mit dem Moselsteig dem Lauf des Molesbaches. Aber auch hier ist, entlang des kleinen Gewässers, das über mehrere kleine Felsenstufen zu Tal springt, ein überaus steiler Anstieg zu bewältigen. Es geht auf Treppenstufen an senkrecht aufragenden Schieferwänden vorbei zum Aussichtspunkt Kammer-Knüppchen hinauf. Wählt man hingegen den Klettersteig, sollte man mit guten Bergschuhen unterwegs sein und des Durchsteigens von wildem Felsengelände mächtig sein. Nicht wirklich schwierig oder gar alpin, aber mehrmals ziemlich ausgesetzt geht es über felsige Tritte ausgesprochen steil bergan. Die im Schiefer fest verankerten Stahlseile sind dabei eine willkommene Hilfe. Aber auch die jungen Stämme der Krüppeleichen eignen sich hervorragend als Steighilfen.

Im Kletterseig zum Kammer-Knüppchen

Vom Kammer-Knüppchen hat man hervorragende Ausblicke ins Moseltal

Oben angekommen wird man dann von einem grandiosen Moselpanorama für die Mühen des Aufstiegs mehr als entschädigt. Der Blick fällt vom 320 Meter hohen Kammer-Knüppchen auf die von Westen heran fließende Mosel, und den um drei kleine Seen gruppierten Campingplatz. Die Orte Riol und Longuich sind aus der Vogelperspektive zu bewundern und weit in der Ferne ist die Autobahnbrücke der A 1 bei Schweich gerade noch auszumachen. Unter dem hölzernen Gipfelkreuz wird natürlich Wanderrast gehalten, um die tollen Fernsichten eine Weile zu genießen. Schon die Kelten wussten den Weitblick vom Kammer-Knüppchen zu schätzen, unterhielten sie doch auf dieser Felsenkanzel eine frühgeschichtliche Fliehburg.


Die Extratour führt uns zum Aussichtsturm Fünf-Seen-Blick hinüber

Nach der Wanderpause folgen wir der Beschilderung der Extratour durch Eichenniederwald. Schon wenig später verlässt die Route die Hangkante und fällt auf schmalen, windungsreichen Pfaden in die steile Flanke der Moselberge hinein. Auch hier sind Trittsicherheit und bedachtsames Wandern gefragt, um diese Passage gefahrlos zu bewältigen. Schließlich mündet der schmale Steig in einen breiten Waldweg ein, der in halber Hanglage recht unspektakulär fast zwei Kilometer und dabei sanft ansteigend durch lichten Hochwald läuft. Eine Landstraße wird gequert, bevor die Extratour, diesmal wieder auf weichen Waldpfaden, zum Aussichtsturm Fünfseenblick hinauf führt. Hier auf 420 Meter über NN haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht.

Herrlicher Fünf-Seen-Blick ins Moseltal

Vom Aussichtsturm Fünfseenblick genießen die Wanderer wunderschöne Aussichten ins Moseltal

Von der Aussichtsplattform erwartet uns ein gigantisches Moselpanorama. Mehrere vorspringende Bergkuppen unterbrechen allerdings den Blick auf die Mosel, so das der Fluss von der 25 Meter hohen Holzkonstruktion gleich an fünf Stellen zu bewundern ist. Von der gegenüber liegenden Flussseite grüßt die Ortschaft Pölich herüber, während Mehring, Riol und Longuich moselaufwärts zu bewundern sind. Die Staustufe moselabwärts bei Detzem ist ebenfalls gut auszumachen. Bei diesen tollen Fernsichten wird am Fünfseenblick natürlich eine große Wanderpause eingelegt, um auch die Kulturlandschaft der Obermosel mit ihren unzähligen Weingärten eine Weile zu betrachten.


An Felsbastionen vorbei geht es in die Pölicher Held hinein

Bis zum Aussichtspunkt Fünfseenblick war der Moselsteig unser ständiger Begleiter. Hier verlassen wir den interessanten und weit über die Region hinaus bekannten Fernwanderweg und folgen talabwärts wandernd nur noch der Extratour Mehringer Schweiz. Auch auf diesem Teilabschnitt ragen immer wieder Felsformationen am Wegrand auf. Die Route führt uns in die Pölicher Held hinein und kommt dabei der Mosel immer näher. Überaus imposant geht es auf schmalen Pfaden über eine Gratschneide hinweg. Dann treten die Wanderer aus dem Wald heraus und wandern links schwenkend durch Weingärten moselaufwärts. Auch in diesem Abschnitt zeigen sich entlang der Route immer wieder wilde Schieferformationen. Wenig später läuft die Extratour durch alte, aufgelassene Wingerte. Buschwerk und Heckengelände wird hier durchwandert.

An der römischen Villa Rustica im Zielort Mehring

Mit Drahtseilsicherungen geht es auf wackligen Schieferplatten durch einen alten Steinbruch

Dann wird es noch einmal spannend. Über Trittstufen steigt die Route in den Hang hinein und führt überaus steil und oftmals recht ausgesetzt durch einen alten Steinbruch. Wacklige Schieferplatten müssen überquert und eine kurze Steilkante überklettert werden. Auch hier sorgen fest installierte Stahlseile und eine Eisenleiter für die erforderliche Sicherheit. Nachdem auch diese Passage durchstiegen ist, führt uns die Extratour durch Weinberge und an einem Wassertretbecken vorbei zurück in den Start- und Zielort Mehring. Hier bewundern die Wanderer den Nachbau der römischen Villa Rustica. Das historische Gemäuer stammt wohl aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Reste eines Fußbodenmosaiks und schwarze Marmorplatten zeugen von der einst prächtigen Ausstattung. Hier endet der herrliche Moselsteig-Seitensprung Extratour Mehringer Schweiz.


Fazit und abschließende Bemerkungen:

Die Durchwanderung der Extratour Mehringer Schweiz ist ohne Zweifel ein besonderes Erlebnis. Überaus spannend, abwechslungs- und aussichtsreich windet sich die Route durch die Moselhänge. Der Klettersteig Mehring/Riol sollte für geländegängige Wanderer kein wirkliches Problem sein. Er erfordert zumindest kein bergsteigerisches Geschick. Daher würden wir die Klettervariante dem Steilaufstieg entlang des Molesbaches vorziehen. Die Betreiber weisen allerdings aus gutem Grund darauf hin, die Extratour nur entgegen des Uhrzeigersinnes zu begehen. Ansonsten kommt man bei nasser Witterung in den dann notwendigen Steilabstiegen ganz schön ins Rutschen. Rastmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden. Allerdings ist die Beschilderung unterhalb des Fünfseenblickes recht ungünstig abgebracht. Wir sind bei dem nach links ins Tal fallenden Pfad dummerweise geradeaus gelaufen.

Anmerkung des Autors:

Der kleine Fehler in der Beschilderung wurde nach unseren Hinweisen vom Wegewart sofort behoben!!

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